BDU/Rederei gewinnt Bayreuther Sommerturnier

Datum: 5. Juli 2018
Redakteur:
Kategorie: FDL/DDL, Neues aus den Clubs, Turniere

Gewinner des Bayreuther Sommerturniers 2018 ist das Team Your Friendly Local Equity Officers (Kathrin Niederschuh, Jakobus Jaspersen). Sie gewannen das Finale aus der Eröffnenden Opposition zum Thema “DH präferiert eine EU, in der die Mehrheit aller Entscheidungen per Mehrheitsentschluss getroffen wird, gegenüber der aktuellen, auf einstimmigen Konsensbeschlüssen fokussierten EU”. Sie konnten sich gegen die Eröffnende Regierung SK Pallas Athene (Jan Ehlert, Sven Jentzsch), die Schließende Regierung Streng Platonisch (Anna Markus, Anton Leicht) und die Schließende Opposition North sends its regards! (Viktoria Gohr, Ruben Herrmann) durchsetzen.

Juriert wurde das Finale von Jule Biefeld als Hauptjurorin sowie Maya H., Elisabeth VikydalLisa Weck und Sven Bake als Präsident. Die Chefjuroren Felicitas Strauch und Samuel Scheuer verzichteten aufgrund der Finalbeteiligungen von Tübingen und Münster. Letzterer war erst wenige Wochen vorher kurzfristig als Chefjuror eingesprungen.

Die Finalteams breakten in folgender Reihenfolge:
1. SK Pallas Athene (Jan Ehlert, Sven Jentzsch) – 13 Punkte
2. Your Friendly Local Equity Officers (Katrin Niederschuh, Jakobus Jaspersen) – 11 Punkte
3. Streng Platonisch (Anna Markus, Anton Leicht) – 10 Punkte
4. The North sends its regards! (Viktoria Gohr, Ruben Herrmann) – 9 Punkte

Als Juror*innen breakten Christoph Saß, Elisabeth Vikydal, Felicitas Strauch, Jule Biefeld, Lisa Weck, Maya H., Samuel Scheuer, Sven Bake.

Aufgrund der geringen Resonanz – trotz Warteliste zu Beginn der Anmeldephase nahmen insgesamt nur 12 Teams teil – wurde das Turnier auf drei Räume verkleinert und das Halbfinale zu einer fünften Vorrunde umfunktioniert. Damit setzte sich auch in Bayreuth der unschöner Trend fort: Bereits bei einigen Turnieren dieser Saison gab es zwar anfänglich eine hohe Resonanz mit vielen Teammeldungen durch die Clubs, die dann jedoch nicht erfüllt wurden. Dieser Umstand wurde von den Teilnehmern auf dem Turnier offen angesprochen. Auch die Lösung der Organisatoren, die Halbfinals zugunsten einer fünften Vorrunde zu streichen, wurde von den Teilnehmern begrüßt.

Die besten Redner*innen nach Vorrunden:
1. Jan Ehlert – 393 P.
2. Sven Jentzsch – 392 P.
3. Jakobus Jaspersen – 391 P.
4. Anton Leicht – 389 P.
5. Anna Markus – 387 P.
6. Kathrin Niederschuh – 384 P.
7. Tim Reitze – 981 P.
8. Jona Grimm – 375 P.
9. Ruben Herrmann – 374 P.
10. Viktoria Gohr -372 P.

 

Die Themen des Turniers:

VR 1: Im Rahmen von Plea Bargains eröffnet die Staatsanwaltschaft den Angeklagten vor Beginn des Strafprozesses, wofür sie diese anklagen will, was sie für Beweise hat und welche Strafe sie fordern will. Dann bietet sie den Deal an, dass die Angeklagten eine (wesentlich) geringere Strafe erhalten, wenn sie auf den Strafprozess verzichten und die ihnen vorgeworfene Tat gestehen.

DH präferiert Justizsysteme mit diesen Plea Bargains gegenüber solchen ohne diese Möglichkeit.

