Neue „Klartext Europa“-Termine: Die Debattenserie geht in die zweite Runde

Datum: 27. Oktober 2013
Redakteur:
Kategorie: Debattieren in der Öffentlichkeit, Klartext Europa, Politik und Gesellschaft, Veranstaltungen

Mit den Klartext Europa-Debatten wurde in der vergangenen Saison eine Reihe öffentlicher Debatten aus der Taufe gehoben. Neu war, dass sie im Gegensatz zu gängigen Show-Debatten der Debattierclubs einen einheitlichen Themenschwerpunkt hatten und sich die Zuhörer am Geschehen beteiligen konnten. Jetzt wird die Publikumsdebatten-Serie ab dem 7. November fortgesetzt. Gestritten wird über europapolitische Themen wie „Wider der bröckelnden Legitimation: Brauchen wir Volksentscheide in allen EU-Staaten über die weitere Mitgliedschaft?“ oder „Weniger Markt, mehr Soziales: Kümmert sich die EU um die falschen Themen?“

Logo Klartext EuropaOrganisiert wird das Projekt vom Verband der Debattierclubs an Hochschulen e.V. (VDCH) in Kooperation mit dem Verein Bürger Europas e.V. Bei der Planung wurden insgesamt 20 Debatten an deutschen Hochschulen angesetzt, von denen im vergangenen Sommersemester bereits sieben stattfanden, unter anderem in Aachen, Köln und Hamburg. 13 weitere Debatten werden nun im Wintersemester 2013/14 ausgetragen, mit einer Debatte in Wien erstmals auch außerhalb Deutschlands. Für die Ausrichtung einer Klartext Europa-Debatte konnten sich alle deutschsprachigen Debattierclubs bei Christoph Krakowiak bewerben, der als Vorstandsbeirat des VDCH das Projekt koordiniert. „Durch die Klartext Europa-Debatten bekommen die ausrichtenden Clubs eine zusätzliche Möglichkeit zu Turnieren und Showdebatten, sich der Öffentlichkeit zu präsentieren“, sagt Christoph. „Die Veranstaltungen können als Türöffner für Kontakte und Sponsoren dienen. Vor allem aber zeigt es den eingeladenen Gästen, dass man mit Debattenkompetenz sehr gut inhaltliche Themen bearbeiten kann.“

Die Clubs vor Ort werden bei der Veranstaltung durch Bürger Europas e.V. und das Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend (BMFSJ) unterstützt. Bürger Europas e.V. übernimmt außerdem die Presse- und Öffentlichkeitsarbeit: Die lokalen Medien werden angeschrieben und für jede Veranstaltung wird ein Event auf Facebook erstellt. Die veranstaltenden Clubs erhalten darüber hinaus Unterstützung in Form von Postern und Flyern sowie 100 Euro Aufwandsentschädigung für die eigene Clubkasse. Christoph zog im Newsletter „Debattenkultur“ des VDCH eine positive Bilanz der ersten Klartext Europa-Debatten, die auch auf der Achten Minute veröffentlicht wurde.

Teilnehmer der Klartext Europa-Debatte in Karlsruhe

Teilnehmer der „Klartext Europa“-Debatte in Köln
(c) C. Krakowiak

Als mögliche Debattenteilnehmer werden in erster Linie EU-Abgeordnete sowie Mitglieder der EU-Ausschüsse des Bundestags und der Landtage angesprochen. Daniel Caspary, Mitglied des Europäischen Parlaments (EVP-Fraktion) und Teilnehmer der Klartext Europa-Debatte in Karlsruhe, sagte über das Projekt: „Die Klartext Europa-Debatten nehmen die Bürger ernst und stellen sie in den Mittelpunkt der Veranstaltung. Damit gehen sie über die herkömmlichen Podiumsdiskussionen weit hinaus und schaffen echte Bürgerbeteiligung. Genau das ist es, was Europa jetzt braucht.“

Für die zweite Runde der Debattenserie sind bislang folgende Termine geplant:

