Informationen zum Imagefilm
Wie bereits auf der Mitgliederversammlung und der Achten Minute angekündigt wurde, soll ein Imagefilm über das Debattieren gedreht werden. Im Folgenden gibt Elin Böttrich, VDCH-Vizepräsidentin für Presse- und Öffentlichkeitsarbeit, einen Überblick über den aktuellen Stand des Projekts:
Sehnsüchtig wurden schon Informationen und Updates zum Imagefilm erwartet. Nun ist es endlich soweit, dass wir der ersten Neugierde Abhilfe schaffen können. Im Artikel möchte ich zuerst über den Status Quo der bisherigen Arbeit berichten, dann folgt eine Vorstellung des Filmkonzepts und im dritten Schritt soll es wieder darum gehen, zur Mitgestaltung einzuladen und ein Feedback zum Filmkonzept einzuholen.
Was bisher geschah
Die Arbeit zum Imagefilm gestaltete sich bislang in mehreren Phasen: In der ersten Phase wurden auf dem Strategietreffen in Kassel die Ergebnisse der Umfrage zum Imagefilm ausgewertet und versucht auf Grundlegendes zu reduzieren. Als Resultat kamen dabei die Merkmale Redeleidenschaft, politisches Bewusstsein, kritisches Denken, ein fairer Umgang im Wettbewerb, ein menschlicher und respektvoller Umgang sowie Zugänglichkeit. Nicht all diese Merkmale werden in dem Film gezeigt werden können; dennoch bemühen wir uns darum, soviel wie möglich zu berücksichtigen. Politisches Bewusstsein kann man beispielsweise durch das Reflektieren politischer Themen, Redebegeisterung durch kurze Auszüge einer flammenden Rede usw. darstellen.
Darüber hinaus wurde uns einerseits durch die Umfrage von Philipp bewusst, dass die oberste Priorität des Vorstandes sein sollte, neue Sponsoren zu generieren. Zusätzlich sorgten die Ergebnisse unserer Umfrage, der Diskussionen auf dem Strategietreffen und eure Nachrichten dafür, den Tenor der Szene wahrzunehmen, wonach der Imagefilm als Türöffnerfilm fungieren soll. Das Türöffnerprinzip meint konkret bzw. strategisch, dass das Debattieren in aller Knappheit vorgestellt und für künftige ideelle Sponsoren attraktiv gemacht gibt. Auch für die Mitgliederwerbung lässt sich der Film einsetzen, da auch ein Einblick in den Studentenalltag und Clubdebatten gegeben wird, sodass sich theoretisch auch Neulinge damit identifizieren können. Wir sind davon überzeugt, dass der Film beide Zielrichtungen gut vermitteln kann, sodass einem ideellen Förderer gezeigt wird, dass man gesellschaftlich relevante Themen debattiert, und StudentInnen, dass der Spaß dabei auch nicht zu kurz kommt.
Dieses Prinzip stellt das Gegenteil zu einem Tresoröffnerfilm dar. Dieser Ansatz hätte mehr harte Fakten im Fokus, wie bspw. die Größe der Szene oder das Werbepotential. Unser Ziel aber besteht darin, erstmal einen Fuß in die Tür von künftigen Förderern zu bekommen, die harten Fakten könnte man dann auch noch auf persönlicher Ebene aufbereiten. Vielen Debattierern war auch hinsichtlich des eigentlichen Debattierimages wichtig, das verstaubte, konservative, „elitäre“ Bild des Debattierens ebenso wie das Nerdimage, das dem Debattieren gemäß der Ansicht einiger Debattierer anhaftet, loszuwerden. Diese Ansicht deckt sich auch mit dem Image des Debattierens, das wir aus der großen Debattierumfrage ableiten konnten, die für weitere Eindrücke zur Debattierszene sehr hilfreich war.
Mit diesen ganzen Informationen im Gepäck ging es dann von der Systematik in die kreative Phase. In dieser hat sich Felix viele Gedanken zur Umsetzung der grundlegenden Ideen gemacht, aber auch sehr viel Rücksicht darauf genommen, dass viele Wünsche der Debattierer berücksichtigt wurden. Felix hat sich dann mehrere Konzepte für den Imagefilm überlegt, die dann mit Julian und mir in mehreren Skypesitzungen besprochen wurden. Zentral in der Auseinandersetzung war, ob die Ziele, auf die wir uns im Vorfeld geeinigt haben, im Film dargestellt und auch überzeugend rübergebracht werden. Im nachfolgenden Abschnitt beschreibt Felix das Filmkonzept, damit man schon einen ersten Eindruck vom Imagefilm bekommen kann. Wichtig ist dabei, dass das Konzept für weitere kreative Spontanitäten geöffnet sein wird. Ein Film ist immer ein kreativer Prozess, manchmal bekommt man spontan etwas Geniales vor die Linse, das für einen Film gut verwertbar ist, aber vom Ursprungskonzept abweicht. Da wäre es sehr wünschenswert, wenn hier von Seiten der Debattierer Verständnis gezeigt wird.
