Vielen Dank für die ausführliche Sammlung und Aufbereitung der vielen unterschiedlichen Perspektiven – da steckt viel drin! Nur schade, dass es kein Statement von Pegah und Jonathan gibt – folgt dies noch?
Pegah und Jonathan waren seit dem Finale zu beschäftigt, wollen sich aber gerne später noch äußern (so mein Stand aus der Kommunikation mit ihnen). Aufgrund der Aktualität und wegen der geplanten Pre-WUDC-Artikel in den nächsten Wochen ist dieser Beitrag dennoch jetzt bereits erschienen. 🙂
Ich bewerte die Maßnahme als Erfolg. Die zum Teil plausiblen Befürchtungen, die im Vorfeld geäußert wurden, haben sich in meinen Augen nicht realisiert: Auch nach dem erneuten Anschauen der Beratung (https://www.youtube.com/watch?v=VILJoRC53Fg) habe ich nicht den Eindruck, dass Teams oder Redner*innen durch die Öffentlichkeit der Jurierung abgewertet wurden. Ich habe auch nicht den Eindruck, dass Juror*innen sich zurückgehalten oder einem gewachsenen Konformitätsdruck nachgegeben haben. Ich selbst habe die Kamera in weiten Teilen der Jurierung vergessen.
Ich finde es äußerst interessant, die Gruppendynamik zu beobachten und es bereichert meine Perspektive auf die Jurierung. Insbesondere merke ich im Video, wie unklar ich mich in manchen Punkten ausgedrückt habe – insbesondere innerhalb der letzten “Schleife”, in der ich nochmal für die ER argumentieren wollte. Ich glaube, was ich im Kopf hatte, wird da überhaupt nicht klar. Insofern habe ich als Juror aus diesem Video schon etwas gelernt.
Ich habe mit ein paar Freund*innen gesprochen, die nicht debattieren, sich aber das Finale und die Jurierung angesehen haben. Sie fanden das äußerst interessant und haben sich mit mir zum Teil intensiv über das Debattieren und die Grundlagen der Bewertung einer argumetativen/rhetorischen Leistung gesprochen. Ich hatte den Eindruck, dass die gefilmte Juryberatung helfen kann, Vorurteile gegenüber dem Debattieren abzubauen. Wir (die Debattierszene) präsentieren uns damit nicht nur als Leute, die rhetorisch Dampf machen können, sondern auch als Leute, die die komplexen Fürs und Widers einer Debatte entspannt, wertschätzend und kompetent abwägen können.
Nach der Jurierung sind viele Redner*innen zu uns gekommen und haben uns gesagt, dass sie die Tatsache, dass die Jurierung live stattgefunden hatte, gut fanden. Ich glaube daher, dass die z.T. immernoch bestehenden Befürchtungen, die Live-Jurierung könnte einzelne Juror*innen Angriffen von seiten unterlegener Teams aussetzen, nicht auf einem wahrscheinlichen Szenario beruht. Bei diesen Befürchtungen wundert mich – gerade auch nach dieser Jurierung und dem Feedback, das ich als teilnehmender Juror erhalten habe – wie konfliktscheu Leute sein können, die professionelles Streiten zu ihrem Hobby haben.
Normativ denke ich, dass Juror*innen ihr Verhalten in der Jurierdiskussion gegenüber den Teams vertreten können müssen. Deskriptiv sehe ich, dass zumindest unsere Jurierung dieses Problem gar nicht ausgelöst hat. Ich glaube auch, dass sogar das Gegenteil wahrscheinlich ist: Die Jurydiskussion relativiert ja mit ihrer Polyperspektivität und mit ihrer Dynamik das sonst als monolithisch kommunizierte Ergebnis gerade. Deswegen glaube ich, dass sie eher zur Akzeptanz von als falsch empfundenen Entscheidungen führen wird.