  • Donnerstag, den 7. November: MARBURG
    Gäste: MdEP Barbara Weiler (SPD) und Sven Ringsdorf (CDU, Landesvorstand Europa-Union Hessen)
    Zeit und Ort:
    19 Uhr 30, Technologie- und Tagungszentrum, Softwarecenter 3, Raum „Pascal“
    Thema: Weniger Markt, mehr Soziales – Kümmert sich die EU um die falschen Themen?
    Für den Brüder Grimm Debattierclub e.V. Marburg debattieren Ruben Brandhofer und Alexander Prinz. Weitere Informationen zur Klartext Europa-Debatte in Marburg bieten die Internetseite und das Facebook-Event.
  •  Freitag, den 8. November: TÜBINGEN
    Gäste: Europaminister Baden-Württembergs Peter Friedrich (SPD) und MdEP Dr. Inge Gräßle (CDU)
    Zeit und Ort: 19:30, Großer Senat der Neuen Aula der Uni Tübingen
    Thema: Zwischen Anspruch und Fähigkeit: Soll die EU ein „Global Player“ sein?
    Für die Streitkultur Tübingen e.V. treten Marie Rulfs und Konrad Gütschow an. Weitere Informationen zur Klartext Europa-Debatte in Tübingen bieten die Internetseite und das Facebook-Event.
  • Montag, den 11. November: BERLIN
    Gäste: MdEP Alexandra Thein (FDP) und Frank Zimmermann (Europapolitischer Sprecher der SPD im Berliner Abgeordnetenhaus)
    Zeit und Ort: 19:00 Uhr
    Thema: Weniger Markt, mehr Soziales – Kümmert sich die EU um die falschen Themen?
    Für die Berlin Debating Union (BDU) debattieren Julian Ohm und Juliane Mendelsohn. Weitere Informationen zur Klartext Europa-Debatte in Berlin bieten die Internetseite und das Facebook-Event.
  • Montag, den 11. November: DRESDEN
    Gäste: MdEP Dr. Cornelia Ernst (Linke) und Markus Franke (Vorsitzender des Landesfachausschusses Europa der Sächsischen CDU)
    Zeit und Ort: Technische Universität, Hörsaal POT 81, Potthoff-Bau, Hettnerstr. 3
    Thema: Weniger Markt, mehr Soziales – Kümmert sich die EU um die falschen Themen?
    Für die Dresden Debating Union treten Alexander Stötzner und Gerrik Verhees an. Weitere Informationen zur Klartext Europa-Debatte in Dresden bieten die Internetseite und das Facebook-Event.
  • Donnerstag, den 14. November: FRANKFURT AM MAIN
    Gäste: MdB Priska Hinz (Grüne) und MdEP Dr. Wolf Klinz (FDP)
    Zeit und Ort: 19:00, Festsaal der Loge zur Einigkeit, Kaiserstraße 37
    Thema: Mit Sparen aus der Krise: Ist die Reform der Europäischen Wirtschafts- und Währungsunion auf falschen Wegen?
    Für den Debattierclub Goethes Faust e.V. treten Andreas Dreher und Sven Schuppener an. Weitere Informationen zur Klartext Europa-Debatte in Frankfurt am Main bieten die Internetseite und das Facebook-Event.
  • Donnerstag, den 21. November: INGOLSTADT
    Gäste: MdEP Thomas Händel (Die Linke) und MdL Prof. Dr. Michael Piazolo (Freie Wähler)
    Zeit und Ort: 19.00 Uhr, Großer Hörsaal der KU Eichstätt-Ingolstadt, Auf der Schanz 49
    Thema: Mit Sparen aus der Krise – Ist die Reform der Europäischen Wirtschafts- und Währungsunion auf dem falschen Weg?
    Für den Debattierclub Ingolstadt treten Jan Lüken und Marius Adenauer an. Weitere Informationen zur Klartext Europa-Debatte in Ingolstadt bieten die Internetseite und das Facebook-Event.
  • Donnerstag, den 28. November: POTSDAM
    Gäste: Europaminister Brandenburgs Ralf Christoffers (Linke) und MdEP Elisabeth Schroedter (Grüne)
    Zeit und Ort: 18.30 Uhr, Uni Campus Griebnitzsee, Haus 6, H07
    Thema: Zwischen Anspruch und FähigkeitSollte die EU ein “Global Player” sein?
    Für den Debattierclub Wortgefechte Potsdam e.V. treten Jana Bachmann und Robert Pietsch an. Weitere Informationen zur Klartext Europa-Debatte in Potsdam bieten die Internetseite und das Facebook-Event.
  • Dienstag, den 03. Dezember: MAINZ
    Gäste: Rheinland-Pfälzische Europaministerin Margrit Conrad (SPD) und EP-Kandidatin Simone Thiel (CDU)
    Zeit und Ort: 18:30 Uhr, Landeszentrale für politische Bildung (Am Kronberger Hof 6)
    Thema: Weniger Markt, mehr Soziales – Kümmert sich die EU um die falschen Themen?
    Für den Debattierclub Johannes Gutenberg e.V. treten Willy Witthaut und Max Fritz an. Weitere Informationen zur Klartext Europa-Debatte in Mainz bieten die Internetseite und das Facebook-Event.
  • Mittwoch, den 4. Dezember: MAGDEBURG
    Gäste: MdL Harry Czeke (Linke) und MdL a.D. Guido Kosmehl (FDP)
    Zeit und Ort: 20:00 Uhr,Forum Gestaltung Magdeburg, Brandenburger Str. 10
    Thema: Mit Sparen aus der Krise: Ist die Reform der Europäischen Wirtschafts- und Währungsunion auf falschem Weg?
    Für den Debattierclub Magdeburg treten Christoph Rippe und Philipp Neumann an.Weitere Informationen zur Klartext Europa-Debatte in Mainz bietet die Internetseite und das Facebook-Event.
  • Donnerstag, den 05. Dezember: KIEL
    Gäste: MdEP Britta Reimers (FDP) und der stv. Landesvorsitzende der Jungen Europäischen Föderalisten Lasse Petersdotter (Grüne)
    Thema: Wider der bröckelnden Legitimation – Brauchen wir Volksentscheide in allen EU-Staaten über ihre weitere Mitgliedschaft?
    Zeit und Ort:
    19.00 Uhr, Audimax der Uni Kiel, Hörsaal H, Christian-Albrechts-Platz 2
    Weitere Informationen zur Klartext Europa-Debatte in Kiel bietet die Internetseite.
  • Dienstag, den 10. Dezember: Bielefeld
    Gäste: MdB Christina Kampmann (SPD) und der Programmdirektor „Europas Zukunft“ der Bertelsmann-Stiftung Joachim Fritz-Vannahme (ehemaliger Stellvertretender Chefredakteur der Wochenzeitung DIE ZEIT)
    Thema: Weniger Markt, mehr Soziales – Kümmert sich die EU um die falschen Themen?“
    Zeit und Ort:
    19.30 Uhr, Großer Saal der Ravensberger Spinnerei, Ravensberger Park 6
    Weitere Informationen zur Klartext Europa-Debatte in Bielefeld bietet die Internetseite.
  • Mitte Dezember: FRANKFURT
    Gäste: N.N. und N.N.
    Thema: Zwischen Anspruch und Fähigkeit – Soll die EU ein Global Player sein?
    Zeit und Ort: 18.00 Uhr, RuW, Uni Campus Westend, Jura Fachsxhaftscafé (Raum 1.127)
    Weitere Informationen zur zweiten Klartext Europa-Debatte in Frankfurt bietet die Internetseite.
  • Donnerstag, den 11. Dezember: BERLIN
    Wortgefechte Potsdam e.V. zu Gast bei der Streitkultur Berlin e.V.
    Thema: Wider der bröckelnden Legitimation – Brauchen wir Volksentscheide in allen EU-Staaten über ihre weitere Mitgliedschaft?
    Zeit und Ort: 19.30 Uhr, Café „en passant”, Schönhauser Allee 58
    Weitere Informationen zur dritten Klartext Europa-Debatte in Berlin bietet die Internetseite.
  • Freitag, den 13. Dezember: WIEN
    Gäste: MdEP Othmar Karas (EVP, Vizepräsident des Europäischen Parlaments) und MdEP Hannes Swoboda (S&D, Fraktionsvorsitzender)
    Thema: Mit Sparen aus der Krise – Ist die EU auf dem richtigen Weg?
    Zeit und Ort: 17.30 Uhr, Hofburg/Stallburg, Reitschulgasse 2, 1010 Wien
    Weitere Informationen zur Klartext Europa-Debatte in Wien bietet die Internetseite.
Publikum bei einer Klartext Europa-Debatte (c) C. Krakowiak