Das Filmkonzept
Wichtig: Viele der hier beschriebenen Dialoge und einige Orte sind eher beispielhaft und können sich im Laufe des Entstehungsprozesses verändern. Entscheidend ist erstmal die Grundidee für den Film. Wie bereits oben angeklungen können noch Änderungen in den Film einfließen.
Grüner Text markiert die Off-Stimme der Sprecherin.
Blauer Text markiert, welche Ziele mit dem Inhalt erreicht werden sollen.
Der Imagefilm lässt sich in drei zusammenhängende Teile gliedern. Der Film wird getragen durch eine*n Sprecher*in bzw. Erzähler*in, der/die aus dem Off spricht. Diese Person ist auch im Film zu sehen ohne jedoch in Form eines Interviews etwas zu erzählen. Die Erzählstruktur ist skelettartig, weniger in Form eines durchgehenden Monologes. Dazwischen mischen sich Musik und Atmosphären-Geräuschen oder interagierende Stimmen anderer Personen.
Im ersten Teil wird eine Person durch alltägliche Erlebnisse mit gesellschaftlichen Themen konfrontiert. Indem sie sich durch den urbanen Raum bewegt, (Berlin) treten durch mediale Berichterstattung und Alltagserlebnisse verschiedene gesellschaftliche Streitthemen an sie heran ohne dass die Person hier konkret eingreifen kann. Auf dem Weg durch die Stadt zeigen sich Bilder vom Getümmel, sich kreuzenden Straßenbahnen, Ausfallstraßen und Brücken, dem Regierungsviertel und auch von Unorten wie etwa Hellersdorf oder Marzahn. Diese kurzen Stadtimpressionen (ca. 30 Sekunden) verdichten sich durch die Aussagen der Protagonistin, die sich in kurzen Sätzen mit den ihr begegnenden Fragen beschäftigt.
Politisches Thema (In Richtung Pegida oder Trump):
Wer ist das Volk – und wer nicht? Sollten wir über die Flüchtlingspolitik abstimmen können? Muss eine Demokratie radikale Bewegungen schultern können oder sollten wir nationale Bewegungen verbieten?Thema Mobilität oder Technik
Was passiert wenn 7 Milliarden Menschen auf der ganzen Welt Anspruch auf Mobilität erheben, plötzlich reisen wollen? Was ist, wenn selbstfahrende Autos Menschen überfahren?Thema Gesellschaft:
Wie können wir einen sozialen Ausgleich schaffen?(Das Erfassen der Themen durch den Alltag soll die praktische Relevanz des Debattierens mit unterstreichen und einen Bezug zur Außenwelt darstellen. Daneben zeigt es, dass Debattanten auch im Alltag reflektiert durchs Leben gehen. Hier lassen sich direkt 2 Zielrichtungen des Filmes abdecken, einerseits kann ideellen Förderern gezeigt werde, dass gesellschaftlich relevante Themen debattiert werden, zudem zeigt das auch gesellschaftlich interessierten Studenten, dass sich Ihnen einen Forum zur Diskussion dieser Themen bietet und damit ist Anreiz verbunden zum debattieren zu kommen.)
Der folgende zweite Teil spielt sich auf der Finaldebatte in Hannover ab. Man sieht die Menschen beim Ankommen, sich vorbereitenden Redner, die aufgeregt diskutieren, sich Notizen machen, Mikrofon-Check etc. Man sieht das Publikum, wie es auf die Debatte wartet. Getuschel. Auch die Protagonistin/der Protagonist ist im Bild zu sehen, wie sie/er sich auf ihre Rede vorbereitet.
(…) Jede Zeit hat ihre Fragen. Jede Zeit hat ihre eigene Sprache. Unsere ist nicht mehr die von Kennedy oder Helmut Schmidt. We have a dream ist Pathos von gestern.
Es treten zwei / drei Redner auf. Man hört einige kurze Redemomente. Dabei geht es nicht um den Zusammenhang der Rede als vielmehr um kurze Eindrücke des Debattierens, die Leidenschaft. Vielleicht eine provokante Zwischenfrage oder ein Schwenk auf die Jury mit Holzhammer. Gespannte Blicke aus dem Publikum. Als letzte*r Redner* in tritt die Protagonistin, der Protagonist hinter das Pult (kurze inszenierte Rede, die eingebaut wird – eventuell durch den/die Moderator*in umgesetzt):
Jeder hat heute eine Meinung. Sie sind so vielfältig wie ihre Bewegungen, nie wahr, nie falsch, immer da – online und offline. Manchmal fühlen wir uns erschlagen und haltlos. Es gibt Orte, wo sich Meinungen begegnen können. Orte, an denen das beste Argument siegt und nicht die lauteste Meinung, die schrillste Behauptung, die populärste Idee.