Vielen Dank für die ausführliche Sammlung und Aufbereitung der vielen unterschiedlichen Perspektiven – da steckt viel drin! Nur schade, dass es kein Statement von Pegah und Jonathan gibt – folgt dies noch?
Pegah und Jonathan waren seit dem Finale zu beschäftigt, wollen sich aber gerne später noch äußern (so mein Stand aus der Kommunikation mit ihnen). Aufgrund der Aktualität und wegen der geplanten Pre-WUDC-Artikel in den nächsten Wochen ist dieser Beitrag dennoch jetzt bereits erschienen. 🙂
Ich bewerte die Maßnahme als Erfolg. Die zum Teil plausiblen Befürchtungen, die im Vorfeld geäußert wurden, haben sich in meinen Augen nicht realisiert: Auch nach dem erneuten Anschauen der Beratung (https://www.youtube.com/watch?v=VILJoRC53Fg) habe ich nicht den Eindruck, dass Teams oder Redner*innen durch die Öffentlichkeit der Jurierung abgewertet wurden. Ich habe auch nicht den Eindruck, dass Juror*innen sich zurückgehalten oder einem gewachsenen Konformitätsdruck nachgegeben haben. Ich selbst habe die Kamera in weiten Teilen der Jurierung vergessen.
Ich finde es äußerst interessant, die Gruppendynamik zu beobachten und es bereichert meine Perspektive auf die Jurierung. Insbesondere merke ich im Video, wie unklar ich mich in manchen Punkten ausgedrückt habe – insbesondere innerhalb der letzten “Schleife”, in der ich nochmal für die ER argumentieren wollte. Ich glaube, was ich im Kopf hatte, wird da überhaupt nicht klar. Insofern habe ich als Juror aus diesem Video schon etwas gelernt.
Ich habe mit ein paar Freund*innen gesprochen, die nicht debattieren, sich aber das Finale und die Jurierung angesehen haben. Sie fanden das äußerst interessant und haben sich mit mir zum Teil intensiv über das Debattieren und die Grundlagen der Bewertung einer argumetativen/rhetorischen Leistung gesprochen. Ich hatte den Eindruck, dass die gefilmte Juryberatung helfen kann, Vorurteile gegenüber dem Debattieren abzubauen. Wir (die Debattierszene) präsentieren uns damit nicht nur als Leute, die rhetorisch Dampf machen können, sondern auch als Leute, die die komplexen Fürs und Widers einer Debatte entspannt, wertschätzend und kompetent abwägen können.
Nach der Jurierung sind viele Redner*innen zu uns gekommen und haben uns gesagt, dass sie die Tatsache, dass die Jurierung live stattgefunden hatte, gut fanden. Ich glaube daher, dass die z.T. immernoch bestehenden Befürchtungen, die Live-Jurierung könnte einzelne Juror*innen Angriffen von seiten unterlegener Teams aussetzen, nicht auf einem wahrscheinlichen Szenario beruht. Bei diesen Befürchtungen wundert mich – gerade auch nach dieser Jurierung und dem Feedback, das ich als teilnehmender Juror erhalten habe – wie konfliktscheu Leute sein können, die professionelles Streiten zu ihrem Hobby haben.
Normativ denke ich, dass Juror*innen ihr Verhalten in der Jurierdiskussion gegenüber den Teams vertreten können müssen. Deskriptiv sehe ich, dass zumindest unsere Jurierung dieses Problem gar nicht ausgelöst hat. Ich glaube auch, dass sogar das Gegenteil wahrscheinlich ist: Die Jurydiskussion relativiert ja mit ihrer Polyperspektivität und mit ihrer Dynamik das sonst als monolithisch kommunizierte Ergebnis gerade. Deswegen glaube ich, dass sie eher zur Akzeptanz von als falsch empfundenen Entscheidungen führen wird.
Also Anna und Jakobus, ich verstehe euch nicht… Konrad und ich haben uns immer selbst angefeuert 😀