Keine Antwort auf viele Fragen – Sonderveranstaltung „Sozialschmarotzer“ in Dresden

Datum: 19. Februar 2011
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Kategorie: Neues aus den Clubs

Langzeitstudenten: Sozialschmarotzer? Stein des Anstoßes waren die Äußerungen des Staatssekretärs des Sächsischen Staatsministeriums für Wissenschaft und Kunst, Henry Hasenpflug. Er bekundete öffentlich, dass er Langzeitstudenten für „Sozialschmarotzer“ halte. Nachdem die Dresdner Studentenzeitung caz diese Diskussion aufgegriffen hatte, hat auch die Dresden Debating Union (DDU) mit einer Debatte und Diskussion am 15. Februar 2011 das Pro und Contra beleuchtet. Sechs Redner aus eigenen Reihen und drei freie Redner aus dem Publikum stellten sich der Frage, ob wir Studiengebühren für Langzeitstudenten brauchen.

„Ja, die Gerechtigkeit gegenüber der Gesellschaft verlangt es“, sagte die Regierung. „Nein, es geht um freie Bildung und die braucht ihre Zeit“, meinte die Opposition. Die Regierung warb statt für Zuckerbrot für die Peitsche, um die Langzeitstudenten mit Studiengebühren zum Abschluss zu treiben. Die Opposition bezweifelte nicht nur die Wirkung von Studiengebühren, sondern den tieferen Sinn dieser Maßnahme. Im folgenden Schlagabtausch ging es einerseits um technische Aspekte, beispielsweise wie schwer Vergünstigungen, die ein Langzeitstudent genießt, im Vergleich zu anderen Sozialleistungen ins Gewicht fallen. Andererseits wurden Grundsatzfragen aufgeworfen, zum Beispiel zum Verständnis von Gerechtigkeit. Wie im Debattieren üblich, blieben die Redner bis zum Ende der Debatte ihrem zugelosten Standpunkt treu.

In der anschließenden Diskussion wurde hingegen zum offenen Meinungsaustausch eingeladen. Etwa 15 Diskutanten setzten sich mit der Thematik auseinander: Studium als Ausbildung oder zur persönlichen Bildung, die „Hochschulreife“ des Abiturs, der volkswirtschaftliche Mehrwert von Bildung – die zahlreichen Diskussionspunkte zeigten die Komplexität der Thematik. Nach einer Stunde Diskussion konnten viele Fragen des Abends nicht beantwortet werden, aber immerhin zum Weiterdenken anregen. Die Veranstaltung wurde vom Stura der Technischen Universität Dresden finanziell gefördert, wofür wir uns nochmals herzlich bedanken.

Katharina Wagner / vro / apf

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