Der Saison-Kick-off 2014: Tobias Kube und Sven Schuppener im Interview

Datum: 11. Oktober 2014
Redakteur:
Kategorie: Menschen, VDCH, Veranstaltungen

Letztes Wochenende fand der zweite Saison-Kick-off des Verbandes der Debattierclubs an Hochschulen e.V. (VDCH) statt. In Frankfurt versammelten sich zu diesem Anlass knapp 60 Debattierer aus ganz Deutschland und Österreich. Die Achte Minute traf sich am Sonntagvormittag mit den Cheforganisatoren Sven Schuppener, ehemaliger Präsident des Frankfurter Debattierclubs, und Tobias Kube, Präsident des VDCH.

Achte Minute: Wie zufrieden seid ihr mit dem bisherigen Verlauf des Kick-offs?

Tobias Kube: Sehr! Ich habe das Gefühl, dass die Workshops toll laufen, die Referenten gut vorbereitet sind und die Teilnehmer viel mitnehmen! Außerdem klappt der gegenseitige Austausch von Ideen sehr gut. Zwischendurch hat jeder auch mal Zeit sich auszuruhen – im Vergleich zu Turnieren ist das eine sehr entspannte Zeit.

Sven Schuppener: Organisatorisch läuft  auch alles super, die Teilnehmer sind satt und zufrieden! Die Aufteilung der Aufgaben lief reibungslos. Die Logistik vor Ort zum Beispiel habe ich übernommen, um die konzeptuelle Planung hat sich Tobi gekümmert.

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Sven Schuppener aus dem Frankfurter Debattierclub unterstützte den VDCH in der Organisation des Kick-offs. © 2014 Anne Gaa / Matthias Carcasona

AM: Hättet ihr im Vorfeld des Kick-offs etwas anders gemacht?

Sven: Ich hätte meinen Urlaub vielleicht nicht direkt davor gelegt! Aber das hat zum Glück keine Schwierigkeiten verursacht.

AM: Tobias, wo lag aus deiner Sicht der Unterschied zum Kick-off in Marburg letztes Jahr?

Tobias: Konzeptuell war der Unterschied nicht so groß, wir haben viel auf den Erfahrungen vom letzten Jahr aufgebaut. Die meisten Seminare wurden ja schon damals sehr positiv bewertet und basierend auf den Rückmeldungen weiterentwickelt. Inhaltlich haben wir einen noch stärkeren Fokus auf den Austausch zwischen den Teilnehmern gelegt. So wurden die Mitglieder ermutigt, ihre eigenen Erfahrungen einzubringen. Das habe ich in meinen Workshops als sehr bereichernd empfunden, da jeder Erfahrungen gemacht hat, die wertvoll auch für andere Clubs sind. So entstand eine große Menge nützliches Wissen. Ein Beispiel dafür sind Förderungsmöglichkeiten durch die Unis, die vielen vorher noch nicht bekannt waren. Von der Organisation her ist der Hauptunterschied natürlich, dass hier alles etwas größer ist. In Marburg konnte man alles zu Fuß erledigen.

AM: Gab es Seminare, die ihr anbieten wolltet, aber keine Referenten gefunden habt?

Tobias: Nein, das gab es nicht. Nur den umgekehrten Fall: Basierend auf dem Feedback vom letzten Jahr wollten wir einen Workshop zur Gestaltung von Flyern anbieten. Dafür hatten sich leider nur nicht genügend Teilnehmer gefunden. Das Seminar wurde dann in den Workshop „Mitgliederwerbung“ integriert.

AM: Habt ihr schon inhaltliche Rückmeldungen zu den Seminaren bekommen?

Tobias: Ja, auf jeden Fall! Die Teilnehmer meines Workshops zum Sponsoring waren sehr angetan von vielen praktischen Erfahrungen und haben danach ihren Wunsch geäußert, bald ein Extra-Seminar mit stärkerem Fokus auf Kontaktanfragen und Verhandlungen zu veranstalten. Für viele Teilnehmer ist es eine Hürde, das erste Mal das Telefon in die Hand zu nehmen und jemanden anzurufen. Das haben wir auch durch Nachspielen geübt und das hat den Teilnehmern sehr gefallen.

Sven: Auch bei mir sind sehr positive Rückmeldungen angekommen. Ich koche ja die meiste Zeit Kaffee und verteilte Kekse, da kommt man mit fast jedem Teilnehmer ins Gespräch – die waren sehr angetan.

AM: Sven, wie kommt es bei den Frankfurtern an, nicht teilnehmen zu können?

