Die Streitkultur gewinnt die Baden-Württembergische Meisterschaft in Friedrichshafen

Datum: 2. November 2015
Redakteur:
Kategorie: FDL/DDL, Turniere

Die Wiederauflage der Baden-Württembergischen Meisterschaft konnte das Team Helios der Tübinger Streitkultur für sich entscheiden. Alexander Ropertz, Konrad Gütschow und Lennart Lokstein setzten sich als Opposition knapp gegen das Team Schönrederei aus Heidelberg (Julius Steen, Sabrina Effenberger und Peter Giertzuch) durch. Zum besten Redner kürte das Publikum in einer schriftlichen Abstimmung Lukas Mengetsu aus Freiburg.

Sieger Bawü Baden-Württembergische Meistersachaft 2015 Friedrichshafen Gütschow, Lokstein, Ropertz

Die Sieger aus Tübingen (c) privat

Lukas sprach gemeinsam mit Elisa Schwarz (Konstanz) und Clarissa Schmidt (Freiburg) als Fraktionsfreier Redner im Finale. Das Thema lautete: Sollen Städte oder Landkreise, in denen viele politisch motivierte Straftaten im Zusammenhang mit Flüchtlingen begangen werden, keine Flüchtlinge zugeteilt bekommen und dafür Ausgleichszahlungen leisten müssen? Chefjuroren des Turniers waren Willy Witthaut, Tobias Kube und Tina Rudolph. Im Finale wurden sie von Stefan Kegel unterstützt.

Für ein Turnierdieser Größe gab es eine bislang ungesehene technische Unterstützung. Der Ausrichterclub Soapbox organisierte einen Live-Stream, sodass das Finale online verfolgt und kommentiert werden konnte. Vier Kameras sorgten für eine hochprofessionelle Übertragung, hinzu kamen zahlreiche Interviews mit verschiedenen Teilnehmern und Gästen. 411 Live – Ansichten konnten am Abend des Sonntags vermeldet werden.

Es reisten zwölf Teams aus Tübingen, Heidelberg, Freiburg, Friedrichshafen, Karlsruhe und Konstanz an. Ins Halbfinale breakten je ein Team der Streitkultur Tübingen, der Rederei Heidelberg, des Debattierclubs Freiburg und des Debattierclubs Heidelberg.

Die Themen des Turniers im Überblick:

VR 1: Sollen Programme wie weltwärts eingestellt werden?

Factsheet: weltwärts ist ein steuerfinanziertes Programm, bei dem junge Menschen die Möglichkeit haben, an Entwicklungshilfeprojekten mitzuarbeiten, ohne eine professionelle Ausbildung zu erhalten.

VR 2: Soll Truvada von den gesetzlichen Krankenkassen bezahlt werden?

Factsheet: Truvada, ein seit einigen Jahren in der HIV – Therapie eingesetztes Medikament, hat sich auch als prophylaktisch wirksam gegen eine Ansteckung, z.B. beim ungeschützen Geschlechtsverkehr, herausgestellt. Dazu ist das regelmäßige Einnehmen einer Pille nötig. Sie kann jedoch den Schutz durch Kondome nicht vollständig ersetzen. In den USA ist Truvada seit kurzem zur HIV-Prophylaxe zugelassen. Langzeitstudien über Nebenwirkungen liegen nicht vor.

VR 3: Soll die EU separatistischen Bestrebungen innerhalb ihrer Mitgliedstaaten im Falle einer Separation die EU-Mitgliedschaft kategorisch verwehren?

Halbfinale: Anfang September 2002: Soll Deutschland eine Beteiligung am möglichen Irakkrieg öffentlich ausschließen?

Factsheet: Im Zuge der Terroranschläge des 11. September 2001 verdächtigten die USA den Irak, in die Anschläge mit verwickelt gewesen zu sein und darüber hinaus über Massenvernichtungswaffen zu verfügen. Die USA machten deutlich, dass sie planen, ein UN – Mandat für eine militärische Intervention gegen den Irak zu erwirken. Bis zum September 2002 hatte Deutschland in der „Irak-Frage“ keine klare Position bezogen und zwischen den USA und den verschiedenen europäischen Ländern vermitteln können.

Finale: Sollen Städte oder Landkreise, in denen viele politisch motivierte Straftaten im Zusammenhang mit Flüchtlingen begangen werden, keine Flüchtlinge zugeteilt bekommen und dafür Ausgleichszahlungen leisten müssen?

Aus Friedrichshafen berichtete Titian Gohl.

tig/hug – zuletzt aktualisiert am 3. November 2015 um 21.15 Uhr

 

 

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7 Kommentare zu “Die Streitkultur gewinnt die Baden-Württembergische Meisterschaft in Friedrichshafen”

  1. Christian (MZ) sagt:

    Glückwunsch an alle 🙂

    Und der Livestream war eine tolle Sache! Leider hatte ich nicht so viel Zeit, dass ich komplett dran bleiben konnte, aber wäre toll, wenn dieses Beispiel (vor allem in dieser Qualität) Schule machen würde 🙂

  2. Christian (MZ) sagt:

    Oh, noch was: Im Artikel steht, dass das Turnier Teil der DDL war (in dem Absatz über den Live Stream). Ehrlich gesagt bezweifle ich das, da das Turnier nur für Redner aus baden-württembergischen Clubs geöffnet war, was meines Wissens nach den Regeln der DDL widersprechen müsste. Ich kann mich auch nicht erinnern, dass die Organisatoren das Turnier entsprechend beworben hätten und auch der Terminkalender auf der Webseite der DDL liest sich so, als sei es kein DDL-Turnier gewesen 🙂

  3. Sabrina E. sagt:

    Auch wenn wir uns gerne damit schmücken würden, dass ein DDL-Turnier live übertragen wurde: das Ganze fand natürlich außerhalb der Liga statt 🙂

    Ein riesen großes Lob an die Organisatoren aus Friedrichshafen! Das war ein wunderbares Turnier und mit wirklich viel Liebe organisiert (schon allein wegen des Schokomousse zum Mittagessen 😉 ). Und natürlich Glückwunsch an die Tübinger! Wir freuen uns auf die Revanche 😉

  4. Witthaut sagt:

    Johannes Samlenski als Juror und Zsolt als Präsident unterstützten zudem das Finale!

  5. Tobias Kube sagt:

    Andere Korrektur: Es waren 12 Teams, die an dem Turnier teilnahmen.

  6. Johannes Samlenski sagt:

    Und noch eine weitere Bitte um Korrektur: Lukas heißt mit Nachnamen Mengestu.

    Keine Korrektur aber vielleicht eine Vorwegnahme: Zsolts Familienname lautet Szilagyi 😉

    Das Schokomousse muss irgendwie an den Juroren vorbeigegangen sein… :-S
    Aber auch ohne Schokomousse war es ein tolles Turnier! Großes Lob an die Orga! Insbesondere der Essenslieferservice für die Juroren während der Beratung zum Halbfinale war spitze. Um das zu toppen muss beim nächsten Mal aber schon das Schokomousse auch noch mit dabei sein! ^^

Kommentare sind geschlossen.

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