Regionalmeisterschaften 2017: Tübingen, Münster und Berlin sind Sieger

Datum: Apr 30th, 2017
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Category: Turniere, ZEIT DEBATTE

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23 Kommentare zu “Regionalmeisterschaften 2017: Tübingen, Münster und Berlin sind Sieger”

  1. Allison J. (MZ) says:

    Ich kann von meinem Team aus sagen, dass die Themen der WDM sehr gut zu debattieren waren und genial viel Spaß gemacht haben. Trotzdem die Frage an alle CJs: Wieso habt ihr nicht eines der realpolitischen Themen (Türkei, Russland) als Finalthema gesetzt? Ich fand das gewählte Thema furchtbar vergeistig und demnach wenig mitreißend. Ähnlich auch schon bei der Political Correctness in Berlin oder dem Wert der Arbeit in Tübingen. War das gewollt?

    1. Jan Ehlert says:

      Der Wert der Arbeit war in Heidelberg 😉

    2. Allison J. (MZ) says:

      Ups, klar – Tübingen hat gewonnen. Daher wohl in meinem Kopf die Verknüpfung ?
      Trotzdem, meine Frage bleibt. Antworten der CJs?

    3. Witthaut says:

      Hey Ally,

      also wenn du einen Kommentar der CJ`s willst, müssen die sich auch erst einmal koordinieren. Das ist bei 9 Leuten nicht so einfach! Aber ich gebe dir gerne einfach mein persönliches Statement, freue mich aber über Ergänzungen, da ich nicht bei allen Diskussionen anwesend sein konnte. Ich halte mich kurz, falls das O.K. ist, kannst aber immer gerne auf mich zukommen.

      A) Bei der DDM war das Feedback aus Heidelberg aus dem Publikum und der Ehrenjury war eher begeisterndes Interesse.
      B) Über Berlin kann ich nicht urteilen, wobei die geführte Debatte nicht verkopft, sondern beinahe sehr konkret war, immerhin wurde fast ausschließlich über gegenderte Sprache geredet. Zudem würde ich sagen, verkopfte Debatten benötigen gute Beispiele um zu wirken und sind damit oft publikumsnah (Shame on us, das lag nicht am Thema sondern an uns in Berlin). Hingegen sind konkrete Themen oft sehr mechanistisch (müssen sie aber nicht).
      C) Auf der SDM waren zumindest die Teams als sie das Thema gehört haben von meinem Eindruck her eher angetan. Vll. überschätze ich aber auch zu sehr Madlens Reaktion oder dem Gespräch mit Jan nach der Debatte. Die Ehrenjury war zumindest laut Thore sehr zufrieden. Und wenn ich Jan`s, Clarissas oder Madlens Rede so nochmal durch den Kopf gehe, würde ich sagen verkopft und mitreißend schließen sich nicht aus.
      D) Ich würde aber Marios These auf Facebook zustimmen (und ich war mit daran Schuld), dass wir vll. die Formulierung zu verschachtelt gemacht haben aus der Angst heraus was sonst Teams so reininterpretieren. Da hätten wir sicher noch dran feilen können. Aber wir hatten allein 3,5 Sitzungen mit allen CAs gemeinsam, es war also sicher gewollt und kein Notnagel.
      E) Ich glaube, dass Finalthemen immer schwer sind bzw. Geschmackssache sind und natürlich an den jweiligen CAs liegt, was genommen wird. Bspw. ich bin es einfach leid, immer wieder demokratietheoretische Themen in Finals zu setzen, weil es sich wiederholt und bin ein Fan davon, große Fragen der Gesellschaft aufzumachen, da sie zumindest für ein fachfremdes Publikum eingängig sind. Das Thema bspw. war kein Vorschlag von mir aber hat mich aus meiner Präferenz bestimmt dazu bewogen, dafür zu stimmen. Wobei zugegeben dieses sehr theoretisch war, was sich auch aus der Reaktion eines Publikummitgliedes gezeigt hat, das mir von Sabrina gesagt wurde. Zumindest mir persönlich ist es in Finals von ZEIT DEBATTEN wichtig, die gesellschaftliche Bedeutung des Debattierens herauszustechen – zumindest in unserer Debatte hat das einigermaßen gut geklappt.
      F) Ich glaube einige CAs weichen gerne davon zurück, sehr antragslastige Debatten in Finals zu stellen, die mit realpolitischen Fragen korrelieren, da die spitzfindigkeit bei der Erstellung von Anträgen oft einer publikumswirksamen Debatte entgegenstellt, da man lieber über den gesetzlichen SQ redet als darüber was man in der Welt möchte.
      G) Ich stimme einfach deinem Trend nicht zu 😀 ! Du hast jetzt 3 Turniere aufgezählt wo das war, wenn ich mir die Finals anderer ZD so ansehe (übrigens auch einiger wo ich für verantwortlich war), sehe ich keine deutliche Überhand.