VR2: In einem Policy Wettmarkt muss eine amtierende Regierung zu den Gesetzesvorhaben, bei denen es möglich ist, klar quantifizierbare und bis zu einem bestimmten Zeitpunkt zu erreichende Ziele angeben (Beispiele: Anzahl an zusätzlich produzierten Jobs, Anzahl an Menschen, die nicht mehr arbeitslos sind, Erhöhung der durchschnittlichen Leistung von Schüler*innen, Verbesserung der Luftqualität, Adipositätsraten in bestimmten Gesellschaftsgruppen). Bürger können nun wetten, dass die Policy dieses Ziel nicht erreichen wird. In dem Falle, dass die Policy ihr Ziel erreicht, darf der Staat den Wetteinsatz behalten. In dem Fall, dass die Policy ihr Ziel nicht erreicht, muss der Staat den Wetteinsatz plus Wettgewinn auszahlen. Die Gewinnchance und der damit korrespondierende Gewinn wird von einem unabhängigen Gremium festgelegt.

DHW einen Policy-Wettmarkt einführen.

VR 3:  Colin Kaepernick war im Sommer 2016 der erste Footballspieler in der amerikanischen NFL, der sich weigerte zu stehen, während die amerikanische Nationalhymne vor Beginn des Spiels abgespielt wurde. Er kniete nieder, um gegen Rassismus und Polizeigewalt zu demonstrieren, einige Spieler schlossen sich dem Protest an. 2017 kritisierte Trump diese Aktion als unpatriotisch. Daraufhin schlossen sich immer mehr Spieler dem Protest an. Trump forderte die Liga auf, die Proteste zu verbieten. Nachdem diese dies zunächst verweigert hatte, beschlossen die Clubbesitzer im Mai 2018 die Einführung einer Strafe für Spieler, die während der Hymne knien. Straflos bleibt, wer während der Hymne in der Kabine bleibt.

DH begrüßt die Proteste der NFL Footballer in den USA.

VR 4: Die “Anti-Abschiebeindustrie” bezeichnet unter anderem Anwält*innen, die in vermeintlich aussichtslosen Fällen für abgelehnte Asylsuchende Klage erheben; NGOs und Flüchtlingsverbände, die Tipps und Handreichungen verbreiten, wie anstehende Abschiebungen verhindert werden können (z.B. durch gezielte Krankschreibungen, Verhalten im Flugzeug, öffentliche Proteste gegen Abschiebungen z.B. in Schulen) und die fehlende Zusammenarbeit von Sozialarbeiter*innen und Flüchtlingshelfer*innen bei der Durchführung von Abschiebungen. Im vergangenen Jahr zogen ca. 91 % der abgelehnten Asylbewerber*innen gegen die BAMF-Entscheidung vor Gericht (2017: ca. 300.000 Klageerhebungen). Je nach Rechenweise haben 23-32% der Klagen gegen abgelehnte Asylbescheide vor den Verwaltungsgerichten Erfolg.

DH bereut die Existenz der „Anti-Abschiebeindustrie“ im Sinne des Factsheets.

VR 5: Eine “Basic Jobs Guarantee” beschreibt ein Regierungsprogramm bei dem allen Bürger*innen bei Bedarf von der Regierung ein Job versprochen und bereitgestellt wird.

DHW die momentane Arbeitslosenhilfe in Deutschland durch eine „Basic Jobs Guarantee“ ersetzen.

F: Trotz der in den Europäischen Verträgen vorgesehenen Möglichkeit, Entscheidungen auch mit qualifizierter Mehrheit treffen zu können, wird in der überragenden Mehrheit der Fälle keine Entscheidung gegen die Stimme einzelner Mitgliedsstaaten getroffen. Ein prominenter Fall, bei dem in letzter Zeit von der Möglichkeit des Mehrheitsbeschlusses Gebrauch gemacht worden ist, ist die Frage der Flüchtlingsverteilung in der EU. Dabei wurden Ungarn, die Slowakei, Tschechien und Rumänien überstimmt und dadurch rechtlich verbindlich gezwungen, Flüchtlinge gemäß dem Verteilungsschlüssel aufzunehmen. Bis heute haben diese Länder jedoch keine oder kaum Flüchtlinge aufgenommen. Nach einem von der EU angestrengten Vertragsverletzungsverfahren gegen diese Länder landete die Frage vor dem Europäischen Gerichtshof, der die Länder zur Einhaltung der Quotenregelung verpflichtete. Bis heute haben die Länder dennoch quasi keine Flüchtlinge aufgenommen.

DH präferiert eine EU, in der die Mehrheit aller Entscheidungen per Mehrheitsentschluss getroffen werden, gegenüber der aktuellen, auf einstimmigen Konsensbeschlüssen fokussierten EU.

jbi./jm.
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