Die WUDC – Wealthy Uptown Debaters‘ Championship

Datum: 27. April 2016
Redakteur:
Kategorie: International, Mittwochs-Feature

Die WUDC – World Universities Debating Championship – finden jährlich über Neujahr statt und bestimmen, wer sich für das kommende Jahr in einer von drei Sprachkategorien Weltmeister im englischsprachigen Hochschuldebattieren nennen darf. Im heutigen Mittwochsfeature kritisiert Lennart Lokstein den Rahmen des Turniers.

An Komfort völlig ausreichend? Jugendherberge in Tübingen © Lennart Lokstein

An Komfort völlig ausreichend? Jugendherberge in Tübingen © Lennart Lokstein

In der deutschsprachigen Szene sind internationale Turniere meist kein großes Thema. Die WUDC 2013 in Berlin und die EUDC 2015 in Wien sorgten hier möglicherweise für mehr Aufmerksamkeit und soweit ich informiert bin stieg über die Jahre die Zahl der VDCH-Teams auf großen internationalen Turnieren zuletzt auch an, doch der Marktanteil entsprechender Besuche dürfte auf die Clubs verteilt bei unter 5% liegen – nicht, weil wir sie ignorieren würden sondern mehr, weil die deutschsprachige Debattierszene einen Sprachraum umfasst, der groß genug ist, um ein Turnierangebot mit über einem Turnier pro Wochenende innerhalb kurzer Distanz und mit geringem Teilnehmerbeitrag bieten zu können.

Auf deutschsprachigen Turnieren gibt es im Allgemeinen keine Profitinteressen: Turniere werden unter der Maxime ausgerichtet, möglichst breit zugänglich zu sein und somit so günstig, wie es ein Minimalkomfort für die Teilnehmer erlaubt. Das heißt: Akzeptables, aber nicht luxuriöses Essen, Crashunterbringung oder eventuell (z.B. bei bei den sehr großen ZEIT DEBATTEN) in Jugendherbergen. Hotels sind eine absolute Seltenheit. In den seltenen Fällen, in denen Turniere vom VDCH vergeben werden (eben bei den ZEIT DEBATTEN), fragt die Mitgliederversammlung der Clubs eher nach Größe, Rundenzahl und Teilnehmerbeitrag als nach Socials, Alkoholpreisen und Hotels.

Mir scheint, das Gegenteil ist auf internationalen Turnieren der Fall. Ich war nun auf zwei EUDCs und einer WUDC und durfte dort sowohl das vollständige Turniererlebnis als auch die Vorstellungen verschiedener, oft um Termine konkurrierender Promovideos für Turniere sehen, ebenso wie Bewerbungen auf Turniere.

WUDC 2014 in Malysia © Matthias Carcasona

WUDC 2014 in Malysia © Matthias Carcasona

Dabei fiel mir auf, dass bei den Präsentationen im Grunde die Zugänglichkeit des Turniers keine Rolle spielte. Kein einziges Video warb explizit damit, dass es preiswert sei. Der Preis wurde meist am Ende oder zu Beginn kurz eingeblendet. Stattdessen wird klassischerweise ein Chefjurorenpanel vorgestellt und dann mit Luxushotels, exklusiven Socials und unendlichen Strömen an Alkohol geworben. Während ich für die Bedeutung der Auswahl von Chefjuroren großes Verständnis habe, irritiert mich letzteres doch sehr. Wenn die Entscheidung für und gegen ein Turnier international vorallem durch diese Faktoren getroffen wird – wovon auszugehen ist, wenn ausnahmslos damit geworben wird – dann sind diese für die heutige internationale Szene offenbar wichtiger als beispielsweise gute Zugänglichkeit. Dies gipfelt in den WUDC, bei denen jeden Abend ein großes Social in pompöser Umgebung und mit delikatem Essen Pflicht zu sein scheint.

Als jemand, der die Alternative kennt und glaubt, dass Debattieren ein Gut ist, das wird fördern und verbreiten sollten, frage ich mich: Warum?

Ist es wirklich notwendig, dass wir Hummer essen, oder könnte an den meisten Abenden nicht Brot genügen? Muss es jeden Abend in einen teuren Club gehen oder wären die Teilnehmer nicht auch in einer Turnhalle zufrieden – oder aber, wenn man selbstständig nach eigenen Preiswünschen ausgeht? (Mir ist bewusst, dass diese Option nur in Ländern mit entsprechender Sicherheit im Nachtleben zur Verfügung steht, aber zumindest dort eben schon.) Und ist Alkohol wirklich für eine Debattierveranstaltung so essentiell, dass man damit werben und ihn in großen Mengen garantieren muss?