“Willkommen zum Finale der ZEIT DEBATTE!”
Applaus. Überblendung zu den Finalrednern, Umarmungen, lobender Schulter- oder Handschlag.
(Hier zeigt sich sowohl der sportliche Aspekt des Debattierens als auch der öffentlichkeitswirksame Charakter, der ebenfalls für ideelle Förderer interessant sein kann. Durch die abschließende Rede wird Bezug genommen zum Anfang. Durch die abschließende Anerkennung soll dazu der warme und emotionale Charakter dieser Turniere transportiert werden. In dieser Sequenz geht es darum, den Spaß am Sport und die Begeisterung zum Ausdruck zu bringen, die den Funken überspringen lassen und Emotionen wecken soll.)
Im dritten Teil sieht man wieder die Protagonistin, den Protagonisten, dieses Mal im Umfeld der Universität und bei einer informellen Debatte seines/ihres Clubs. Die Menschen sind entspannt und es geht lustig zu. Zwischen dem zweiten und dritten Teil beschäftigt sich die Sprecherin mit dem, was Aspekte des Debattierens ausmachen.
(…) Vielen ist es nicht verständlich warum man nicht lieber Poetry Slam macht oder zum Unisport geht (…)
(…) Es ist das Gefühl von Spaß und Frust, was sich beim Debattieren gleichermaßen verbindet (…)
Das zu debattierende Thema ist ein vom Anfang des Films inspiriertes Thema:
Ich als Trump würde nach den Wahlen sofort zurücktreten (…)
(Es wird deutlich, dass die vertretene Seite nicht zwangsweise die eigene Meinung darstellt und es eine Pro und Contra Seite gibt.
Es soll hier bewusst kein „Erklärvideo“ über das Debattieren platziert werden, weil das den Filmfluss stören würde und wir eher die emotionale Seite darstellen möchten, um dadurch Begeisterung zu wecken. Für einen Informationsteil gibt es theoretisch Möglichkeiten, wie den Verweis auf die Homepage oder eine angehängte Sequenz.)Am Ende gehen alle in eine Bar. Schal umwickeln. Warme Lichter von den Straßenlaternen, es ist schon dunkel draußen. Es endet in einer gemütlichen Kneipe.
(Durch die Schlussszene soll nochmals deutlich werden, dass es in der Debattierwelt neben dem Wettbewerb auch offen und lustig zugehen kann.)
Es gibt einen Schwenk hin zu einem Fernseher, wo in einer Sendung eines der Themen verarbeitet wird, welche am Anfang aufgegriffen wurden. Schwarzer Bildschirm.
Wie geht es jetzt weiter?
Im Nachfolgenden möchten wir zwei Aspekte zur Mitarbeit anbieten: Erstens gibt es wieder eine Umfrage zum Feedback des oben präsentierten Imagefilms.
Es ist sehr in unserem Interesse, aber sicherlich auch im Interesse der Szene, dass möglichst viele Debattierer daran teilnehmen. Wir berücksichtigen dann das Feedback, lassen uns inspirieren und pflegen gegebenenfalls auch Änderungen. Natürlich freuen wir uns auch über positives Feedback, auch das ist ausdrücklich „erlaubt“. Aufgrund des baldigen Drehtermins bleibt dafür Zeit bis zum 14. November 2016.
Zweitens möchten wir die Szene ganz herzlich dazu einladen, sich selbst als mögliche Sprecher*in zu bewerben oder auch andere Personen als Sprecher*in vorzuschlagen. Wir würden uns natürlich, besonders in Anbetracht der Umfrageergebnisse, über die Bewerbung von weiblichen Debattiererinnen freuen. Anschließend werden wir dann die Personen kontaktieren und über die konkreten Drehtermine sprechen. Wichtig ist dabei, dass man am Wochenende des 12./13. Novembers Zeit für Drehaufnahmen hat, sowie etwas vor und während der ZEIT DEBATTE Hannover. Die Bewerbungsfrist dafür ist der 9.November 2016, weil am anschließenden Wochenende schon gedreht werden soll. Die letztendliche Entscheidung für den Sprecher/die Sprecherin wird von Felix getroffen.
Abschließend bleibt zu sagen, dass wir uns sehr auf die weitere Zusammenarbeit freuen.
Elin Böttrich,
Vizepräsidentin für Presse-und Öffentlichkeitsarbeit.
Elin Böttrich, Felix Schledding/jm.