Equity-Leitfaden für Turnierteilnehmende vorgestellt

Datum: Apr 18th, 2018
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Category: Mittwochs-Feature, VDCH

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15 Kommentare zu “Equity-Leitfaden für Turnierteilnehmende vorgestellt”

  1. Allison (MZ) says:

    Sehr schöner Leitfaden!

    Vllt kann man beim Verhalten in Debatten noch etwas mehr konkrete Beispiele einpflegen? Ich finde das mit den Zwischenrufen schon allgemein gut formuliert, aber ich habe schon wirklich unangenehmes Verhalten in Debatten erlebt, wo die Zwischenrufe inhaltlich waren aber trotzdem sehr scharf formuliert und in einem so abfälligen Tonfall vorgetragen wurden, dass selbst ich als FFR das befremdlich fand. Man könnte daher noch einen Satz in Richtung “verwende nur solche Formulierungen und einen solchen Tonfall, mit dem du auch selbst angesprochen werden möchtest und behalte im Hinterkopf, dass vielleicht nicht alle einen rauen Ton so gut aushalten können wie du”. Ist jetzt nicht perfekt formuliert, aber ihr wisst hoffentlich, was ich meine.

    Der eine Punkt, den ich etwas kritisch sehe, ist die Aufforderung von Kritik an Juroren und Ausrichtern nur unter 4 Augen. Ich finde es im Gegenteil wichtig, dass noch während des öffentlichen Feedbacks Punkte geklärt werden, die die Bewertung von Teams insgesamt (ihre Linie oder die Gewichtung einzelner Argumente bspw) betreffen. Klar sollte ich individuelle Fragen eher unter 4 Augen klären, aber wenn man als Team seine Platzierung nicht nachvollziehen kann, finde ich es besser, das im Plenum sachlich zu besprechen, sodass am Ende alle Teams auf dem gleichen Stand sind.

    Und Ausrichter müssen sich in der Tat manchmal unfaire Anschuldigungen öffentlich nach einem Turnier anhören, was nicht in Ordnung ist. Wer aber so elementare Dinge, wie ausreichend Wasser oder Behältnisse zum Abfüllen zur Verfügung stellen, nicht hinbekommt, sollte das auch öffentlich gesagt bekommen.

    Ansonsten freue ich mich schon auf die nächsten beiden Leitfäden!

    1. Peter G. says:

      Ich selbst bin persönlich der Ansicht, dass ich als Redner, während ich Feedback erhalte, die Schnauze halte sollte und mich dann artig für das Feedback bedanken.
      In der Hitze des “Gefechts” hat man sowieso keinen klaren Kopf, das Ergebnis ist ohnehin endgültig, und rum diskutieren hilft niemandem etwas, sondern geht allen Beteiligten auf die Nerven.
      Der Juror kann, sofern Zeit dafür ist, am Ende seines Feedbacks nach Rückfragen fragen, und dann ist es angemessen sich zu äußern, wenn man denn eine Rückfrage hat. Tut der Juror dies nicht, dann denke ich nochmal artig über mein Feedback nach und wenn ich noch immer nichts damit anfangen kann, spreche ich den Juror zu einem gegebenen Zeitpunkt und Ort noch einmal darauf an, mit der Bitte, mir noch dies und das zu erläutern.

      Ich habe das als Redner immer versucht so einzuhalten, meistens hat es auch geklappt 😉

    2. Allison (MZ) says:

      Stimmt, mache ich als Rednerin idR auch so. Und während des Feedbacks sollte definitiv nicht unterbrochen werden. Ich finde nur, dass Rückfragen, die sich auf die Teamleistungen beziehen direkt im Anschluss vor allen angesprochen werden sollten (natürlich ohne Angriffe gegen das Panel!). Nicht weil sich was am Ergebnis ändert, sondern damit alle mit dem notwendigen Verständnis aus der Debatte gehen. Wenn die anderen Teams/FFR da dann wirklich keinen Nutzen sehen, können sie sich ja auch entschuldigen und gehen. Aber persönlich höre ich Antworten auch gerne auf Fragen, die das gegnerische Team gestellt hat.