      Hilft das? Ich habe jetzt bewusst nicht geantwortet, warum genau dieses Thema, das war nicht Sinn der Fragestellung? Falls doch, können wir das sicher auch noch erklären 😉

      Liebe Grüße

    4. Lennart Lokstein says:

      “Ich antworte mal kurz”, sagte er.

      Ich würde übrigens von meinem subjektiven Eindruck als Publikum bei der SDM sagen: Die Debatte war maximal durchschnittlich, ging am Thema vorbei und das Publikum war nicht so begeistert. Ob das am Thema lag – möglich, muss aber nicht.

      Ist euch übrigens aufgefallen, dass keine einzige Person auf allen drei Regios auch nur einen 50er-Schnitt schaffte? Vielleicht sind aktuell auch einfach keine so starken Teams am Start wie früher?

    5. Witthaut says:

      Jeder einzelne Punkt lässt sich ja theoretisch untermauern 😉 Ich habe nur meine Positionen aufgezählt 😀

    6. Johannes M. (Bamberg) says:

      Türkeidebatten sind mittlerweile genauso totdebattiert wie die Flüchtlingsthematik. Insofern war es ganz nett, dass das Finalthema etwas anderes war. Ich stimme aber Lennart zu, die Finalqualität war jetzt nicht überwältigend und ohne die Finalteilnehmer angreifen zu wollen: es ist doch bekannt, dass das Finale der DDM im Normalfall doch etwas stärker besetzt ist, als das einer SDM. Ergo werden auch schwierigere Themen besser verwertet. (Ein Antrag und damit verbundene, notwendige Definitionen hätten der Debatte meiner Ansicht nach übrigens sehr gut getan.)

      Und Lennart: Regios sind selten der Tummelplatz von starken Teams. Das war auch letztes Jahr nicht anders. Warten wir doch mal die DDM ab. 🙂

    7. NIcolas F. (Göttingen) says:

      Also das Finale der NODM war auch eher was für Leute ohne Ohren und Augen… Und das obwohl vergleichsweise fähige Leute im Finale saßen… Ich habe auf jeden Fall die Lebenszeituhr deutlich ablaufen hören…

    8. René G. (Rederei Heidelberg) says:

      “eher was für Leute ohne Ohren und Augen”… ich wollte mich wirklich zurückhalten, aber dem muss ich beipflichten.

    9. René G. (Rederei Heidelberg) says:

      Nachtrag: Ich kann ehrlich gesagt gar nicht genau bestimmen, warum das Thema (meinem Empfinden nach) nicht so richtig gut funktioniert, aber weder bei der SDM noch bei uns im Club hat es mich begeistert. Vielleicht liegt es daran, dass es ein sehr “verkopftes”, theoretisches Thema ist, vielleicht bedarf es einer besonders guten definitorischen Grundlage oder möglicherweise war es mir auch einfach zu realitätsfern. Aber auf jeden Fall würde ich Allisons Vorschlag unterstützten, dass es vielleicht eine gute Idee wäre, wenn man mehr “realpolitische Themen” setzt. Ich bin zwar auch kein großer Fan vom 10. Mal Türkeikonflikt, Brexit oder Flüchtligskrise, aber ich glaube ehrlich gesagt, dass das für das Publikum Themen sind bei denen es einfacher fällt, der Debatte überhaupt zu folgen.

    10. Barbara (HH) says:

      Ich verstehe die Kritik an dem konkreten Finalthema und ich verstehe den Ruf nach realpolitischen Themen. Ich bin selbst eine große Freundin von Themen, die sich um Fragen drehen, die aktuell in unserer Gesellschaft relevant sind. 🙂

      Ich glaube aber, dass man es sich zu leicht macht, wenn man davon ausgeht, dass realpolitische Themen mit konkretem Antrag regelmäßig zu mitreißenderen Debatten führen oder publikumsnäher sind als stark “vergeistigte” oder “verkopfte” theoretische Themen. Und ich denke, dass man anerkennen muss, dass auch abstrakte Themen eine hohe gesellschaftliche Relevanz haben können.

