Über Massenmord, Erektionsstörungen und die Wampe: Die siebte Professorendebatte in Marburg

Datum: 10. Dezember 2013
Redakteur:
Kategorie: Neues aus den Clubs, Veranstaltungen

Während sich die ersten Leute ins warme Wohnzimmer zurückzogen, ihre Vorratsration Kekse und Schokoriegel aus dem Küchenregal kramten, um es sich bei einem Film auf dem kuscheligen Sofa gemütlich zu machen, versammelten sich zur gleichen Zeit aktivere Marburger bei der diesjährigen Professorendebatte. Bereits zum siebten Mal fand das Duell zwischen drei Professoren der Philipps-Universität und drei Studierenden des Brüder Grimm Debattierclubs Marburg statt. Atmosphärisch erleuchtet, zog der historische Saal im Marburg Rathaus auch dieses Jahr wieder zahlreiche Besucher an. Der Raum war bis auf den letzten Stehplatz gefüllt.

Prof. Uwe Wagner über die Gefahren des Sportes (c) Jöran Beel

Prof. Uwe Wagner über die Gefahren des Sportes (c) Jöran Beel

Gleich zu Beginn der Veranstaltung wurde das Publikum aktiv mit einbezogen: Es durfte aus zwei Vorschlägen der Moderatoren Ranya Allouch und Benedikt Kunz das Thema der Debatte wählen. Die Wahl schien nicht sehr schwer zu fallen: Es sollte den behaglicheren Gemütern, die auch an diesem Abend faul zuhause geblieben waren, zu mehr Aktivität verholfen werden. „Weg mit der Wampe!‟ hieß es daher, „Soll der Hochschulsport verpflichtend werden?‟

In der Debatte traten Anne Suffel, Ruben Brandhofer und Tobias Kube für das studentische Team als Regierung an. Die Opposition vertraten Prof. Mario Gollwitzer, Prof. Uwe Wagner und Prof. Joachim Hoyer. Ob Sport dabei helfe, den Kopf bei all dem Unistress wieder frei zu bekommen, neue Bekanntschaften über den eigenen Fachbereich hinaus zu schließen oder gar Erektionsstörungen zu reduzieren, waren Fragen, die in der Debatte aufgeworfen wurden. Die Professoren waren sich schnell einig: „Sport ist Mord – und Breitensport ist Massenmord!“ spitzte Prof. Wagner ihre Position zu. Die Studierenden hielten dagegen, dass mit besserer körperlicher Fitness auch weniger Unfälle passieren würden und Sport ein wichtiger Gegenpol zu dem immer stärkeren Konkurrenz- und Leistungsdruck unserer Gesellschaft sein könne. Prof. Hoyer präsentierte jedoch sogleich einen charmanten Gegenvorschlag: „Bessere Mensa, mehr Freizeit, Party gleich!‟

Die Siegertorte vom Cafè Vetter (c) Jöran Beel

Die Siegertorte vom Cafè Vetter (c) Jöran Beel

Die ca. 200 Zuschauer, unter ihnen der Marburger Bürgermeister Dr. Franz Kahle, erlebten eine äußerst unterhaltsame Debatte, in der beide Teams viele Sympathien gewinnen konnten. Nachdem die Studierenden im letzten Jahr erstmals ein Unentschieden erringen konnten, mussten sie sich in diesem Jahr den schlagfertigen Ausführungen ihrer Professoren geschlagen geben: Die Opposition wurde vom Publikum zum Sieger gekürt und erhielt dafür die traditionelle Siegertorte vom Marburger Cafè Vetter. Beim anschließenden Sektempfang wurde die Torte jedoch brüderlich unter allen Gästen geteilt und der Abend konnte stimmungsvoll ausklingen. Bei den netten Gesprächen war man sich schnell einig: Mit großer Vorfreude wird bereits der achten Auflage der Professorendebatte im Jahr 2014 entgegengefiebert.

Text: Carolin Wedler/tk/kem

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