Diner WUDC 2014 © Matthias Carcasona

Diner WUDC 2014 © Matthias Carcasona

Meiner Meinung nach nicht. Ich glaube, dass insbesondere die WUDC aber (nur minimal besser) auch die EUDC ein massives Exklusivitätsproblem haben. Beide Veranstaltungen sind mehr eine Partyreise für Reiche und Privilegierte – vereinzelt durchbrochen von Stipendiaten – und wird durch deren Komfortstreben als Instanz beschädigt. Jedes Turnier hat ein bestimmtes Budget an Sponsoring – der Rest kommt aus dem Teilnehmerbeitrag. Natürlich kommen zum Teilnehmerbeitrag für einen großen Anteil der Teilnehmer noch hohe Flugkosten dazu, keine Frage. Aber für viele Studierende macht es durchaus einen Unterschied, ob man 2500€ oder 2200€ bezahlt. Insbesondere aber, wenn man die WUDC einmal in halbwegs erreichbarer Nähe hat, z.B. Europa – Nordfrika/Arabische Halbinsel, Nordamerika/Südamerika – Mexico, Australien – Südostasien, macht es einen immensen Unterschied, ob man zu den 300€ Flug noch 350€ oder 600€ Teilnehmerbeitrag bezahlt. Und ich behaupte – und ich habe durchaus genug Turniere organisiert, um Preise abschätzen zu können – dass sich eine WUDC auch zum halben aktuellen Teilnehmerbeitrag abhalten ließe, wenn man zum Beispiel von Hotels auf Jugendherbergen umsteigen und die Exklusivität der Socials zurückschrauben würde. Nicht immer, natürlich – gerade kleinere Städte haben vielleicht einfach nicht genug Jugendherbergskapazität oder in einigen Regionen der Welt vielleicht auch nur Jugendherbergen, die nicht notwendigerweise genug Sicherheitsvorkehrungen bieten, um Gäste ausreichend schützen zu können. Was möglich ist an Reduktion und was nicht, kann man nur im Einzelfall entscheiden. Der Punkt ist, dass es graduell überall möglich wäre, wenn man denn wöllte.

Dies wird aber heute nicht versucht – weil es nicht erwünscht ist. Statt weniger Teilnehmerbeitrag und mehr Zugänglichkeit wird möglichst viel Luxus gefordert. Wenn wir Debattieren als Gut aber ernst nehmen und fördern wollen, sollten wir uns dem entgegen stellen. Ausrichter, indem sie sich dieser Problematik bewusst werden und in Zukunft vielleicht den Mut haben, sich aus der Tradition der Luxus-Bewerbungen zu lösen und eine gezielt preiswerte Alternative aufzustellen. (Dies könnte auch dazu beitragen, dass sich allgemein wieder mehr Ausrichter trauen, sich zu bewerben – ich denke jedoch, dass die eher geringe Bewerberzahl insbesondere auf die WUDC hiervon nur sekundär beeinflusst wird, da andere Faktoren an Aufwand eine größere Rolle spielen dürften.) Vorallem aber die Teilnehmer und Repräsentanten – denn diese entscheiden am Ende über die Bewerbungen – sollten sich fragen, was ihnen wichtiger ist: Eine Partyreise, die sie sich leisten können weil sie die Kinder wohlhabender Eltern sind, oder ein Event mit Debattieren im Mittelpunkt, an dem sowohl im Sinne der Debattierförderung als auch im Sinne eines besseren Wettbewerbs mehr Leuten der Zugang ermöglicht wird.

Lennart Lokstein

 

Mittwochs-Feature

Lennart Lokstein ist Chefredakteur der Achten Minute. Er war von 2013 bis 2015 Vorsitzender der Streitkultur e.V. in Tübingen und ist seit 2014 Mitglied der OPD-Regelkommission. Er gewann zahlreiche Turniere, erhielt auf der Deutschsprachigen Debattiermeisterschaft 2015 den Preis für die beste Finalrede und war Chefjuror mehrerer Turniere. Er ist Beirat des VDCH für Jurierseminare und arbeitet an einer Masterarbeit in Allgemeiner Rhetorik zum Hochschuldebattieren in Europa.

Das Mittwochs-Feature: Jeden Mittwoch ab 10.00 Uhr stellt das Mittwochs-Feature eine Idee, Debatte, Buch oder Person in den Mittelpunkt. Wenn du selbst eine Debatte anstoßen möchtest, melde dich mit deinem Themen-Vorschlag per Mail an team [at] achteminute [dot] de.

Print Friendly, PDF & Email
Schlagworte: , , , ,

16 Kommentare zu “Die WUDC – Wealthy Uptown Debaters‘ Championship”

  1. Kai D aus B sagt:

    Hallo Lennart,

    ich gebe dir recht. Vielleicht wäre besonders bei diesem Artikel eine englische Version wichtig.

    Beste Grüße
    Kai

  2. Witthaut sagt:

    Toller Artikel und absolute Zustimmung!
    Ich arbeite neben dem Studium mindestens halbtags und kann mir dennoch keine WUDC leisten. Zwar war ich schon auf zwei EUDCs aber das war jeweils das gesamte Ersparte eines Jahres. Es ist schon krass…

  3. Sascha S. sagt:

    Hallo Lennart,

    danke für Deinen interessanten Beitrag. Der den das internationale Debattieren stark dominierende angelsächsische Raum hat aus verschiedenen Gründen kein Interesse daran den Zutritt über Einkommen und soziale Schicht hinweg inklusiver zu gestalten, gleichwohl werden innerhalb der von dir bereits erwähnten Elite Gleichstellungsmaßnahmen mit voller Härte durchgesetzt. Der Ansatz über Fördertöpfe Einkommensnachteile auszugleichen, der meines Wissens auch aus Deutschland heraus angestoßen wurde, ist im sozio-ökonomischen Bewusstsein der internaionalen Debattanten eher hintergründig vorhanden. Es wäre in der Tat dem Debattieren und dem hoch gehaltenen Equity gegenüber angemessener und weniger hypokritisch, wenn man viel stärker diese Probleme adressieren würde.