      Hierfür sollten wir uns zunächst angucken, was wir überhaupt als “mitreißende” Debatten empfinden. Ich würde die These aufstellen (denke aber, dass es hier auch deutlich andere Meinungen geben kann), dass dies häufig Debatten sind, die sich durch klare Positionierungen der Teams mit hieraus resultierenden starken Clashes auszeichnen: Die klare (prinzipielle) Position der jeweiligen Teams schafft Eindeutigkeiten in der Debatte, die als Basis für präzise inhaltliche Analysen und Mechanismen dienen, welche wiederum das Publikum begeistern und voran bringen können, wenn sie ihnen folgen. Hand in Hand mit dem Inhalt geht dann (hoffentlich) eine begeisternde Rhetorik, die für die jeweilige Position wirbt.

      Ich denke nicht, dass es ein allgemeines Prinzip gibt, dass sich eine solche Debatte eher mit realpolitischen als mit abstrakten Themen erreichen lässt.

      Sicherlich weisen abstrakte Themen die Schwierigkeit auf, dass Teams sich zunächst stärker in sie hineindenken müssen, um konkrete Positionen und Argumentationslinien zu ihnen zu entwickeln. Dies kann durchaus schief gehen (tut es auch öfter mal) und stellt daher ein Risiko bei der Themenstellung dar.

      Realpolitische Themen haben insoweit den Vorteil (auf den hier einige auch abzustellen scheinen), dass die Teams und auch das Publikum sich schneller in sie hinein denken können und die Argumentationslinien häufig bereits im Groben bekannt sind. Ebendies stellt aber auch den Nachteil realpolitischer Themen dar: Sie bewegen sich in einem engen Korsett politischer und gesellschaftlicher Zwänge, die wenig Raum für Kreativität lassen, will man den realpolitischen Bezug nicht zugunsten einer Reise ins “debateland” aufgeben. Gleichzeitig wird die Streitfrage der Debatte überlagert von der unendlichen Komplexität der realen Politik/Wirtschaft/Gesellschaft, etc. Dieser können Teams in den 15 Minuten Vorbereitungszeit und den jeweils 7 Minuten Redezeit nie vollkommen gerecht werden, Debattieren bedeutet immer auch Pauschalisierung und Komplexitätsreduktion. Dieses Dilemma führt dann oft zu entwender sehr pauschalen Debatten, die viele reale Probleme schlicht ausklammern, oder aber hochtechnische Debatten mit sehr komplexen und ausdifferenzierten Anträgen oder Definitionen. Beides wird häufig (nach meiner Erfahrung) nicht als sehr mitreißend empfunden.

      Zuletzt weisen realpolitische Themen natürlich noch das Problem auf, dass sie in der Regel sehr spezifisch sein müssen und damit aus dem großen Pool realpolitischer Themen doch immer nur einen kleinen Bereich abdecken. Entsprechend gibt es auch bei ihnen immer unterschiedliche Meinungen darüber, ob das Thema interessant war oder nicht, weil unsere Interessen und unser Vorwissen unterschiedlich verteilt sind.

      Abstraktere Finalthemen bieten eine Möglichkeit, aus diesen engen Grenzen auszubrechen und den Finalteams die Gelegenheit zu geben, kreativer über grundsätzliche Fragen zu sprechen und gegebenfalls auch Verkünpfungen zwischen Themengebieten zu ziehen, die sich in einem realpolitischen Thema niemals zusammenbringen ließen. Dies kann man gut finden oder nicht und es kann klappen oder auch schief gehen. Ich finde aber, dass es nicht grundsätzlich schlecht ist, dies gelegentlich auszuprobieren, sondern ganz im Gegenteil sogar auch einmal eine schöne Abwechslung sein kann. Dass sich nicht alle für die dahinter liegenden abstrakten Fragen interessieren werden, andere dafür umso mehr, liegt wie gesagt glaube ich in der Natur der Sache. 🙂

      Deshalb: Ja, ich verstehe die Kritik, bin aber noch nicht von ihrer Schlussfolgerung überzeugt. Und ich sehe – wie Willy – auch keinen allgemeinen Trend dazu, dass wir nur noch abstrakte Themen in Finals debattieren würden. 🙂

