Ich bin sehr gespannt! Ich würde die Organisatoren bitten, während des Turniers eine Evaluation durchzuführen, die die Erfahrungen der Juroren sammelt. Eine Anmerkung habe ich zu dem Verfahren: Ich finde das Verfahren sehr interessant und spannend, jedoch gibt es einen Aspekt, den ich kritisch sehe. In dem Artikel wird das erste Gefühl beschrieben (Scheiß Thema, Geil, Babyrobben!). Alle Redner in allen Formaten haben immer Zeit genau dieses erste Gefühl zu verdrängen. Freie Redner können sich eine halbe Stunde auf die Debatte einlassen und vll. doch neues aus dem Thema und der Art und Weise, wie die Debatte angegangen wird, ziehen. Redner haben ganze 15 Minuten ein Team oder eine/n Teampartner/in um sich, die sie “beruhigen” können. Heißt, der erste Eindruck über ein Thema kann, bevor die Debatte losgeht, aufgehoben werden. In dem Fall, in dem wir Juroren dieses verweigern, müssen wir uns aber der Gefahr hingeben, dass der erste Eindruck nicht verdrängt sondern sogar manifestiert wird. Ein Juror kann nicht eben mal wie ein Freier Redner erst einmal zwei Reden auf sich wirken lassen bevor er loslegt. Ein Juror kann nicht eben noch mal mit seinen Teampartnern reden. Der erste Eindruck ist da. Und soviel Debattiererfahrung wir haben, uns allen geht es so, dass der erste Eindruck sehr krass sein kann. Jeder kennt die Totenstille bei der Verkündung wenn ein Komplexes Euro-Schulden-Bonds-Steuern-Leitzins Thema gestellt wird. Jeder von uns kennt aber auch, dass wir in den 15 Minuten (oder den ersten beiden Reden sollte man Freier Redner sein) man das Thema doch irgendwie geil finden kann. Der Juror hat diese Chance nun nicht mehr. Ich glaube nicht, dass das unbedingt zu einer falschen Entscheidung führt, aber ich glaube der Prozess der in den 15 Minuten vorher passiert, führt ebenfalls zu keiner schlechteren. Ich gebe gerne zu, dass ich als Juror mich schon auf Turnieren in den 15 Minuten Vorbereitungszeit mit anderen Juroren unterhalten habe und “Erwartungen” ausgetauscht habe. Aber wenn ich diese Erwartungen in meine Jurierung einfließen lasse, bin ich sowieso ein schlechter Juror. Es gibt nur einen Unterschied: Ich habe in dem “alten” Verfahren die Möglichkeit, mich von meinem ersten Eindruck zu lösen. Im “neuen” Verfahren nicht. Ich bin gespannt!
Ich fürchte, Willy hat ohne Einschränkung Recht und halte den Vorschlag für kreativ, aber falsch: Das zu der Idee dargelegte Problem sind die mit dem Thema verknüpften Debattierstrategien, die aus der Erfahrung resultierend. Diese werden sich aber sofort bei den Juroren einstellen. Wer schon mal Juror bei einer Open Motion war, kennt dies von dem Moment, wenn das Thema von der OG präzisiert wird. Kurz gesagt: Eure Problemlösung löst euer Problem nicht und schafft darüber hinaus eine Situation, in der ein manchmal auftretendes Problem (Open Motion) generalisiert wird.
Ich sehe das Problem, dass Willy anspricht, glaube aber, dass BP gut geeignet ist den “Schaden” zu minimieren. Schließlich juriert man ja holisitsch und im Nachhinein, hat also die ganze Debatte, um das Thema zu bewerten und seine ad hoc Vorurteile abzubauen. Wenn die Zeit nicht reicht, schafft es vielleicht der Mitjuror einem die Augen zu öffen.
