Nach der Wirtschaftsunion nun die Sozialunion? Die „Klartext Europa“-Debatte in Magdeburg

Datum: 12. Mai 2014
Redakteur:
Kategorie: Klartext Europa, Neues aus den Clubs, Veranstaltungen

Nachdem der Debattierclub Magdeburg bereits letzten Herbst eine Klartext Europa-Debatte ausgerichtet hatte, gab es am 29. April die zweite Auflage dieser Veranstaltung. Wo sich letztes Jahr noch die Linke und die FDP stritten, war es jetzt am Kandidaten für das Europäische Parlament Arne Lietz (SPD) und dem MdB Tino Sorge (CDU), gegeneinander anzutreten. Zum Thema, ob die EU eine Sozialunion werden sollte, wurden sie unterstützt von zwei studentischen Mitgliedern des Debattierclubs Magdeburg: Felicia Höer sprach auf der Pro-Seite und Stefan Torges auf der Contra-Seite.

Tino Sorge MdB (CDU) Klartext Europa Debatte 2014 Magdeburg sitzend von links: Felicia Höer, Arne Lietz (SPD), Stefan Torges (c) Christoph Krakowiak

Bundestagsabgeordneter Tino Sorge verteidigt die Kontra-Position. Sitzend von links: Felicia Höer, Arne Lietz und Stefan Torges (c) Bürger Europas

Die Veranstaltung fand in der Kulturwerkstatt der Festung Mark statt. Nachdem die Zuschauer eingetroffen waren, bat Christoph Krakowiak, Organisator der Debattenserie und Moderator, um die erste, geheime Abstimmung, um zu erfassen, mit welcher Meinung das Publikum denn gekommen war: Dafür, dagegen oder unentschieden. Die anschließende Debatte war lebhaft und das Publikum beteiligte sich stark. Die Pro-Seite verteidigte den Standpunkt, dass soziale Mindeststandards für die europäische Integration und Solidarität nötig seien. Damit sei eine Sozialunion in der Europäischen Union bereits angelegt.
Die Contra-Seite hingegen versuchte das Publikum davon zu überzeugen, dass demokratische Nationalstaaten ihre Sozialsysteme selbst wählen sollten. So könnten sie ihren Wettbewerbsvorteil behalten und Regelungen finden, die besser auf ihr Land zugeschnitten seien. Doch was auf der Contra-Seite Wettbewerbsvorteil hieß, war auf der Pro-Seite Lohn- und Sozialdumping.

Wer Recht hatte, konnte in dieser Debatte nicht geklärt werden. Das Publikum forderte mit Zwischenfragen beide Teams heraus, ihre Positionen zu verdeutlichen, und wies mehrfach auf soziale Missstände in Krisenländern hin. Mit den anschließenden Abschluss-Statements versuchten beide Seiten nochmals, das Publikum für sich zu gewinnen. Die zweite, offene Abstimmung schließlich besiegelte einen knappen Sieg der Pro-Fraktion.

Stefan Torges/hug/kem

Unter dem Namen Klartext Europa finden im ganzen deutschsprachigen Raum und seit 2014 in ganz Europa Debatten zu europapolitischen Themen statt. Dazu werden stets prominente Gastredner eingeladen, gemeinsam mit studentischen Debattierern die Pro- oder Contra–Seite zu vertreten. Das Format ist eine Publikumsdebatte im Oxfordstil, bei dem die Beteiligung des Publikums durch Fragen im Mittelpunkt steht. Das Projekt wird gefördert vom Europäischen Parlament, der Allianz Kulturstiftung und dem Bundespresseamt. Mehr Infos zur Verantsaltungsreihe finden sich auf den Seiten des Verbandes der Debattierclubs an Hochschulen (VDCH).


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