Schafft das Runden ab! – Ein Kommentar von Lukas Haffert

Datum: Sep 18th, 2013
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Category: Jurieren, Mittwochs-Feature

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5 Kommentare zu “Schafft das Runden ab! – Ein Kommentar von Lukas Haffert”

  1. Michael S says:

    Hallo Lukas,

    danke fuer den Artikel. Ich schliesse mich grundsaetzlich an nicht mehr kaufmaennisch zu runden, um eine schnelle, praktische Loesung dieses speziellen Problems zu erreichen.

    Auf folgende Stelle moechte ich zudem eingehen: “OPD traut seinen Juroren zu, 10 Punkte von 11 Punkten in einer Kategorie unterscheiden zu können. ”
    Ich glaube hier liegt eines der Hauptprobleme bei der Bewertung begraben: die Illusion, dass die verschiedenen Kategorien in so feinen Abstufungen unterschieden werden koennen.
    Die Skala fuehrt nach meiner Meinung haeufig zu grossen Verzerrungen. Ein Redner, der in jeder Kategorie nur einen oder zwei Punkte mehr hat im Schnitt, hat mindestens fuenf Punkte mehr am Ende, was den gewaltigen Unterschied zwischen 45 und 50 Punkten unterm Strich ausmacht.

    Ich denke Skalen mit mehr als 10 (wahrscheinlich sogar weniger) moeglichen Punkten sind extrem anfaellig fuer Unschaerfen und geben eine Genauigkeit vor, die menschlich kaum zu erreichen ist. So viel ich weiss, gibt es dazu auch psychologische Studien. Vielleicht kann hier jemand aushelfen.

    Vielleicht sind zudem die Bewertungen etwas besser, wenn die Juroren in guter Stimmung sind oder sie gerade Mittagessen hatten. Ein Witz? Dann schaut mal hier: http://www.theguardian.com/law/2011/apr/11/judges-lenient-break

    Ein erster Schritt zur Verbesserung sollte es sein, Juroren ueber diese Schwaechen aufzuklaeren, so dass sie eine Moeglichkeit haben, damit umzugehen.
    Zudem brauchen wir eine allgemeine Diskussion, die diese Kritikpunkte erfasst und pragmatische Loesungen anbietet, die leicht umgesetzt werden koennen.

    Beste Gruesse
    Michael

  2. Daniil says:

    Danke Lukas:) Jetzt sind die OPD-CJs dieser Saison gefragt, würd ich mal sagen..

  3. Jonathan Scholbach says:

    Muss man über diese Maßnahme wirklich diskutieren? Kann man das nicht einfach machen? Wichtiger scheinen mir da die Punkte zu sein, die Michael anspricht…

  4. Peter C. says:

    Guter Kommentar, Lukas!
    Hoffe, die Regelkommission wird sich damit beschäftigen.
    Was den Beitrag hier unten von Michael angeht so würde ich dafür plädieren das Jurieren eben auch im Club zu üben und nicht irgendwelche Neulinge auf Turnier mitzunehmen, weil man ja noch einen Juror braucht. Ein unerfahrender Redner oder Juror ist bestimmt nicht in der Lage den Unterschied zwischen 8 oder 9 Punkten zu sehen. Je erfahrener man wird und je mehr Debatten man gesehen, geredet und juriert hat, desdo leichter fällt es einem aber diese Unterscheidungen zu machen. Im Prinzip ist es nichts anderes als die 15 Punkte Skala aus der Schule, erweitert um die Möglichkeit nach der 1+ noch ein bisschen Luft nach oben zu haben, wenn jemand mal ne Martin Luther King Rede hält. Ich wüsste nicht, warum die Schulen ihr Bewertungssystem ändern sollten. Gab m. E. bisher kein Problem damit. Wer sich mit 5 Kategorien, inclusive Teamkriterien und den Punkteskalen überfordert fühlt, sollte das einfach üben. Dafür sind die Clubs doch da. Wer es dann nicht lernt, tja, Debatte ist eben nicht für jeden geschaffen.
    Beste Grüße,
    Peter

  5. Jörn(Bremen) says:

    Nur weil man in der Schule auch 15 Pkt. als Skala hat, beweist das ja nicht, dass es sich um identische Systeme handelt bzw. die schulische Bewertung von Juroren für die Bewertung von Debatten umgesetzt werden kann. Die Bewertung in der Schule erfolgt normalerweise durch aggregierte Werte aus mehreren punktuellen Messungen. Ich beispielsweise bewerte jeden Schüler in jeder Stunde auf einer dreiwertigen Skala und addiere die Punkte am Ende des Halbjahres zur Notenfindung. – Beim Jurieren einer OPD-Debatte addieren die Juroren die Ergebnisse einer Messung aus fünf holistischen Bewertungen pro Redner und ergänzen noch Teampunkte. So viele Debatten kann man gar nicht üben, um dabei halbwegs verlässlich zu agieren, vor allem, da es trotz dieser scheinbaren durch die Punktwertung suggerierten Genauigkeit für die OPD-Jurierung keine klaren Indikatoren gibt, wann die für die Kategorien formulierten Kriterien erfüllt sind und wann nicht. – Gleichzeitig fürchte ich aber, dass wir mit amateurhaften Juriervoraussetzung, die dem Format geschuldet sind, leben müssen, denn noch willkürlicher als OPD-Jurierungen sind nur noch die nachträglichen Einzelrednerbepunktungen des BPS-Formats!

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