    Beispielsweise werden durch die „nur 4 mal als Redner starten“-Regel hochgradig Studenten aus niedrigeren sozio-ökonomischen Schichten benachteiligt. Wenn ein Club eine Förderung der Unviersität/des AstAs bei den WUDC/EUDC nur für Redner und nicht für Juroren erhält, muss ein Redner aus diesem Club zum Zwecke des Erfahrungserwerbs immer als Redner antreten und hat nach bereits 4 Jahren weder die Chance, noch die Erlaubnis gegen Mitstreiter anzutreten, die dank gefüllter Brieftaschen bereits zum 10. mal auf den WUDC Erfahrung sammeln konnten, aber erst 1 bis 2 mal geredet haben. Von Chancengleichheit im Sinne des Equity kann hier keine Rede sein. Vermutlich werden Regeln dieser Art von der „Herrschenden Klasse“ im internationalen Debating auch dazu genutzt um nicht genehme Personen institutionalisiert erpressbar zu machen oder anderweitig Einfluss auf sie auszuüben, denn anstatt solche Regeln wirklich überall durchzusetzen wird absichtlich weggeschaut wo es genehm ist. Das wird insbesondere daran deutlich, dass die jedes Jahr wieder aufkommende Forderung im Council Regeln dieser Art einerseits abzuschaffen oder andererseits mit neuer Technik dank Smartphonisierung und Datenbanken rigoros durchzusetzen mit Scheinargumenten wie z.B. der „Unmöglichkeit in der Organisation“ abgelehnt wird. Man hat anscheinend kein Interesse daran, alle gleich zu behandeln.

    Angesichts dieser Zustände und der Tatsache, dass es im Anblick der riesigen Geldsummen für den einzelnen ein Hindernis ist nicht korrumpiert zu werden, müssen die Zahlungsströme vollständig transparent und für jedermann Einsehbar gemacht werden, damit jede Form der Korruption ausgeschlossen ist. Die Verantwortlichen müssen rechenschaftspflichtig werden!

    Letztlich sind die WUDC eine Spring-Break Veranstaltung für die angel-sächsischen Elitenkinder, die gemeinsam in den Sex-Urlaub gehen und im stattfindenden Debating die Hürden des Erstkontakts verringern, da sie aufgrund ihrer sozialen Inkompetenz nicht in der Lage sind auch ohne Aufhänger fremde Menschen kennenzulernen. Der „Weltmeister“ ist kein Weltmeister im Debattieren sondern Sieger in einem merkwürdigen Spiel in welchem man sich systematisch hoch netzwerkt und hoch schläft (gerade deshalb ist es ja wichtig sehr lange dabei zu sein). Immerhin, wird so das Leben eines Parlamentes auch außerhalb der Debatten sehr authentisch abgebildet. Es geht eben nicht nur um das Debattieren an sich, sondern auch um das politische Netzwerken, Allianzen schmieden usw. aber leider mit einem angelsächsischen Wertesystem.

    Wer nicht genug Geld hat gewinnt nicht und wer nicht gewinnt ist nichts wert. Auch sehr schön nachzulesen in der Kommentarspalte des WUDC kritischen Posts von Ole bei Facebook, wer es kennt.

  4. Lennart Lokstein sagt:

    Ich arbeite gerade an der Übersetzung. Die frühere Veröffentlichung der deutschsprachigen Version ist als Synthese meines Zeitmangels aufgrund von SDM-Orga und dem Wunsch, sich halbwegs an die 10-Uhr-Frist zu halten, entstanden. 😉

  5. Daniel G sagt:

    Das ist eine wichtige Diskussion. Replik wäre auch interessant.

  6. pe sagt:

    Lieber Lennart,

    aus offensichtlichen Gründen fühle ich mich direkt angesprochen. Nicht nur als Convener in Berlin, sondern gerade auch, weil ich die eine oder andere Welt- und Kontinentalmeisterschaft immer wieder beraten habe. Grundsätzlich stimme ich dir zu, möchte dazu praktische Erwägungen und einen breiteren Blick in die Diskussion bringen.

    Für Berlin kann ich sagen, dass wir einen nennenswerten Beitrag einzig und allein bei der Übernachtung hätten einsparen können. Somit steht und fällt die Kosteneinsparung damit. Alles andere sind Penauts. ERHEBLICH unter €400 kommt man nicht. Ich halte bekanntlierweise sehr viel davon, sicherzustellen, dass das Turnier in einer absoluten Sparversion allein mit Teilnahmebeiträgen (und ggf. 100% sicheren Sposorenbeiträgen zum Bewerbungszeitpunkt) finanziert werden können muss. Alles andere ist unverantwortlich.

    Die Übernachtung ist der größte Kostenfaktor bei den Kernausgaben. In allen anderen Bereichen wäre eine Kostenreduktion im besten Fall marginal möglich gewesen. Im Nachhinein sage ich auch, dass wir schlechtere Übernachtungsoption hätten intensiv betrachten sollen (und dass ohne der Sicherheit, dass es möglich gewesen wäre). Die ursprüngliche Entscheidung fiel aufgrund logistischer Erwägungen: Wir wollten alle Leute beisamen haben, um den Transfer leichter zu gestalten und zugleich eine angenehme Turnierstimmung zu ermöglichen. Gerdae vor dem Hintergrund, dass wir an vielen Punkten weniger geboten haben als anderswo, haben wir uns überlegt, wie wir es schaffen, ein erinnerungswürdiges Turnier unter unseren Finanzbedingungen herzustellen. Gemeinsames Übernachten war eine Möglichkeit.