Bitte nicht falsch verstehen, ich finde die Idee super! Meine Aussage geht mehr in die Richtung, dass ich nicht glaube, dass dadurch die Jurierung schlechter wird aber eben auch nicht unbedingt besser. Ich gebe dir übrigens Recht, das Format BP scheint besser geeignet zu sein, den Versuch durchzuführen. Wenn ihr evaluieren könnt, wäre das super. Ich glaube, dabei könnten spannende Erkenntnisse raus kommen 🙂
Ich bin sehr gespannt! Ich würde die Organisatoren bitten, während des Turniers eine Evaluation durchzuführen, die die Erfahrungen der Juroren sammelt. Eine Anmerkung habe ich zu dem Verfahren: Ich finde das Verfahren sehr interessant und spannend, jedoch gibt es einen Aspekt, den ich kritisch sehe. In dem Artikel wird das erste Gefühl beschrieben (Scheiß Thema, Geil, Babyrobben!). Alle Redner in allen Formaten haben immer Zeit genau dieses erste Gefühl zu verdrängen. Freie Redner können sich eine halbe Stunde auf die Debatte einlassen und vll. doch neues aus dem Thema und der Art und Weise, wie die Debatte angegangen wird, ziehen. Redner haben ganze 15 Minuten ein Team oder eine/n Teampartner/in um sich, die sie “beruhigen” können. Heißt, der erste Eindruck über ein Thema kann, bevor die Debatte losgeht, aufgehoben werden. In dem Fall, in dem wir Juroren dieses verweigern, müssen wir uns aber der Gefahr hingeben, dass der erste Eindruck nicht verdrängt sondern sogar manifestiert wird. Ein Juror kann nicht eben mal wie ein Freier Redner erst einmal zwei Reden auf sich wirken lassen bevor er loslegt. Ein Juror kann nicht eben noch mal mit seinen Teampartnern reden. Der erste Eindruck ist da. Und soviel Debattiererfahrung wir haben, uns allen geht es so, dass der erste Eindruck sehr krass sein kann. Jeder kennt die Totenstille bei der Verkündung wenn ein Komplexes Euro-Schulden-Bonds-Steuern-Leitzins Thema gestellt wird. Jeder von uns kennt aber auch, dass wir in den 15 Minuten (oder den ersten beiden Reden sollte man Freier Redner sein) man das Thema doch irgendwie geil finden kann. Der Juror hat diese Chance nun nicht mehr. Ich glaube nicht, dass das unbedingt zu einer falschen Entscheidung führt, aber ich glaube der Prozess der in den 15 Minuten vorher passiert, führt ebenfalls zu keiner schlechteren. Ich gebe gerne zu, dass ich als Juror mich schon auf Turnieren in den 15 Minuten Vorbereitungszeit mit anderen Juroren unterhalten habe und “Erwartungen” ausgetauscht habe. Aber wenn ich diese Erwartungen in meine Jurierung einfließen lasse, bin ich sowieso ein schlechter Juror. Es gibt nur einen Unterschied: Ich habe in dem “alten” Verfahren die Möglichkeit, mich von meinem ersten Eindruck zu lösen. Im “neuen” Verfahren nicht. Ich bin gespannt!
Ich fürchte, Willy hat ohne Einschränkung Recht und halte den Vorschlag für kreativ, aber falsch: Das zu der Idee dargelegte Problem sind die mit dem Thema verknüpften Debattierstrategien, die aus der Erfahrung resultierend. Diese werden sich aber sofort bei den Juroren einstellen. Wer schon mal Juror bei einer Open Motion war, kennt dies von dem Moment, wenn das Thema von der OG präzisiert wird. Kurz gesagt: Eure Problemlösung löst euer Problem nicht und schafft darüber hinaus eine Situation, in der ein manchmal auftretendes Problem (Open Motion) generalisiert wird.
Probieren geht über Studieren! Erfahrung lässt sich oftmals nicht durch Theoretisieren ersetzen. Sehr gut, dass Ihr das ausprobiert!
Ich sehe das Problem, dass Willy anspricht, glaube aber, dass BP gut geeignet ist den “Schaden” zu minimieren. Schließlich juriert man ja holisitsch und im Nachhinein, hat also die ganze Debatte, um das Thema zu bewerten und seine ad hoc Vorurteile abzubauen. Wenn die Zeit nicht reicht, schafft es vielleicht der Mitjuror einem die Augen zu öffen.
Wir werden aber gerne evaluieren. 😉
Bitte nicht falsch verstehen, ich finde die Idee super! Meine Aussage geht mehr in die Richtung, dass ich nicht glaube, dass dadurch die Jurierung schlechter wird aber eben auch nicht unbedingt besser. Ich gebe dir übrigens Recht, das Format BP scheint besser geeignet zu sein, den Versuch durchzuführen. Wenn ihr evaluieren könnt, wäre das super. Ich glaube, dabei könnten spannende Erkenntnisse raus kommen 🙂