Handreichung zum Jurieren auf der DDM 2024 – UPDATED 07.05.2024

Datum: 10. April 2024
Redakteur:
Kategorie: Campus-Debatten, VDCH, Veranstaltungen, ZEIT DEBATTE

(Neue Passagen werden durch kursive Schrift herausgehoben.) Auf der DDM 2024 wird der Jurierleitfaden 2022 weitestgehend unverändert Anwendung finden. Nur in zwei Aspekten weichen wir von der gängigen Praxis ab: Bezüglich der Bandbreite der Themenformulierungen und einem Opt-In System für Zwischenrufe. Diese Abweichungen beziehen sich ausschließlich auf die DDM 2024. Wir werden daher auch keine aktualisierte Version des Jurierleitfadens veröffentlichen.

1) Themenformulierungen

Um das Jurieren auf der DDM 2024 so einfach und so fair wie möglich zu halten, werden wir Themen so präzise wie möglich formulieren und von besonderen Themen-Typen (First-Person, Bereuen, etc.)  absehen. Sonderregeln des bestehenden Jurierleitfadens zu besonderen Themen-Typen werden damit auf dem Turnier nicht relevant.

Es wird also auf der DDM kein Thema geben, das weder als Policy-Motion (Dieses Haus würde…) noch Analyse-Motion (Dieses Haus glaubt…) formuliert ist.

2) Opt-In System für Zwischenrufe

Im schlimmsten Fall können Zwischenrufe es Juror:innen erschweren, die Redner:innen akustisch zu verstehen oder die Redner:innen systematisch aus dem Redefluss bringen. Selbst “gute” Zwischenrufe können unerfahrene oder unsichere Redner:innen stark ablenken und emotional belasten. Eine unmittelbare und effektive Regulierung von störenden Zwischenrufen durch Hauptjuror:innen ist erfahrungsgemäß schwer und kommt in der Realität kaum vor. Insbesondere eine Sanktionierung im Rahmen der Debattenbewertung ist kaum konsistent und fair möglich.

Um gerade unerfahrenen Redner:innen eine möglichst selbstbestimmte und stressfreie Redezeit zu gewährleisten, wird auf der DDM 2024 für Zwischenrufe ein Opt-In System gelten. Jede Redner:in kann vor Beginn der Rede Zwischenrufe explizit zulassen, ansonsten gelten Zwischenrufe für diese Rede als untersagt. So können die “alten Hasen” und alle, die sich damit wohlfühlen, weiterhin ihren Spaß an der unmittelbaren Interaktion durch Zwischenrufe haben, ohne dass andere aus Versehen dadurch zu Schaden kommen.

Die Redner:in hat die Gelegenheit, durch besonders produktiven Umgang mit Zwischenrufen die Qualität ihrer eigenen Rede zu verbessern. Sie setzt sich aber auch dem Risiko aus, dass Schwächen ihrer Rede herausgestellt werden. Eine Bewertung von Zwischenrufen zugunsten des rufenden Teams wird – zumindest auf der DDM 2024 – nicht stattfinden. 

3) Elektronische Hilfsmittel

Wir erinnern daran, dass der Jurierleitfaden die Verwendung elektronischer Hilfsmittel in der Vorbereitungszeit und der Debatte (mit wenigen Ausnahmen) ausschließt (Punkt 2.1.5).

Das Mittwochs-Feature: Mittwochs veröffentlicht die Achte Minute ab 10.00 Uhr oftmals ein Mittwochs-Feature, worin eine Idee, Debatte, Buch oder Person in den Mittelpunkt gestellt wird. Wenn du selbst eine Debatte anstoßen möchtest, melde dich mit deinem Themen-Vorschlag per Mail an team [at] achteminute [dot] de.

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22 Kommentare zu “Handreichung zum Jurieren auf der DDM 2024 – UPDATED 07.05.2024”

  1. René G. (Rederei/Aachen) sagt:

    Was sind denn dann „nicht besondere Themen-Typen“? Nur Policy motions? Policy motions + Analyse motions?

    1. DDM-Chefjury sagt:

      Genau: Es wird auf der DDM kein Thema geben, das weder Policy-Motion (Dieses Haus würde…) noch Analyse-Motion (Dieses Haus glaubt…) ist.

  2. Victor B. (DK Wien) sagt:

    Ich finde es sehr bedauernswert, sich unserer “besonderen” BPS Thementypen auf der DDM zu entledigen. Diese Motiontypen gibt es ja gerade, um Debatten spezifischer formulieren zu können und die debattentechnischen Anforderungen, die an die jeweilige Seite gestellt werden so klar wie möglich zu machen.