    11. Sabrina (Rederei) says:

      Ich weiß nicht, ob es am Thema lag – womöglich eher an der Formulierung – aber ich will mal meine Mutter zitieren, die in einem vorsichtigen Ton sagte: “Sind Debatten eigentlich immer so?”. Sie war dann sehr erleichtert, als ich meinte, dass wir meistens eher konkrete Sachen debattieren. Trotzdem hat das Finale nicht unbedingt zu ihrem Verständnis dazu beigetragen, warum ich mir das alle zwei Wochen gebe.
      Woran lag das? Die Debatte war eh schon im Thema realitätsfern. Hinzu kam, dass während der Reden mit inhaltlosen oder akademischen Wörtern nur so um sich geworfen wurde. Ich will mich weder Renés, noch Friebes Bewertung der Debatte anschließen. Sie war meines Erachtens nach nur für Außenstehende kaum zu verstehen. Für meine Mutter haben wir uns als abgehobene Akademiker präsentiert, die ihr gesagt haben, dass wir uns für klüger halten, weil wir uns mit philosophischen Themen in abgehobener Sprache beschäftigen. Das mag in einer Vorrunde kein Problem sein, weil wir uns verstehen, aber wenn wir mit dieser Rhetorik nach draußen gehen, dann darf es uns nicht wundern, wenn wir als elitär angesehen werden. Wir haben unsere eigenen, inhaltlosen Floskeln geschaffen, die außer uns keiner versteht. Das Thema hat das Ganze sicher noch verstärkt. Es ist einfach viel schwieriger, ein solches Thema konkret zu behandeln, ohne das Große Ganze aus den Augen zu verlieren und dann bedient man sich nur allzugern im akademischen Wortbaukasten. Aber so laufen wir an dem eigentlichen Ziel von OPD vorbei: ein Publikum von uns zu überzeugen.
      Ich würde daher weniger für realitätsnähere Themen plädieren, sondern für eine verständliche Sprache mindestens in Finals.

    12. Daniil says:

      ..und ich würde noch dafür plädieren, dass wir redner*innen, die es ins finale schaffen, respektvoll behandeln. die “ohne ohren und augen” kommentare und solche, die in diese richtung gehen, gehen nicht.

      ich konnte nicht auf die regios und habe die tabs nicht studiert. aber “auch nur einen 50er schnitt” schaffen i.d.R. nur 1-3 leute auf einem turnier. wenn überhaupt! und mir reicht ein blick auf die namen in diesem artikel um zu sehen, dass die finals gut bis herausragend besetzt waren.

      also mehr respekt bitte.

    13. René G. (Rederei Heidelberg) says:

      Lieber Daniil,
      im Nachhinein muss ich sagen, du hast Recht, das klang ziemlich respektlos und zumindest ich wollte mit meiner Bekräftigung niemanden persönlich angreifen.
      Was ich zum Ausdruck bringen wollte, war das Gefühl, dass das Thema eine Debatte generiert hat, die auf mich persönlich, als Außenstehenden, wenig mitreißend, wenig begeisternd, wenig ästhetisch wirkte. Dabei ist es genau diese bestimmte Ästhetik, die ich mir von Finaldebatten erhoffe und umso trauriger macht es mich, wenn das ganze Finale und die Finalisten unter ihren Möglichkeiten “performen”, denn ohne Zweifel existierte das dafür nötige “persönliche Potential” 😉
      Mir ist auch klar, dass es schwierig ist, das zu verhindern und dass es immer eine tolle Leistung von allen Beteiligten (Rednern, CAs…) ist eine großartige, mitreißende, spannende Finaldebatte zu generieren. Deswegen wollte ich mich zuerst auch nicht dazu äußern, doch dann hat die Phrase “ohne Augen und Ohren” eben jenen Mangel an Ästhetik angesprochen, der mir so zu schaffen gemacht hat. Meine Hoffnung war, dass die Reflektion dessen vielleicht dazu beitragen könnte, soetwas in Zukunft unwahrscheinlicher zu machen.
      Wenn sich also jemand persönlich angegriffen gefühlt hat, dann möchte ich mich noch einmal ausdrücklich entschuldigen.

    14. Jan Ehlert says:

      Ich finde das, was Sabrina gesagt hat, sehr richtig. Ich halte das Thema persönlich für ganz interessant zu Debattieren, es schließt aber ein nichtakademisches Publikum fast systematisch aus.