    Aber: Sogar in Berlin wäre es schwierig (wenn überhaupt möglich) gewesen, ca. 1.200 Hostelplätze zu finden, die nicht vollkommen kleinteilig zerstückelt wären. Wir hätten irgendwo zwischen 5 und 8 (oder noch mehr) Locations wählen müssen, und dass zu einem Zeitpunkt, an dem die höchste Bettenbelegung in Berlin stattfindet. Außerdem hätten einige dann wohl über eine Stunde Anfahrt gehabt, und andere 10 Minuten. Auch hier war die Überlegung: Kurze Fahrtwege ermöglichen uns ein erinnerungswürdiges Turnier zu schaffen. Im übrigen gilt dies für niedrigerere Hotelkategorien auch: In Berlin kriegst du rund 1.000 Betten nur in 4- oder 5-Sterne Hotels. In vielen Städten ist die Lage über Silvester ähnlich (Dann wäre anzudenken, ob der Termin sinnvoll ist). Sogar in Amsterdam gibt es kein Hotel, dass alle Teilnehmenden für die EUDC 2010 unterbringen konnte (und das waren nur 600). Mit dieser stark einschränkenden Bedingung muss man umgehen. So einfach, wie du es darstellst ist es nicht.

    Im übrigen würde eine Individualübernachtung auch nicht sozial verträglich sein. Die reichen und/oder gesponserten Institutionen können die nahen, teuren Übernachtungen nehmen, haben kürzere Wege, können länger und gesünder schlafen, und haben mehr Spaß. Dann bin ich doch für eine zentrale Gesamtsubventionierung durch günstigere Übernachtungskosten wegen Masse. In Berlin hätte ein Hostel auf dem freien Markt zu dieser Zeit den Kosten für eine Teilnahmevon €400 auf rund €300 gesenkt. Wenn wir tatsächlich in der Lage gewesen wären, zentral Hostelplätze zu finden, wären wir vielleicht bei €250 gewesen. Aber dass ist eine sehr niedrig geschätzte Untergrenze.

    Außerdem ist der Organisationsuafwand zu bedenken. Es ist deutlich schwieriger, bei mehreren (5 oder mehr) Partnern zentrale Rabatte auszuhandeln, dies den Teilnehmenden zu kommunizieren, hinter ihren Buchungen herzusein, und dann am Ende doch handeln zu müssen, wenn irgendjemand ankommt und es Probleme gab, es keine Zimmer gibt, oder der Preis doch nicht stimmt. Wer will das Sozialschwein sein, dass sich dann nicht kümmert?

    In der Turnierzeitschrift wudcwatch, die wir jeden zweiten Tag zur WUDC Berlin 2013 herausgegeben haben, schrieb ich am 2. Januar 2013 “ With expectations rising, it will be more and more difficult for all but a few institutions with tremendous financial backing to meet them. […] Our expectations determine the future of our community. Do we measure success by achieving our goals – including regional diversity – or is free booze everything debating is about.“ Dieser Erwartungsdruck hat dazu geführt, dass ein gute Bewerbung aus Südafrika nach einer Niederlage bei der erneuten Bewerbung sich gezwungen sah von Wohnheimübernachtung auf 5-Sterne Ressort umzusatteln. Ich habe davor gewarnt, und gesagt, das wird nicht entscheidend sein. Im Gegenteil: Eine Studierendenwohnheim mit drei Einzelzimmern, einem eigenen Aufenthaltsraum und ggf. Gemeinschaftsküche (mitten in der Stadt und/oder fußläufig zum Veranstaltungsort und/oder auf dem Campus) hat aus meiner Sicht ein größeren Reiz.

    Dies ist etwas, das insb. in angelsächsischen Staaten oder angelsächsisch geprägten Hochschulsystemen möglich und durchaus üblich ist/war: EUDC Newcastle 2009, EUDC Galway 2011, EUDC Manchester 2013, WUDC Gaborone 2011, PAUDC Polokwane 2014 und PAUDC Gweru 2016 sind alles Turniere mit Campusübernachtung. Es ist also nicht aus der Welt gegriffen. Dort werden die Wohnheime üblicherweise in den Semesterferien geräumt.

    Ich könnte noch viel mehr schreiben. Die Grundansätze des Artikels stimmen. Allerdings ist das nur durch ein Bewusstseinswandel zu schaffen. Turniere müssen besser kommunizieren, dass es keinen Luxus geben wird. Thessaloniki und Chennai sind in der Rezeption (es gab erheblich Mängel, doch die Turniere waren bei weitem nicht so schlecht wie sie dargestellt wurden) letztlich daran gescheitert, dass sie selbst hohe Erwartungen aufgebaut haben. Und diese dann nicht erfüllt haben. Zudem müssen wir bedenken, dass es – je nach Standort – klare alternative Formen gibt (eine Variante, die in Deutschland kaum möglich ist). Abschließend darf die organisatorische Logistik beim Fällen einer Komplexentscheidung nicht ausgeblendet werden.

    Praktisch jedoch sind die zu erwartenden Reduktionen eher marginal (ich widerspreche dir wenn du sagst €2.500 und €2.200) machen einen wesentlichen Unterschied). Es folgen drei Dinge: (1) Wir denken darüber nach, die WUDC abzuschaffen, bzw. diese als sozial gescheitert anzusehen, oder (2.) wir stellen sicher, dass sie zumindest turnusmäßig weltweit verteilt wird. Dadurch werden der Einfluss einiger Faktoren reduziert. Das würde jedoch eine Aufteilung in ca. 10 Regionen bedeuten. Wir in Europa sind aufgrund der Kleinheit des Kontinents unglaublich priviligiert! Damit andere ähnliche regionale Vorteile hätten, müssten wir z.B. ca. 2 bis 3 Regionen in Afrika haben und 3 bis 4 in Asien. Dass würde einer Person auch nur sehr unregelmäßigen Teilnahmen ermöglichen. Daher halte ich (3.) für am vielversprechendsten (und am anstrengendsten): Wir brauchen eine zentrale Mitteleinwerbung, die Stipendien ermöglicht; wir benötigen ein Quorum für Plätze aus unterschiedlichen Regionen. Das ist ein sehr langfristiges Projekt. Alles andere ist Gestänker ohne Wirkung!