    Gewisse Thementypen erlauben es auch überhaupt erst, ganze Dimensionen von Debattierbarem zu erschließen: DH bereut X erlaubt den historisch ganzheitlichen Weltenvergleich, damit es nicht immer nur um Veränderungen im Jetzt oder einem gesetzten Jetzt geht.
    Akteursmotions erlauben es, spezifische Perspektiven zu debattieren und nicht immer alles von der Allgemeinheit und dem Gemeinwohl aus betrachten zu müssen. Et cetera…

    Indem man sich auf nur zwei BP Operatoren beschränkt, schrumpft der Raum dessen, was in BPS sinnvoll debattiert werden kann signifikant: entweder weil man dann Debatten wie die obigen nicht mehr hat, oder weil man versucht, sie in die zwei verbliebenen Motiontypen über “kreative” Formulierungen hineinzupressen – Formulierungen die den Debattierenden und Jurierenden weder bekannt, noch notwendigerweise einleuchtend sein werden. Was Debatten wiederum weder präziser, einfacher oder fairer, noch leichter zu jurieren macht.

    Und wenn man sich schon auf zwei Operatoren beschränkt – warum diese?

    Ihr schreibt, dass es euch darum geht, so „präzise wie möglich” zu sein und dass ihr deswegen von “besonderen Thementypen” absehen werdet.

    Warum ist eine “Dieses Haus würde” oder „Dieses Haus glaubt” Debatte aus dem Operator heraus automatisch “klarer” oder “präziser”? Ist das Konzept von “fiat” in “Dieses Haus würde” Debatten wirklich so viel einleuchtender als X gegenüber Y zu bevorzugen oder eine Sache zu bereuen?

    Das sinnvolle Formulieren einer Motion ist doch nicht vom Thementyp abhängig? Vielmehr geht es doch darum, die Debatte, die man führen möchte, mit dem Operator zu verbinden, der sie ermöglicht…

  3. Lennart Lokstein sagt:

    Ich weiß ja nicht, ob ausgerechnet die DDM das Turnier ist, das hervorgehoben einsteigerfreundlich sein muss. Ich würde es gerade umgekehrt sehen, obwohl ich beileibe kein Fan von wünsch-dir-was-Weltvergleichen bin, die Fragen der Umsetzbarkeit ausblenden oder Einzelperspektiven einnehmen, wenn es z.B. um Clubabende oder öffentliche Finalthemen geht.

  4. Lennart Lokstein sagt:

    Ich glaube außerdem, dass (unabhängig von der Einschränkung im Artikel, weil MV > CJ) per VDCH-Beschluss die Regeln für die DDM auch für die Regios gelten müssen? Das sollte man dann auf jeden Fall nicht erst 3 Tage vorher kommunizieren.

    1. Lennart Lokstein sagt:

      Ich habe direkt nachgesehen und es ist nicht ganz klar: Es müssen Format, Rundenzahl und Tabbingregeln gleich sein. Was im Fall von BPS das „Format“ ist, ist etwas unklarer als bei OPD. Es scheint mir aber naheliegend, dass man schon möchte, dass die Regeln auf den beiden Turnieren gleich sind.
      Was war denn euer Gedanke dazu, das auf die DDM ohne Regios zu beschränken? Historisch haben wir DDM-CJ in BPS-Jahren ja die Authorität über beide zugestanden.

    2. Lennart Lokstein sagt:

      Noch zur Klarstellung: Das Format muss zwischen allen gleich sein, Rundenzahl und Tabbingregeln hingegen nur zwischen den Regios.

  5. Marion S. (Düss.) sagt:

    Hallo zusammen,

    Wir haben seitens der SODM Nachfragebedarf zur Regelung der Zwischenrufe identifiziert. Im Leitfaden von 2022 heißt es: „Zwischenrufe sind positiv wie negativ bewertungsrelevant und können zur Überzeugungsleistung eines Teams beitragen.“

    Bezogen auf die Opt-In-Regelung: bedeutet das, dass Zwischenrufe weiterhin für das zwischenrufende Team positiv wie negativ bewertungsrelevant sind? Oder sind sie einfach ein Gimmick, den man aktivieren kann, der aber nicht bewertet wird?

    Sofern sie bewertungsrelevant bleiben: ist es einer Redner:in negativ anzurechnen, wenn sie Zwischenrufe nicht zulässt – äquivalent dazu, dass es einem Team negativ angerechnet wird, wenn es keine Zwischenfragen animmt (Leitfaden 2022 gibt Richtwert drei angenommene ZF pro Team aus)?

    1. Christian S (MZ) sagt:

      Aus interessierter Dinoperspektive: Was wäre denn die Folge für die Teampunkte eines Teams bei der Rubrik Zwischenrufe, wenn ein Team aufgrund der Opt In Regelung gar keine Gelegenheit zu Zwischenrufen mehr bekommt? Wie werden dann bei der Kategorie Zwischenrufe Punkte vergeben?

    2. Jonathan Krapp sagt:

      @Christian S (MZ) Da es sich um BPS-Debatten handelt, werden keine Punkte in der Kategorie Zwischenrufe vergeben.

    3. Jan G. (NBG) sagt:

      @Christian S (MZ) geht um BP Zwischenrufe, daher keine Auswirkungen auf Teampunkte 😉 Seit 2022 werden Zwischenrufe, zu dem Grad, wie sie inhaltlich Mehrwert stiften, bei der Bewertung berücksichtigt.