      Eine weitere Beobachtung insbesonder als jemand, der die Debatte geredet hat, ist folgender:
      Die Debatte hat zwar sowas wie reale Folgen (jeder Mensch sollte sich vielleicht fragen, wie er handeln sollte), aber in der Debatte kann es, so wie sie gestellt ist, nicht um die realen Folgen gehen. Die Frage, ob X moralisch richtig ist, hat keine einzige Auswirkung auf unsere Welt. Ich glaube das macht die Debatte für Debattierende und Publikum an bestimmten Stellen schwierig und lässt sie realitätsfern wirken.

      Allgemein zu Finalthemen:
      Ich habe mich in der Vergangenheit eher darüber aufgeregt, dass ich den Eindruck bekommen habe, dass es irgendwie immer um die EU, Russland etc. gehen muss, selbst wenn die Debatte eher so mittelmäßig ist. Wir müssen glaube ich nicht immer in Debatten die Welt retten, man kann auch über kleinere Themen reden, die an ihrer Stelle relevant sind. Wir können ehrlich dazu stehen, dass wir auch über Justizsystem, Drogenlegalisierung und Bildungspolitik reden.

      Eine letzte Anmerkung zur den klassisch “linken” Kategorien bei OPD:
      Ich glaube, dass das rhetorische Potenzial einer Rede nicht grundlegende durch eine abstrakte Debatte geschmälert wird, die DDM in HD wäre hierzu bestimmt auch ein gutes Beispiel. Schwierige Themen machen das manchmal etwas schwierig, weil man die Zeit, die man hat, eher zum Themenverständnis einsetzt, aber es ist schon okay, wenn mal nicht alle Reden super genial sprachlich ausgefeilt sind. Gerade das trennt ja dann auch die Leistungen von den guten und den sehr guten.

    15. NIcolas F. (Göttingen) says:

      @Danniil: Ich hatte gehofft dass mit meiner Ergänzung der an sich vergleichsweise fähigen Redner klar wäre, dass meine Kritik sich bestenfalls sekundär mit der Leistung der Redner befasste, sondern mit dem aus meiner Sicht zwar abstrakt sehr interessanten Finalthema, dass allerdings leider nicht finalgeeignet war und mit der unglücklichen Formulierung on top die in Summe bestenfalls debattiererisch mittelmäßige, auf Publikum evlt sogar noch schlechter wirkende Debatte zu ihrem traurigen Ergebnis geführt hat, dass sich offensichtlich in mehreren der Regios manifestiert hat!

  2. Barbara (HH) says:

    Bei der 4. VR auf der SDM gab es noch das folgende Factsheet, mit dem Hinweis, dass es als verbindliche Definition für die Debatte zu verstehen sei. 🙂

    “Unter einer Gläsernen Gesellschaft verstehen wir eine Gesellschaft, in der regelmäßig alle relevanten, sozio-ökonomische Daten pseudonym erhoben und auf einzelne Wohnblocks bzw. Straßenzüge genau aufgelöst veröffentlicht werden. Solche Daten umfassen beispielsweise Einkommen, Beruf, Alter, Geschlecht, Kriminalität, Konsum, Gesundheit und Bildung. Sie ermöglichen somit umfangreiche Analysen und statistische Auswertungen, was gemeinhin unter dem Begriff “Big Data” zusammengefasst wird. Die Daten sind allgemein zugänglich und stehen insbesondere öffentlichen und privaten Akteuren zur Planung von beispielsweise Infrastruktur und sonstigen Leistungen wie Schulen, Supermärkten und Polizei zur Verfügung.”

  3. Leonardo (HH) says:

    Nach Barbaras und Willys Stellungnahme, hier meine Eichhörnchen-Extension (Sammelt viele kleine neue Punkte):

    -“Das Finalthema war verkopft. Chefjuroren, nehmt Stellung dazu!” ist vielleicht nicht der beste Anfang einer konstruktiven Diskussion.

    – Zumindest ich persönlich fand unter den Themen, die wir für die WDM vorbereitet haben, dieses für das Finaltauglichste. Es war absichtlich schwierig und das Risiko, dass die Teams nicht nach unseren Vorstellungen debattieren, ist immer da. Ein lustiges spekulatives Zukunftsszenario in Lettland wäre noch seltsamer gewesen.