  2. Lara (Berlin) says:

    Liebe Allison,

    Verdurstet ist auf einem Turnier noch niemand. Wie du hier aber von Ausrichter*innen spricht, ist schon mal ganz sicher nicht im Sinne dieses Leitfadens. Sätze wie ‘wer so etwas Elementares nicht hinbekommt, der sollte…[was auch immer]’ sind meines Erachtens sehr weit von einem respektvollen und freundlichen Ton, geschweige den von einer konstruktiven Kritik entfernt.

    Ich persönlich würde mich freuen, wenn du deinen Kommentar nochmal umformulieren würdest, insbesondere wenn du dir des Tons vielleicht einfach nicht bewusst warst.

    1. Lennart Lokstein says:

      Zum Thema: Wenn wir Missstände nicht offen ansprechen und kritisieren, werden sie sich auch nicht ändern. Um sich auf die Hyperbel einzulassen: Muss denn erst jemand verdursten, ehe man Kritik üben darf? Allison sagt ja selbst bereits, dass es angemessene und unangemessene Kritik gibt. Wenn aber auf einem Turnier keine Getränke – nicht einmal Leitungswasser – zur Verfügung gestellt werden, bin ich da aber ganz bei ihr, dass das angemessenerweise und auch öffentlich kritisiert werden kann.

      Zur konkreten Herangehensweise: Wenn der Leitfaden zur Diskussion gestellt wird und Allison einen Teil davon fragwürdig findet, ist es vermutlich nicht so überzeugend, sie mit genau jenem Teil zum Schweigen bringen zu wollen. Der Witz ist ja gerade, dass sie hier den Leitfaden hinterfragt, weswegen es ihr relativ egal sein dürfte, dass das “nicht im Sinne dieses Leitfadens” ist. 😛

    2. Allison (MZ) says:

      Lara, etwas befremdet nehme ich wahr, dass WASSER zur Verfügung stellen für dich nicht ein elementarer Bestandteil des Ausrichtens eines Turniers darstellt? Äh, das war nicht böse gemeint, aber ist für mich tatsächlich etwas so grundsätzliches, dass ich es nicht anders formulieren KANN. Ich erinnere mich an insgesamt drei Turniere, an denen es entweder gar kein Wasser oder für Leitungswasser insgesamt nur 4-5 Gefäße für das GANZE Turnier gab. Ich will gerade meine Namen nennen, aber so was ist nicht okay. Tut mir leid, wenn dir so eine Aussage nicht gefällt, aber wenn der Leitfaden solche Kritik unterbinden möchte, kann ich dem an der Stelle nicht zustimmen.

    3. Allison (MZ) says:

      Ich meinte natürlich “*keine Namen nennen…” (An die Redaktion: schade, dass man Kommentare, sind sie einmal abgeschickt, nicht nochmal korrigieren kann – ich sollte vllt einfach nicht am Handy schreiben…)

  3. Allison (MZ) says:

    An die Redaktion: könnt ihr diesen Thread bitte löschen? Danke! (Wie gesagt, Verwirrung am Handy…) Sorry für die Umstände!

  4. Willy (Mainz) says:

    Ich finde den Leitfaden sehr gelungen, danke dafür!!!

    Eine Frage und ich weiß, es löst bestimmt Diskussionen aus, aber ich persönlich würde begrüßen, wenn das alles auch für den Online-Bereich gilt!

    1. Sabine (Tübingen/ St. Gallen) says:

      Das Problem mit diesen Leitfäden ist halt, dass es keine Sanktionsvorschläge gibt (und wenn, dann wäre das nochmal eine neue Diskussion, ob man die auch umsetzen will). D.h. das gilt irgendwie schon online – aber was will man machen, wenn jemand dagegen verstößt? Zusätzlich wären eventuelle Sanktionen für Onlineverstöße auch nochmal schwerer: Auf einem Turnier kann man beschließen, eine Person vom Break, vom Turnier etc. auszuschließen. Online ist das nicht so möglich, weil es nicht im Zusammenhang mit einer konkreten Veranstaltung stattfindet.
      Grundsätzlich stimme ich dir aber natürlich zu, dass man sich online genau so verhalten sollte, wie man es auch persönlich sollte.