  7. Niels (Berlin - Manchester - Oxford) sagt:

    Thanks for this interesting contribution. However, I am skeptical that „there could be WUDC for half the current participation fees“, given that Youth hostels usually don’t offer enough space, renting out a hotel completely is usually very cost-effective (especially when you can use it as a venue for other purposes and save additional rent – see Koc Worlds), expenses for food are already kept at the absolute minimum, while scholarship programs and adjudication subsidies can eat up large parts of the budget.

    Also, please note that for the vast majority of participants going to Worlds is not just about debating (since that is over after about three days), but simply enjoying a holiday in a distant country. After spending a lot of money for expensive flights, investing another 15% (about the difference between 2200€ and 2500€ that you were referring to) can make the difference between a great holiday and an unpleasant student dorm experience. Note that this may be different for EUDC where travel expenses are lower – but in those cases accommodation is often taking place in student dormitories (See Newcastle, Galway or Manchester EUDC) – again with little room for cutting costs.

    In summary, I think that EUDC is already run on minimal budgets, while reducing WUDC participation costs by 10-20% seems unreasonable, given that then participants get far less in return for their money, while access is remains mostly limited by transportation costs.

    On a side note – I find the claim that there is some sort of Anglo-saxon corruption going on that is perpetuating an elitist and expensive system frankly ill-informed. The majority of British and Irish institutions that are sending teams to worlds are at least partially or fully self funded (Oxbridge being a rare exception), while US-participants are usually fully subsidized thanks to about 50k$ tuition fees per year – thus claiming back a tiny fraction of their gigantic student debt. Most of these students don’t have rich parents, but are funding their tuition and extracurricular activities, such as WUDC and EUDC, with student jobs or student loans. Given the minimal tuition fees outside the Anglo-saxon world, I guess we have on the continent far more financial freedom than most of them.

    PS: References such as „WUDC champions are fucking their way up to the top“ show us why German debating desperately needs more Anglo-saxon equity….

  8. Niels (Berlin - Manchester - Oxford) sagt:

    Haha, this happens when you get distracted while writing a comment – pe comes and steals all my ideas 😉

  9. Lennart Lokstein sagt:

    Vielen Dank, Patrick, für deinen Beitrag. Insbesondere das Problem mit Ansprüchen und Erwartungen habe ich ja im Artikel bereits vermutet. Bezüglich der Zentralität und Dezentralität von Jugendherbergen usw. hast du sicherlich recht – das gibt es nicht überall in der benötigten Größe. Ich fände es aber durchaus ok, dezentral in 4 Jugendherbergen untergebracht zu sein – wenn das Turnier dadurch für mich 200€ günstiger wird fahre ich auch eine halbe Stunde S-Bahn und finde es ok, wenn andere nur 10 Minuten fahren. Ich würde mich auch realistischerweise nicht mit allen 1200 Teilnehmern unterhalten, wenn wir im gleichen Gebäude schlafen würden, solange ich mit meiner Delegation untergebracht bin bin ich auch mit 300 neuen Leuten zum Kennenlernen versorgt genug. Auch machen für mich persönlich 2500 oder 2200 Euro Gesamtkosten durchaus einen Unterschied – einerseits wird meine Teilnahme an zumindest einer einzigen weiter entfernten WUDC wahrscheinlicher, andererseits, gesetzt ich nehme dann mal Teil, kann ich dann auf 5 kleine lokale Vorbereitungsturniere fahren oder eben nicht. Ich glaube, weiter entfernte WUDC werden für die meisten Studierenden der Welt immer zu teuer sein, solange ihre Universität etc. die Reise nicht mit einem Stipendium fördert. Aber das tut die Universität einerseits eher, wenn es 300€ günstiger ist, andererseits aber eben auch, wenn dabei Debatten und nicht Party im Vordergrund steht.

    Doe WUDC nach deinem vorgeschlagenem System zu verteilen wäre sehr fair – ob sich dafür aber dann angemessen verteilt und gleichmäßig regionale Ausrichter finden halte ich doch für sehr utopisch. Trotzdem denke ich nicht, dass wir deshalb verzagen und nichts tun sollten – die WUDC und EUDC (die eben dieses Problem nicht haben) deshalb von überflüssigem Luxus auf Kosten der Teilnehmerbeiträge zu befreien halte ich dennoch für wichtig und richtig und finde, dass wir uns deshalb für ein Umdenken einsetzen sollten. Gestänker ohne Wirkung ist das nicht – denn selbst wenn man in 30 Jahren einmal dein System hätte, blieben die Luxuskosten ein Problem. Selbst wenn wir überall regionale Ausrichter hätten, bliebe nämlich vor Ort noch eine durchaus wichtige Frage: Was kostet den regionalen Debattanten das Turnier?

    Zur Veranschaulichung folgendes Beispiel:
    Die Uni Tübingen fördert uns dieses Jahr mit Stipendien zu 30€/Wettbewerbstag. Das sind für eine WUDC 270€. Nehmen wir an regional sei diese mit 100€ Reisekosten erreichbar. Dann haben wir noch eine Förderung von 170€ für den TNB. Ob dieser nun 350€ oder 600€ sind ist der Unterschied von 180€ zu 430€ Gesamtkosten. Zumindest in Europa ist ersteres für Studierende erreichbar (z.B. als großes Weihnachtsgeschenk oder durch einen Nebenjob), letzteres ist dann wieder die Kategorie „reiche Eltern“.