Publikum bei der „Klartext Europa“-Debatte in Karlsruhe
(c) C. Krakowiak

Ziel der Debatten-Serie ist es, die Politik nah an den Bürger zu bringen. Dabei steht der Dialog im Vordergrund: Die publikumsbezogenen Debatten bieten die Chance, sich mit Experten auseinanderzusetzen. Jede Debatte ist öffentlich und kostenlos. In einem Interview der taz hatte Christoph auf die Frage, ob Europa denn mehr Markt oder mehr Soziales brauche, geantwortet, dass Europa beides leisten könne: „Es geht um Balance und die Frage, wie viel man in Europa wofür tatsächlich braucht. Diese Frage können aber nur die Europäerinnen und Europäer selbst beantworten, das sollte man nicht den Politikern überlassen. Deswegen sollten wir darüber sprechen.“

Ausgetragen werden die Klartext Europa-Debatten im publikumsbezogenen Format des Oxford-Stils. Jeweils zwei Redner treten für die Pro- und Contra-Seite an, manchmal die studentischen Debattierer gegen die externen Gäste, manchmal zwei gemischte Teams gegeneinander. Die eröffnenden Redner haben eine Redezeit von jeweils fünf Minuten, um Argumente vorzutragen und die Gegenseite zu widerlegen. Anschließend leitet der Präsident eine interaktive Debatte, in der das Publikum oder die Redner einminütige Fragen oder Aussagen einbringen können. Die Antwort der Redner darf zwei Minuten umfassen. Die Fragendebatte dauert etwa 40-60 Minuten. Die Redner beider Seiten haben nach der interaktiven Redezeit die Möglichkeit zu einem zweiminütigen Schlussplädoyer, um für ihre jeweilige Seite zu überzeugen. Durch Publikumsentscheid wird ein Gewinner der Debatte ermittelt.

Doch was passiert nach der letzten Debatte der aktuellen Saison? Ob es eine Fortsetzung des Projekts gibt, steht noch in den Sternen. Christoph hofft auf eine dritte Runde. „Das gibt uns die Möglichkeit, mit noch aktuelleren Themen und prominenteren Gästen drängende Streitfragen zu diskutieren, denn im kommenden Jahr finden die Europawahlen statt.“ Förderanträge für eine dritte Runde der Klartext Europa-Debatten im Jahr 2014 seien bereits eingereicht worden. Ob die Debattenserie in die Verlängerung geht, soll sich im Laufe der kommenden Wochen entscheiden.

hoe/kem

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