    -Ich weiß nicht wie es euch geht, aber ich habe zu Hause keine Keksdose voller Zettel und mit der Beschriftung „TOP SECRET: FINALTAUGLICHE THEMEN“

    -Alle Themen sind schön, aber Debattierer debattieren sie immer kaputt (Bitte höchstens im halbernsten Ton lesen)

    -Ich war mit den Finalteams auf der WDM ziemlich zufrieden (Lies: Ich habe das Problem nicht beobachtet, also gibt es dieses nicht)

    -Die Finals der ZD in Göttingen und Berlin letzte Saison hatten außenpolitische Themen und die wirklich unterhaltsame Debatte lief eher auf Twitter #MadeInEU #neverforget

    -Ach, die gute alte Diskussion darüber, welche der drei Regios die am schwächsten besetzte ist. Wie nett.

    – Auf den Regios hatten wir neun Chefjurierende, drei Ausrichterclubs und insgesamt 54 Teams. Das zusammen mit der Startregelung führte zu einer extrem dünn gestreckten Debattierszene und einen höheren Anteil an unerfahrenen Teams. Gratuliere, ihr seid zum Fazit gekommen, dass Unerfahrene nicht so gut sind.

    -An wen auch immer die Finalteams kritisiert: Falls ihr jemals in einem Finale geredet habt, dann geht 100% davon aus, dass ich eingeschlafen bin. Kommt von eurer Wolke runter.

    -Seit 2014 habe ich immer eine Regio besucht und hab mich als Publikumsmitglied immer im Finale gelangweilt (Mit diesem Jahr als Ausnahme). Das hier aufgezeigte Problem ist also nur eine Fortsetzung des Status Quo und/oder sogar eine jährliche Tradition (Diese Aussage darf auch gerne nur halbernst genommen werden).

    -Daniil hat Recht. Finalistenbashing ist genauso angebracht wie Chefjurorenbashing

    -Falls jemand darauf hinweisen möchte, dass meine eigenen Aussagen nicht ganz konsequent sind und ich meinem eigenen Rat folgen sollte: Jaja du liegst bestimmt richtig. Sei nicht so anstrengend

  4. Ruben B. (Aachen) says:

    1. Wenn ein Thema den FFR 4 mal vorgelesen werden muss (WDM), frage ich mich was genau das Publikum sich von der genauen Formulierung gemerkt hat. Ich tippe auf “irgendwas mit Utilitarismus”.
    2. Wenn ein Thema so viele schwer zu definierende Teile hat (“Verpflichtung”, “persönliches Potential”, “so weit wie möglich”(gehört das zum Potential oder zum Gemeinwohl?), “interesse des Gemeinwohls”) die man dann mit dem “Recht” zu persönlichen Präferenzen aufwiegen muss (wobei hier zumindest darüber nachzudenken ist on man als Regierung sagt das dieses existiert oder nicht. und sollte es existieren, wie dieses zu begründen ist.).
    3. Wenn schwer feststellbar ist, wann dieses Spannungsfeld in der Realität genau auftritt (ist ‘die Moralische verpflichtung Steuern zu zahlen und nicht zu minimieren’ ein reales Problem dieses Themas, unsere Ehrenjury war sich nicht sicher und hat am Ende, glaube ich, “nein” entschieden)

    ist es extrem schwer fur eine Regierung(drei Leute müssen sich hier einigen) innerhalb von 15 Minuten (zum Glück hatten wir 40 #dankeOrga) einen auch nur ansatzweise kohärenten, gut debattierbaren, Case anzubieten. (das macht das thema nicht notwendigerweise sportlich unfair, definitiv aber chaotisch, verkopft und unbefriedigend als Reg)

    Mein Fazit: das Thema war nicht Optimal
    &hat mir in der Regierungng keinen Spaß gemacht 2/10 with rice 4/10

    Es gibt natürlich Strategien mit sowas umzugehen aber mir fällt keine ein die mir gefällt (z.B. wenn alle denken es geht um utilitarismus (minus individualrechte), machen wir halt Utilitarismus mit opferung des Individuums und versuchen über links zu gewinnen, 5min coole Beispiele prep)

    @Alle die hier schreiben “was is denn is doch n super thema” oder “Redner sind halt schlecht dieses Jahr”.
    1. topkek
    2. Ich wurde in nem Essay Wettbewerb dieses Thema auch als ‘gutes Thema’ beschreiben. Aber ich schätze, mit sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit, dass keiner von euch in 15 min (ohne das Thema gepreprepped zu haben) einen Case auf der PM machen kann der nicht (z.B. von mir) mit DEUTLICH weniger Aufwand aus von LO mit nur wenigen Beispielen wiederlegt oder ins Absurde gezogen werden kann (z.B. “darf ich dann kein xbox mehr spielen” als Angriff auf ein unterdefiniertes ‘so weit wie möglich’).

    zum Rednerbashing und CA bashing: die CAs waren gut und bessere CAs haben schon schlechtere Themen gestellt. Auch bessere Redner haben schon schlechtere Debatten geredet. Wer schuld ist ist egal und nicht besonders hilfreich.