    Das Problem, dass nicht jeder Student überall auf der Welt zu den Worlds reisen kann, können wir vermutlich in den nächsten 30 Jahren nicht lösen. Was wir aber schon in zwei Jahren ändern könnten wäre die regionale Zugänglichkeit – und wie stark wir uns dafür einsetzen bestimmt dann, ob wir eine Wirkung erreichen. Indem wir lösbare Probleme verbal beiseiteschieben, weil es in der Ferne ein noch größeres unlösbares Problem gibt, bringt niemanden weiter.

  10. Konrad (Tübingen) sagt:

    Luxus auf internationalen Turnieren: Ein Traum der leider regelmäßig an der Wirklichkeit scheitert. Kleinere Iona-Turniere hinken (nach allem was ich höre) deutschen Turnieren massiv an Bequemlichkeiten hinterher. Essen, Wasser, Snacks.. Die Rundumversorgung die wir in Deutschland gewöhnt sind ist für die meisten Länder eine Utopie.
    WUDC hat meist eine schicke Unterbringung, einzelne spannende Sociallocations und ein Galadinner. Das wars aber auch schon. Das Essen ist meist eher eine Zumutung, kostenlos Alkohol gibt es auch weniger als bei uns und dazu kommen die langen Wartezeiten und der Stress des Turniers. Worlds als Entspannungs/Luxus-Urlaub zu verkaufen entspricht wenigstens nicht meiner Erfahrung aus Berlin/Chennai/Thessa.

    In Chennai habe ich gemerkt, wie lästig es ist, in einem anderen Hotel untergebracht zu sein, als die meisten anderen Debattanten. Da es praktisch keine Socials gab, fanden alle Partys in Zimmern oder Hotelpools/Dachterassen statt. Im anderen Hotel. Das sorgte zwar für genug Schlaf, aber für wenig Spaß.

    Auch sollte man Bedenken, dass ein Turnier über so viele Tage eine extrem anstregende Sache ist. Vor allem für Teams die mit kompetetiven Ansprüchen anreisen ist es im Status Quo schon schwer genug sinnvolle Erholungs- und Schlafzeiten zu finden. Wenn wir Teams jetzt noch weiter außerhalb unterbringen oder sie in 6er Zimmern mit ihnen unbekannten Zimmerpartnern schlafen lassen, wird die Erholung nochmal schwieriger. Besonders wenn es unterschiedliche Vorstellungen zu Party- und Schlafzeiten gibt.

    Hier müsste man sich die Kostenaufstellungen mal genauer ansehen (oder PE fragen), aber ich denke, dass bei Großturnieren manche Kosten auftreten, die ein kleines Turnier nicht hat. Volunteers wollen in großer Anzahl untergebracht und versorgt werden, die CA Panels haben normalerweise ein recht großzügiges Budget um im Jahr davor durch die Welt zu fliegen und Präsenz zu zeigen und 50000€ an Judgesubsidies würden eine ganze Menge Bier ergeben, wenn man sie anders umsetzen würde.
    Dazu kommen noch verschiedene Verwaltungsposten wie Anwälte, Steuerberater etc. die bei kleineren Turnieren nicht nötig werden. Selbst wenn dies kein großer Kostenpunkt ist, so ist es immer noch Arbeit und Stress.
    Und selbst wenn theoretisch mit deutlicher Mehrarbeit noch Kosten einzusparen sind, ist die Frage ob der Mehraufwand tragbar ist für die Orgateams.

    In den verschiedensten Equityforen denen ich beigewohnt habe, war die Kostenfrage auch immer ein Thema. Allerdings keines, für das eine Lösung gefunden wurde.

    450€ Teilnahmegebühr sind Kleingeld im Vergleich zu jeglichen Seminaren/Weiterbildungen/Events in der Berufswelt. Für einen Student ist es zwar immer noch sehr viel Geld, aber davon auszugehen, dass man alles noch viel günstiger hinkriegt, ist nicht zwingend realistisch.
    Das Geld muss man dafür in die Hand nehmen. Die sinnvollste Lösung ist daher sicher, das Geld aus externen Quellen zu holen. Anscheinend, ist dies aber deutlich schwieriger als man zunächst annehmen würde. Langfristig, aber die einzige Möglichkeit.

  11. Person sagt:

    University residences are the great alternative to hotels?

  12. Jonathan Scholbach sagt:

    Gibt es eigentlich eine internationale Stiftung, die das Debattieren fördert? Den Zugang zu den WUDC auch für finanziell schwächere Teilnehmer zu ermöglichen, wäre doch eine naheliegende Aufgabe für eine solche Stiftung.

  13. Zsofia Muranyi sagt:

    Everyone is sharing this on social media with small nods of agreement.
    I see the point, major bids can be absolutely surreal, but I’ll dissent a bit.
    It has happened several times in the last couple of years alone that people from societies in Budapest didn’t go to EUDC and WUDC because they didn’t receive financial support from their unis, and paying out of pocket is just not feasible. So I have extremely strong feelings about that and I do think we seriously need to check ourselves. But how much exactly can be done? There’s no way for a week-long event of this size to cost much less than ~200 euros, and that’s still prohibitively expensive for the average student where I’m from.

    Secondly, I feel like there is an implication that the same applies to regular IVs/Opens, and I must say I disagree here. First off, most Eastern European tournaments (the ones I have followed most closely) make a big deal of emphasizing that the event is a good bargain. Also, I don’t know how this is viable in Germany but for us it isn’t an option to put people up in cheap student accommodations during the semester because those are full of the students that live in them. (Check out the BBU Open 2016 though because they’re putting people up in dorms and it’s an awesome deal.) Crash also doesn’t work when you’re expecting 200 participants and the organizing society has 20 active members at most. If, however (as has been the case with Budapest Open), we manage to strike an extremely good deal with a hotel at better-than-hostel prices, you can bet we’ll point out that we’ve got a three-star hotel. It’s a testament to the hard work and passion of the orgcom. Same with the free alcohol – if we have it, it’s probably because the organizers managed to talk the socials venue into giving it to us *actually for free* in exchange for bringing in a big group.

