Von Basics, Sprühsahne und Wissenstransfer – Teil zwei des Präsidententags 2011

Datum: 8. Oktober 2011
Redakteur:
Kategorie: VDCH

Gestern noch die Redaktion der Wochenzeitung DIE ZEIT, heute ein offener Austausch zwischen Debattierclubs und VDCH-Vorstand. Der Verband der Debattierclubs an Hochschulen (VDCH) diskutiert am zweiten Tag des Präsidententags zu aktuellen Arbeitsthemen der Debattierszene.

Nach einführenden Informationen zu den Finanzen durch Vizepräsident Tom-Michael Hesse eröffnete Präsident Benedikt Nufer einen weiteren Austausch zur Attraktivität von ZEIT DEBATTEN für Ausrichter. Auf die Frage, was diese Attraktivität denn für die Clubs ausmache, wurde vor allem die Größe des Teilnehmerfeldes und dessen Qualität, aber auch der stabile Wert und Bekanntheitsgrad der Marke ZEIT DEBATTEN hervorgehoben. Dieser sei nicht nur für die Öffentlichkeitsarbeit wichtig, sondern auch für die Teilnehmer selber – der Gewinn einer ZEIT DEBATTE sei schließlich nach zehn Jahren ZEIT-DEBATTEN-Serie eine besondere Auszeichnung für jeden Redner.

Das, so der einhellige Tenor, gelte es zu erhalten und zu verbinden mit den Anforderungen der Sponsoren, die hohe Ansprüche an Finale, Pressearbeit und Ehrengäste stellen. Aber auch die Wünsche der Teilnehmer selbst, das wurde deutlich, spielen für die ausrichtenden Clubs eine wichtige Rolle. Schließlich sollen alle mit tollen Erinnerungen an ihre ZEIT DEBATTE nach Hause gehen. Dass diese Erwartungen in den letzten Jahren immer weiter gestiegen seien, werde durchaus als problematisch empfunden, hieß es in Hamburg. Deshalb erschien es zwar vielen wichtig, dass tolle Turniersocials und Angebote ein “nice-to-have“ seien, aber nicht als so essenziell betrachtet werden dürfen, dass ihr Fehlen ein Turnier entwertet und es so für Ausrichter unattraktiv macht, sich überhaupt erst zu bewerben. Eine Patentlösung für diese Entwicklung gebe es zwar nicht, aber doch einige Vorschläge, wie man ihr entgegen wirken könne.

Dazu gehört, dass den Teilnehmern auch die eigentlichen Kosten pro Teilnehmer neben dem Eigenbetrag bekannt gemacht werden, damit auch Debattierer wieder wertschätzen, was ihnen auf einem Turnier für einen geringen Betrag geboten wird. Außerdem soll von nun an deutlich kommuniziert werden, dass auch ZEIT DEBATTEN mit einfacherem Rahmenprogramm auskommen: Es gebe eben Basics und Sprühsahne, so Stefan Hübner, der Trainer des Ausrichterseminars: Basics sind ihm zufolge die Pflicht, Sprühsahne die Kür. Die müsse aber auch nicht immer etwas kosten, Freundlichkeit und eine gute Betreuung der Teilnehmer wiegen oft mehr in der Erinnerung als ein teures Social am Samstagabend. Wir dürfen also gespannt sein, welcher Ausrichter sich auf den von Stefan angepriesenen Kuchenbackwettbewerb einlässt! Schließlich solle es Maßnahmen geben, die es interessierten Clubs einfacher machen, sich im Vorfeld der Bewerbung bereits zu informieren. Unter anderem soll es eine Ausrichterbörse auf der Meisterschaft im Deutschsprachigen Debattieren in Wien geben und ein neues “starter kit“ für interessierte Ausrichter.

In einer zweiten großen Einheit widmete sich der Präsidententag dem Wissensaustausch zwischen den Clubs, die der VDCH-Vorstand gerne verbessern möchte. Dazu erinnerte er zunächst nochmal an das VDCH-Wiki, das für diesen Zweck zur Verfügung steht. Dort befinden sich zum Beispiel seit einer Woche neue Unterlagen zu den Debattierformaten, die für Einführungsveranstaltungen und Seminare, auch zum Jurieren, genutzt werden können. Für das Wiki wurde gemeinsam ein neuer Anforderungskatalog erstellt – die Wunschliste ist jetzt ganz schön lang. Lang ist aber zum Glück auch die Liste mit Angeboten, die es von den teilnehmenden Clubs gab, Wissen und Dokumente zum Austausch zur Verfügung zu stellen. In den kommenden Wochen wird es dazu nochmal eine Aufforderung durch den VDCH-Vorstand geben. VDCH-Land kann sich dann zum Beispiel auf eine Ideensammlung für Mitgliederwerbung, einen neuen Turnierleitfaden und Ideen für Debatten- und Rhetoriktrainings freuen.

Schließlich tauschte sich die Präsidenten noch über Themen der Innen- und Außenkommunikation aus und fassten neue Pläne für die Verbreitung des VDCH-Newsletters “Debattenkultur in Deutschland“, der demnächst an die Clubs geschickt werde. Auch über die Innenkommunikation wurde gesprochen – und der Wunsch des Präsidententages war es, die Funktionsfähigkeit des VDCH-Verteilers für die Information zwischen den Clubs und dem VDCH zu erhalten. Längere Debatten sollen daher in Zukunft nach Möglichkeiten in andere Plattformen wie die Achte Minute ausgelagert werden.

Den Abschluss des Präsidententages bildete das Ausrichterseminar. Stefan Hübner und Nicolas Eberle vom frisch gewählten Vorstand der Deutschen Debattiergesellschaft (DDG) gaben hier den Turnierausrichtern der aktuellen ZEIT-DEBATTEN-Saison das nötige Rüstzeug für die Vorbereitung ihrer Turniere. Vertreter des Alumnivereins coachen die Ausrichter von ZEIT DEBATTEN und Regionalmeisterschaften traditionell beim Präsidententag in Hamburg. Nach dieser Vorbereitung soll hoffentlich nichts mehr schiefgehen – und wir dürften gespannt sein auf den Start der Serie am 25. November in Karlsruhe.

Der VDCH ist der Dachverband studentischer Debattierclubs in den deutschsprachigen Ländern und Regionen Mitteleuropas. Momentan vereint der VDCH 70 Vereine aus Deutschland, Österreich, der Schweiz, Italien und den Niederlanden. Der VDCH unterstützt die Mitgliedsvereine und Initiativen zur Gründung neuer Debattierclubs und setzt sich für die Anerkennung des Debattierens im Allgemeinen ein. Der VDCH veranstaltet die bedeutendsten und größten Debattierwettstreite des deutschsprachigen Raumes, die Turniere der renommierten ZEIT-DEBATTEN-Serie.

Die Deutsche Debattiergesellschaft e. V. – Alumni und Förderer des Debattierens (DDG) ist ein Verein ehemaliger und aktiver Debattierer/innen in Deutschland und darüber hinaus. Einerseits versteht sich die DDG als Alumni-Netzwerk, das Debattierer/innen ermöglicht, auch über die Studienzeit hinaus in Kontakt zu bleiben und neue Kontakte zu knüpfen. Andererseits ist die DDG ein Förderverein für das Hochschuldebattieren und unterstützt das studentische Debattieren finanziell und ideell. Die DDG ist Mitherausgeberin des Debattiermagazins Achte Minute.

Philipp Stiel / apf

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