Professorendebatte in Göttingen

Datum: 17. November 2011
Redakteur:
Kategorie: Neues aus den Clubs

Ein voller Hörsaal ist für Professoren ein gewohntes Publikum. Für Debattierer auch – wenn sie denn schon Mal in einem öffentlichen Finale standen. „Nationalstaaten in der Krise – Brauchen wir die Vereinigten Staaten von Europa?“ ist dabei ein Thema, das eine große Sogwirkung hat. Ein Europarechtler, ein Volkwirtschaftstheoretiker und ein Politikwissenschaftler versprachen auf Professorenseite eine angemessene Besetzung zu sein. Auf den zweiten Blick wirkten sie wie das sichere Verderben für das Studententeam.

Die Professoren hatten sich entschieden, für die Vereinigten Staaten von Europa zu streiten, was die Studenten in die Opposition zwang. Für die traten Jannis der Jurist (Jannis Lennartz), David der Physiker (David Lamouroux) und Nicolas der Politikwissenschaftler (Nicolas Friebe) an. Und kurz vor Beginn der Debatte kommt dann doch der Gedanke: Das Publikum besteht nicht aus Debattierern und die Gegner sind fachlich Meilen weit voraus.

Aber erst einmal werden alle herzlich von Christoph dem Moderator (Christoph Sänger) begrüßt. Und ein bisschen Zeit bleibt ja noch, in der das Publikum zunächst erzählt bekommt, was das Debattieren ist. Eine Abstimmung per Klopfzeichen zeigt uns: Das Publikum ist gespalten. Vor der Debatte ist die Hälfte für die Vereinigten Staaten von Europa und die Hälfte dagegen.

Und dann geht es los mit der Eröffnungsrede der Professoren vom Politikwissenschaftler. Jannis kontert und es wird klar: Die Debatte wird auf Augenhöhe geführt. Was die Seitenhiebe angeht sind die Studenten vielleicht sogar eine Nasenlänge voraus. Die Professoren bleiben die eine oder andere Erklärung schuldig, die Studenten den einen oder anderen Faktenbeleg.

Ganz im eigentlichen Sinne der Freien Redner ist das Publikum an der Reihe, nach den ersten vier Rednern Fragen zu stellen oder die eigene Einschätzung abzugeben. Anscheinend ist jeder mit einer ganz eigenen Erwartung zu der Debatte gekommen und die Diskussion wird durch die Redebeiträge des Publikums noch mal angefacht.

Nach den schließenden Reden beider Seiten steht das Wichtigste an: Die Frage, ob sich im Publikum die Meinung verändert hat. Und tatsächlich konnten die Studenten die Meinung vieler im Publikum für sich gewinnen. Leider konnten die Professoren anscheinend auch genauso viele Stimmen für sich verbuchen, denn bei der Klopfabstimmung sind wieder die Hälfte für, die Hälfte gegen die Vereinigten Staaten von Europa.

lmx / apf

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