Sven: Das ist tatsächlich nicht der Fall! Wir waren meistens mit drei bis vier Helfern vor Ort und wir haben uns immer, wenn wir Zeit hatten, in die Workshops gesetzt und dort einiges mitgenommen!

AM: Wo lag denn die Motivation für den Debattierclub Frankfurt, den Kick-off zu veranstalten?

Sven: Wir haben nicht explizit nach der Möglichkeit gesucht, den Kick-off zu veranstalten. Das ergab sich eher durch Anfrage von Tobi, da es sich in Marburg mit der Jugendherberge etwas schwieriger gestaltete und Frankfurt sehr zentral liegt.

Genauso könnte man fragen, wo die Motivation liegt eine ZEIT DEBATTE auszurichten? Es ist einfach spannend zu organisieren und der Kick-off ist auch eine sehr dankbare Veranstaltung. Der Planungsaufwand ist nicht so groß und die Teilnehmer sind meist sehr zufrieden, so macht das sehr viel Spaß!

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Für die konzeptionelle Arbeit im Vorfeld des Kick-offs war VDCH-Präsident Tobias Kube (2. v.l.) verantwortlich. © 2014 Matthias Carcasona

AM: Letztes Jahr hatte euch der VDCH aufgrund eines finanziellen Engpasses während eurer ZEIT DEBATTE ein Darlehen gewährt. Dieses Jahr wurde euch auf der Mitgliederversammlung des VDCH der Restbetrag erlassen. Hättet ihr den Kick-off auch veranstaltet, wenn das nicht passiert wäre?

Sven: Wir hätten den Kick-off natürlich trotzdem veranstaltet! Die Nicht-Erlassung des Darlehens war eine Situation, auf die wir uns gut vorbereitet haben. Die Planungen zum Kick-off waren zu diesem Zeitpunkt schon recht weit voran geschritten, die Schule war auch schon angemietet. Ich hätte persönlich keinen Grund gesehen, das zu ändern, zumal es weder an Personalien festgemacht wurde noch am Club oder am VDCH selbst. Dem hätten wir das auch nicht übel genommen. Es wäre eine Entscheidung gewesen, mit der wir hätten umgehen müssen. Wir haben das natürlich gedanklich durchgespielt, was dann passieren würde. Aber den Kick-off hätte das nicht betroffen.

AM: Wo könnte der Kick-off noch verbessert werden?

Sven: Das hängt vor allem vom Feedback ab, das wir bekommen!

Tobias: Wir sind schon sehr auf die Rückmeldungen der Teilnehmer gespannt. Ich habe ein sehr gutes Gefühl, dass es allen viel gebracht hat. Aber manche Teilnehmer trauen sich vielleicht nicht, direkt zu sagen, was ihnen weniger gefallen hat oder wir bekommen das einfach nicht mit. Deshalb werden wir einen anonymisierten Evaluationsbogen an die Teilnehmer versenden. Wenn konkrete Änderungswünsche bestehen, beherzigen wir das natürlich für die Planung des nächsten Kick-offs gern!

Sven: Ich denke, dass viele Wünsche eher in die Richtung gehen werden, dass manche Themen noch umfangreicher behandelt werden. Tobi sagte ja gerade schon, dass sich Leute in seinem Sponsoring-Seminar gewünscht haben, manche Bereiche noch ausführlicher zu behandeln.

AM: Findet der Kick-off nächstes Jahr wieder in Frankfurt statt?

Tobias: Vielleicht, das hängt aber von einigen Faktoren ab, die zum jetzigen Zeitpunkt noch nicht abgeschätzt werden können.

AM: Wo sieht der VDCH den Kick-off in ein paar Jahren?

Tobias: Da wo er jetzt ist! Der Kick-off ist für mich das Forum, auf dem die Clubs sich untereinander austauschen können und Anregungen von erfahrenen Organisatoren und Trainern bekommen. Es bietet sich daher an, den Kick-off im Vorfeld eines akademischen Jahres zu veranstalten. Denn so können die Clubs sich inspirieren lassen und die gewonnenen Eindrücke direkt in ihre Arbeit umsetzen. Deswegen halte ich den Kick-off, so wie er jetzt ist, auch perspektivisch für sehr sinnvoll.

AM: Lieber Sven und Tobias, vielen Dank euch beiden für das Gespräch!

Die Fragen stellte Franziska Städter.

fst/ama/hug

Dieser Text entstand im Rahmen des Redaktionsseminars 2014 der Achten Minute, bei dem drei neue RedakteurInnen für das Online-Magazin der deutschsprachigen Debattierszene ausgebildet wurden.

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