    2. Peter G. says:

      @Sabine: Frei nach Captain Hector Barbossa: “Und drittens handelt es sich bei dem Kodex eher um so genannte Richtlinien als um Regeln!”

    3. Allison (MZ) says:

      Naja, man könnte schon Kommentare löschen, die gegen den Leitfaden verstoßen. Schwierig wäre nur, wer das dann entscheidet. Die Redaktion? Das würde ich den Leuten individuell nicht wirklich aufbürden wollen. Aber man könnte ggf. eine Moderatorengruppe für die 8Min und die einschlägigen Facebookgruppen auf der MV wählen, die nur für die Moderation und ggf. Löschen zuständig wäre. Dazu dann noch eine Art Evaluationsprozess, damit nicht über die Köpfe der Beteiligten entschieden wird und voilà wir haben eine Sanktion 🙂

    4. Sabine (Tübingen/ St. Gallen) says:

      Stimmt, Peter, die Frage, ob man wirklich Regeln will, ist nochmal eine andere. Ich bezog mich damit auf die Frage des Geltungsbereichs. 🙂

  5. Hannah Arndt (Aachen) says:

    Noch einige Ergänzungen zu der Frage, ob man Kritik öffentlich oder unter vier Augen äußern sollte:

    Meiner Meinung nach kann öffentliche Kritik durchaus die bessere Alternative sein, gerade wenn Leute sich uneinig sind, wie relevant die Kritik ist. Ich sehe dafür folgende Gründe:
    a) Die Kritik wird dann im besten Fall nur einmal geäußert, anstatt dass die Organisatoren alle 5 Minuten mit einer “Kritik unter vier Augen” genervt werden.
    Als Variante von diesem Szenario: Wenn die Kritik einmal offen angesprochen wurde und sich der Ausrichter ggf. für den Vorfall entschuldigt, ist in der Regel gut damit. Wird sie nicht öffentlich angesprochen, wird noch drei Turniere später darüber gelästert. Auch das ist eine äußerst unschöne Erfahrung für den Turnierausrichter.
    b) Öffentliche Kritik wird meiner Erfahrung nach vorsichtiger formuliert. Nicht zuletzt, weil man selber sich damit auch der Öffentlichkeit stellt und lieber als konstruktiv als destruktiv wahrgenommen werden will.
    c) Falls die Kritik nicht von allen geteilt wird, ergibt sich die Möglichkeit für andere Teilnehmer wiederum den Organisatoren zuzusprechen (“Du, ich fand das mit dem Wasser nicht so schlimm”). Bei Kritik unter vier Augen hat der Organisator dagegen hinterher keine Ahnung, ob alle das Turnier scheiße fanden, oder nur die zwei, die sich gemeldet haben.
    d) Öffentliche Kritik ermöglicht zukünftigen Ausrichtern davon zu lernen. Es wird also vermieden, dass auf dem nächsten Turnier wieder zu wenig Wasser ist, nur weil die Organisatoren des nächsten Turniers aufgrund eigener Wasserflaschen den Mangel selber nie wahrgenommen hatten.

    (Das Beispiel mit dem Wasser habe ich nur aufgegriffen, weil es in dieser Diskussion schon viel verwendet wurde. Das soll keine Wertung des Vorfalls beinhalten.)

    1. Thore (Coburg) says:

      Es wird meines Wissens im internationalen Debattieren teiweise so gehandhabt, dass die Ausrichter sich nach dem Turnier noch einmal öffentlich äußern. Dabei haben sie die Möglichkeit zu erläutern, wie Dinge entstanden sind, wie und warum sie welche Entscheidung getroffen haben, welche Dinge sie zukünftigen Ausrichtern empfehlen und welche “Fehler” sie selbst eingestehen – ich finde das eine vorbildliche Art und Weise mit der eigenen Organisationsarbeit offen und kritisch umzugehen und bin überzeugt, dass dadurch die zukünftigen Turnierausrichter sehr viel lernen können.

      @Katrin und Jakobus: Danke für den Leitfaden. Ich finde es super, dass ihr ihn auf der 8. Minute zur Diekussion stellt.

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