„Stopp, das klingt nach einer Debatte“: Der DC Münster beim „Neue Wände“-Festival

Datum: 13. Dezember 2013
Redakteur:
Kategorie: Neues aus den Clubs, Veranstaltungen

Debattierer reden nicht nur. Sie machen auch Kunst. Jedenfalls manchmal, ein wenig. Einen Anlass, das Debattieren von seiner künstlerischen Seite zu zeigen, bot das Festival  „Neue Wände – studentische Kultur im Theater Münster“, das am zweiten Adventswochenende in Münster stattfand. Es ist bereits das zweite Mal, dass die Münsteraner Hochschulkultur ihren Weg auf die städtische Bühne fand. Schon im Dezember 2010 haben über 500 Studierende einschließlich des Debattierclubs die Vielseitigkeit der studentischen Kultur in Münster bei „Neue Wände“ dargeboten. Veranstalter dieses studentischen Kulturfestivals sind das Kulturamt der Stadt Münster und der Förderverein Hochschulkultur e.V.

In diesem Jahr waren sechs Bands, zwei Big Bands, ein Orchester, Vokal-, Jazz-, Cello-, Tanz- und Theaterensembles sowie verschiedene Literatur- und Autorengruppen beteiligt – und der Debattierclub Münster, der gleich mit drei Beiträgen auf dem Festival vertreten war. Im ersten Beitrag spielte das Debattieren zwar nur eine Nebenrolle: Unter Moderation der Clubmitglieder Philipp Schmidtke und Melanie Röpke brachte beim Powerpoint-Karaoke der Psychologie-Professor Uwe Kanning dem Publikum die wahre Bedeutung einer ihm (fach-)fremden Präsentation zum Thema „Wie baue ich einen Biosensor?“ nahe.

Muenster-dc-logo MünsterIm zweiten Projekt  mit dem Titel „Über Realität lässt sich streiten“ war die Debatte dagegen von entscheidender Bedeutung. Im Rahmen einer literarischen Lesung gaben die Debattierer Philipp Schmidtke, Teresa Widlok, Jenny Strehlau und Tim Kornblum  dem Publikum Entscheidungshilfe dabei, welche Wendungen die phantastische, selbstverfasste Geschichte zweier Autoren vom Kulturmagazin „Kulturkater“ nehmen soll. Immer wenn die Geschichte an einen neuralgischen Punkt kam, erläuterten die vier Debattierer in Form einer kurzen Debatte das Für und Wider. Das Publikum votierte durch Klatschen für die überzeugendere Seite und steuerte auf diese Weise, mit welchem Erzählstrang die Geschichte fortgeführt wurde.

Beim „Improbattieren“ als drittem Bühnenprojekt kooperierte der Debattierclub Münster mit der Placebo Improschule. In dem einstündigen Programm wurden Improtheater- und Debattenelemente zu einem unterhaltsamen Potpourri vermengt. Die Themen wurden ganz dem Prinzip des Improtheater entsprechend vom Publikum eingeholt. Beim „Debattier-Marathon“ argumentierten die acht Improspieler und die Debattierer Matthias Morrkopf, Philipp Schmidtke, Johannes Haug, Paul Zacheus, Pia Rölleke, Elin Böttrich, Jonas Geisel und Melanie Röpke gegeneinander – nur, dass die Improspieler statt des Wortes das Schauspiel als Überzeugungsmittel einsetzten.

Bei dem Improtheaterspiel „Stopp, das klingt nach einer Debatte“ schalteten sich die Debattierer immer dann ein, wenn die von den Schauspielern verkörperten Figuren vor einer Entscheidung standen. Engelchen und Teufelchen gleich argumentierten die Debattierer für die eine oder andere Verhaltensweise. Aber auch die „klassische Debatte“ kam beim „Improbattieren“ nicht zu kurz. Die Debattierer mussten sich nur daran gewöhnen, beim Reden von einem Gebärdendolmetscher schauspielerisch synchronisiert zu werden.

Das gesamte Festival war sehr gut besucht. Gleiches galt für die drei Veranstaltungen des Debattierclubs Münster, bei denen es nicht genug Sitzmöglichkeiten gab, zum Teil fand das Publikum nur stehend Platz. Eine gute Ausgangsposition also für eine dritte Auflage von „Neue Wände“ – natürlich wieder unter Mitwirkung des Debattierclubs Münster.

Melanie Röpke/kem/tk

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