    Wie kann man FINALthemen verbessern?
    1. Keine Formulierungen die das Publikum, das nicht mitschreibt, sich nicht merken kann. das betrifft auch Infoslides
    2. Lasst Leute 15 min Testpreppen und schaut ob das Thema in der Zeit bewältigbar ist und redet PM und LO (zur not die CAs selber aber dann bevor man da 2 Stunden drüber geredet hat).(das sollte mindestens in Gedanken einmal gemacht werden) (dauert 29min)
    3. Macht euch Gedanken wie viele Definitionen die Regierung verteidigen muss, d.h. “wie viele nicht triviale Definitionen muss die Reg setzen” (das waren hier meiner Meinung nach zu viele, vielleicht is 3 n gutes Max). und wenn man schon ein reines Prinzipien Thema will dann wenigstens ein A vs B Thema wo die Burdens gleicher sind oder halt ein kurzes.
    4. wenn Themen so Abstrakt sind dann schreibt zumindest ein “(NICHT BINDEND z.B.: Bla)” in das Thema damit man sowohl als Zuschauer als auch als Redner ne genauere vorstellung hat was gemeint ist
    5. (das hier ist eine offene Liste die velängert werden möchte, alle durfen mitmachen. yay konstruktive Kritik)

    obligatorisches alle Verantwortung für Rechtschreibfehler von mir weisen

    1. Konrad Gütschow says:

      Ich habe mich als Zuschauer während der Debatte auch immer wieder gefragt, was der Wortlaut des Themas gewesen sein könnte. Ich bin mündlich sowieso nur ein sehr begrenzt aufnahmefähiger Mensch, da wird es bei komplizierten Themen dann schwierig. Allerdings sehe ich ein, dass es optisch nicht optimal wäre, das Thema irgendwo an die Wand zu werfen.

  5. Simon V. says:

    @ruben: gerngeschehen, hihi

    Ich kann beide Seiten gut verstehen: über Themen kann man halt streiten bzw. über dessen Auswahl. Ich denke es geht hier auch gar nicht um den Terminus “abstrakt”, weil wahrscheinlich jede Debatte abstrakt ist und sein muss.

    Ich glaube es geht hier vor allem um die Popularität eines Themas. Der Wert von Arbeit? Abstrakt vielleicht, aber sicherlich charismatisch, geht es doch um eine alltägliche Abwägung, Arbeiten zu müssen oder nicht.
    Das Finalthema war vom Gedanken nicht wenig anders und liefert z.B. spannende Einsichten in Vereinsleben, CA-Konferenzen u.ä. Ich denke, dass es möglich ist, dieses Thema “sexy” zu debattieren. Aber höchstwahrscheinlich mussten wir hier lernen, dass dessen sprachliche Reifung zu lang oder zu kurz dauerte.

    Und das bringt mich zu meiner Frage an die CAs (deren Leistung ich so wenig kritisieren würde, wie einen Winzer für vergorenen Wein)

    Unter welchen Bedingungen wurde das Thema getestet, mit welchen Ergebnissen und zu welchen Schlussfolgerungen führte das?

    Ich habe den Eindruck, diese Antworten würden auf beiden Seiten zu mehr Verständnis führen.

  6. Andreas Lazar says:

    Was für Beispiele kamen denn in den Finals? Leute wie Nelson Mandela und teilweise auch Gandhi, Gorbatschow oder Aung San Suu Kyi, die ihr Privatleben mehr oder weniger geopfert haben, um letztlich Gutes für die Allgemeinheit zu tun, könnten doch prägnante Aufhänger sein. Nicht aber das Monster “Mutter” Teresa 😛

    1. Johannes M. (Bamberg) says:

      Ich erinnere mich an Winston Churchill (Reg) und Kevin Großkreutz (Opp) auf der SDM.

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