    I don’t want anyone’s impression of regular IVs to be coloured by the idea that they’re needlessly opulent if they’ve got nice stuff. Can’t speak for any other tournaments but in Budapest we bust our butts for three to six months to do the absolute best we can, and our budget is always geared to breakeven.

    What is broadly true, though, is that at most of the EE tournaments I’ve been to, you don’t need to calculate with any expenses over and above what the regfee covers, except if you want to drink, of course. And thanks to bulk deals, regfees are hardly higher than how much a debate weekend would cost if you had to sort it all out by yourself.

  14. Lennart Lokstein sagt:

    Hello Zsofia – I guess the question about smaller regional tournaments depends on the tournament. There probably are some as cheap as possible and I can also imagine there being some made for profit. If e.g. a country had many tournaments with profit interests of the hosting societies, it could even be necessary for the rest of societies to make profit as well to be able to fund their members visiting the other expensive tournaments.
    At least in the German scene it’s not that way – we make them as cheap as possible and everybody does so, so nobody needs profit to fund their members.

    Both systems might work (although I find our’s nicer and believe it is more accessible) but this question should be completely seperated from the luxury question. In both cases you still could try to include as many luxuries as possible or decide to go basic. 🙂

  15. Jens Fischer sagt:

    Three comments on what I think is a valuable discussion:

    1. Jonathan: As a board member of IDEA, I can say that of course we have discussed the notion of giving travel support. However, if you make a cost/benefit analysis, so far we have regularly come to the conclusion that there are other, lower level „investments“ that make more sense. For the same amount that would allow one student to travel to WUDC, it’s easily possible to advertise, organize and cater and event for entire school classes, if not schools.

    2. The organisational abilities of large hotels and conference centres should not be underestimated. Providing facilities and food for 1200 people (the size of an average WUDC these days) is an enormous feat, and it can easily overburden student run organisations. This adds to the argument made before that as an organizer, you have a strong interest in getting everyone to stay at the same, well run place.

    pe mentions WUDC 2011 Botswana: Of course it was great that WUDC happened in Botswana. And yet, I’d like to remind you that said competition was a terrible experience for a lot of people, with sub-standard living for more than a week, and socials that raised actual security concerns. I had a room with an ant colony in it, other people had collapsing floors and walls. The Botswana bid had been rejected by Council twice before being finally accepted, so kudos for persistence. But the onset of collapse and endless hours spent in Council trying to mediate the very bad situation would have been a lot more bearable in a safe hotel with organisation skills. Not least this event prompted a movement in Council towards less „experimental“ bids, and being hosted in a proper hotel is some sort of an indicator that at the very least you are going to have a reasonable room to retreat to if, god forbid, the tab crashes or there is a bat infestation in the main hall.

    3. Please: Let’s not forget that the mere fact we do have a WUDC and EUDC each year is close to a miracle. WUDC is the world’s largest student run event, without a formalized legal structure and a very bare-knuckled organizational backbone, handling a million-dollar budget. The more restrictions we pile on, the less likely it is that people want to bid.

  16. Miranda Weigler sagt:

    This is an interesting thread, and I applaud bringing what has been a Council conversation into the wider sphere. I’m an admitted total dinosaur now, but I do have some strong, pretty well-informed opinions on the subjects raised.

    1) Economic disparity is a problem and does hinder access to the equal playing field we claim as a foundation to a supposedly meritocratic activity. Recognizing that problem however is only a very small part of finding a workable, long term solution without too many negative ancillary effects. As one of the earlier WUDC Women’s officers I can attest to the difficulty of finding solutions to problems that stem not from the debating community, but are extensions of other issues within society. After identifying style as a detriment to women, non-native speakers etc, we tried to ask judges to be aware of bias and consider a wider set of styles. In practice, the community leaned for a time on a higher matter burden instead (which disproportionally benefitted those who only did debate, and who had resources to access journals.) Those who have more resources will always have an advantage, we can attempt to mitigate it, but should consider our solutions in the context of what other issues might arise.

    2) Scale is a unique issue for WUDC and EUDC. This is not to say that 5 star hotels in major metro areas are the only solution. But many who are considering just apparent cost, don’t often account for issues that impact these choices. PE wrote about this at length, as did Jens and as a third former WUDC org com member I agree with the concerns raised/ suggestions made.
    Dorms: The timing of WUDC is such that most institutions are currently in session. To use dorms as accommodation during the December/ January break mean a university must kick out for that whole break the students who live there during term time. Those students must pack and store all of their dorm belongings at their own expense. My university did that my first year to accommodate an important golf tournament. The outcry from the student population was intense. Most universities do not consider that cost/ benefit calculus to make sense.
    Hostels: Beyond the issues already raised about size, transport etc, security within the tournament is important and liability becomes a huge issue. Hostels usually have limited private/ locked space. Formal events at WUDC usually mean that participants bring at least one set of expensive clothing. Many participants also bring expensive electronics (laptops for school work, cameras to capture the experience), the host university takes on liability for the tournament when they sponsor. Most institutions would not accept the level of liability for 1200 young people from 30+ countries sharing space. The risk is just not worth it.
    General logistics: One of the most surprising things I learned at UBC WUDC (Vancouver) was how one must build a schedule for an event of that size. The university was about a 20 minute drive from the hotel so I started to build a schedule around that. What I learned was that we had 1 block to load busses. Each bus held 50 people and took 10 minutes to load. We could fit 4 busses on the block. So with 1000 people to move, it took a minimum of 50 minutes just to load the busses. The last group would then drive the 20 minutes and then unload, another 10 minutes. To move 1000 participants that distance actually took a minimum of 80 minutes every time. Similarly, feeding people at that scale increases the cost without increasing the quality, just because of the strain on infrastructure and the numbers of people required to serve that many delegates in a reasonable amount of time.
    Hotels, while expensive, have been designed to deal with precisely these kinds of problems, and carry a host of other infrastructure to support an event of the size of WUDC/ EUDC. I was VERY grateful for their additional security. Even in Vancouver, a relatively safe city, we had a number of security issues across the tournament. Expected when you have a diverse group of people, sometimes traveling internationally for the first time, drinking, socializing and confronting difficult issues.

    4) ‘For profit’ is a massive red-herring. The costs to host a major international tournament usually devastate that society for years to come. Registration fees NEVER cover the provision of the actual tournament, and it is extremely difficult to get the serious grants/ sponsorship that would offset the costs. Because tournaments are student-run and move countries every year it is hard to establish a relationship with a large corporate or non-profit body with the kind of capital to impact the overall budget. Contrary to public appearance, most money usually goes to housing, feeding, moving, administering the actual tournament. A large portion goes to subsidies for those who need them and very little is left over for socials. Many times extravagant parties are sponsorship in-kind from local venues who would not offer other kinds of more liquid support. Add to this fluctuating currency and it is very hard to make the budgets work. Smaller, local tournaments can house people on a floor for a couple nights, use university facilities that don’t require additional funds to open, heat etc, and ask participants to cover their own meals, in their own (local) currency without overwhelming nearby restaurants.
    The assertion that Councils and Org coms would not be interested in making the tournaments more accessible is also problematic. Over the last decade I have had countless conversations with very well-meaning individuals and groups attempting to overcome these problems without finding good solutions. Not because they don’t want to, but because despite our best efforts, at times, the world intervenes.

    5) Demand for lavish events/ socialization is a real issue that org coms must address. Many people do self-fund, and many participants do use the airline ticket to serve a dual purpose. I would be unlikely to just buy a ticket to Botswana or Singapore but if I am there for WUDC I do want to use my time there to full advantage. As a result, the demand for these activities, and the use of them as a differentiation between bids will continue. Many also see that socialization as an important opportunity to get to know people from around the world and an educational opportunity in itself. In Vancouver we ran a very.. ahem.. economic worlds. We did not have a lot of sponsorship money and as a result could not provide many socials. We heard a LOT of complaints. Especially from people who couldn’t afford to go out drinking on their own dime and for whom currency exchange reduces the value of what they do have. The delta between the expectations of participants and what it actually costs to provide is high. The need to use socials as a way to create difference during the bidding process is pretty well established. After all, all bids will have the same rounds of debate, the same attempt at diversity in the judging pool, the same dates, mostly the same kinds of debating venues. Using socials as a way to try to create daylight between institutions is preferable to me than raking every CA/ DCA prospective team over the coals about how they will singlehandedly solve all the debating community problems in the world. The reality is that as long as it continues to be demanded, to win the bid, org coms must accommodate. Changing the demand would be awesome, but a bit more of an uphill battle.
    Agree with the premise that it is a noble goal, just one that the entire community must embrace before change will occur.

    6) Formal institutionalization would bring economic benefit, and in some ways perhaps support more concrete efforts to address economic imbalance, but the cost would be the student-led nature of the event. For a corporate group to consider regular sponsorship of the kind that would make a material difference the WUDC/ EUDC would need to incorporate to become a legal entity, rooted in a specific geography. It would be possible to follow the lead of WSDC, but it would bring major changes to how the tournament happens. In many ways it would slow the evolution of the institution and the activity, and it would open the community to other kinds of manipulation. We would ensure more economic parity at the cost of some democracy. The current best option is to try to move the championships around the world as much as possible, but this is also contingent on institutions willing and able to bid to host.
    Alternatives probably center around finding global sponsors willing to support multiple years in multiple locations, or having centralized resources on how teams can fundraise effectively.

    @Sascha- I think the debating community evolves as much as strong actors are able to convince the group that it should. We made progress with gender equity by focusing on it as a priority, and also by pinpointing the gender-specific issues present in the community. I will freely admit I am an economically privileged white woman, so gender, for me, was the most pressing issue. This is not to say that economic disparity is not a problem, or should not be addressed, just that perhaps an increased focus on the issues will bring change like that you referenced for gender equity. I would caution that throwing insults is not usually the most conducive to having your point heard, and usually become the main part of the discussion. We made progress when we tried to really understand the nature of the issue, communicate the problems to the wider group and work collaboratively to find solutions.

    This is an important issue, with no simple answers. As a community it is important to decide what the goals of the group are and prioritize. When I was on council we had a rotating conversation, some believed the point to be finding the ‘best’ debaters in the world, some it was to improve their skills in a way not possible in their home regions, and for some it was to normalize the activity to ensure it remains truly global. This issue sits between many of these considerations and I hope the current generation of debaters finds better answers than we did.

Kommentare sind geschlossen.

Folge der Achten Minute





RSS Feed Artikel, RSS Feed Kommentare
Hilfe zur Mobilversion

Credits

Powered by WordPress.

Unsere Sponsoren

Hauptsponsor
Medienpartner