      Beispiel aus einem älteren BP-Turnier:
      Redner: „Nun, da die Euro-Krise vorrüber ist…“
      Zwischenruferin: „Griechenland, Irland, Portugal?“ [damals noch in der Krise, hätte der durchschnittliche Zeitungsleser vermutlich auch selbst dran denken können, aber war trotzdem als Beispiel-Rebuttal pointiert]

      -> Die Chefjury 2022 wollte die kognitive Dissonanz auflösen, dass das theoretisch wertungsirrelevant war.

    4. DDM-Chefjury sagt:

      Danke für die Nachfrage! Die Redner:in hat die Gelegenheit, durch besonders produktiven Umgang mit Zwischenrufen die Qualität ihrer eigenen Rede zu verbessern. Sie setzt sich aber auch dem Risiko aus, dass Schwächen ihrer Rede herausgestellt werden. Eine weitere Bewertung von Zwischenrufen wird – zumindest auf der DDM 2024 – nicht stattfinden.

      Die Chefjurierenden der Regios können natürlich, wie auf anderen Turnieren auch, über den Umgang mit Zwischenrufen frei entscheiden.

    5. Josef (Aachen) sagt:

      > Eine weitere Bewertung von Zwischenrufen wird – zumindest auf der DDM 2024 – nicht stattfinden.

      Das interpretiere ich als: „Zwischenrufe sind kein konstruktives Material für das Team, das sie bringt“. Ist das korrekt?

      Der von euch fortgeschriebene Jurierleitfaden sagt:

      > Zwischenrufe sind positiv wie negativ bewertungsrelevant und können zur Überzeugungsleistung eines Teams beitragen. So kann ein pointiertes Gegenbeispiel eine Behauptung der Rede in Frage stellen […]

      Das klingt für mich nach einem Widerspruch, könnt ihr das nochmal klarstellen?

  6. Chiara (Sk/Potsdam) sagt:

    Man kann die Regelungen inhaltlich sicher diskutieren. Was ich als Regio-CA aber schon ein bisschen unpraktisch finde ist, dass wir das auch erst 2-3 Tage vor der Regio erfahren. Es ist vielleicht als Judge/Team ein bisschen doof, aber wie Marion und Lennart in ihren Kommentaren schon erläutert haben, gibt es ja mindestens für uns als CAs Diskussionsbedarf. Wir müssen darüber reden „Müssen wir die Regelung umsetzten? Und falls die Antwort darauf nein ist „Wollen wir die Regelung umsetzten?“. Darüber kann in CA-Panels ja durchaus Uneinigkeit herrschen. Man hätte ja den Regio-CAs vor 2 Wochen mal eine WhatsApp droppen können, dann müssten wir das nicht gestresst und hektisch noch schnell 2 Tage vorher in Gruppenchats diskutieren und wüssten weniger als 48h vor dem Turnier, welche Regeln wir dort anwenden.

  7. Jessica (Tübingen) sagt:

    Ich begrüße es sehr, wenn wir als Szene darauf achten, einsteigerfreundlich zu sein (auch wenn mMn gerade die DDM das Turnier ist, wo das am wenigsten wichtig ist). Mir ist allerdings bisher nie aufgefallen, dass es durch verschiedene Motiontypen oder ausufernde Zwischenrufe große Probleme entstanden sind. Ich hatte immer den Eindruck, dass die meisten Leute Rücksicht auf unsichere Erstis nehmen was die ZR angeht.
    Debatten leben von Interaktion; die Zwischenrufe sind daher meiner Ansicht nach ein hohes Gut und kein witziges optionales Gimmick. Eine solche Regelung müsste daher gut begründet sein. Daher stelle ich mir die Frage, warum es denn eigentlich zu den Änderungen kam. Gab es einen konkreten Anlass?

  8. Konstantin (MZ/Rederei) sagt:

    Die Anmerkung zu Thementypen ist ja meinem Verständnis nach keine Regeländerung, sondern lediglich die Feststellung des Chefjuryteams, dass andere Themen aks die genannten auf der DDM nicht vorkommen. Dahingehend gibt es dann keinen Regelsetzungs oder -auslegungsbedarf. Das klarzustellen scheint mir also allein schon sinnvoll, um die langwierige Operatorerklärung inkl. Nachfragen obsolet zu machen. Ich verstehe die Chefjury jetzt nicht so, dass sie andere Arten von Operatoren grds ablehnt. Insofern scheint mir das auch keine Normsetzung á la „nur solche Operatoren sind sinnvoll und sollten auf BPS-Turnieren gesetzt werden“ zu sein. Wenn das anders zu verstehen ist, korrigiert mich gerne.

    1. Konstantin (MZ / Rederei) sagt:

      Und eine Nachfrage zur Interaktion. tl;dr: Ist dann das Ablehnen von ZRufen zur holistischen Bewertung der Interaktionsqualität neben anderen ein Abwägungskriterium an sich?
      Die Quantität mit der man Zwischenfragen dran nimmt / mit ZRufen interagiert und mit welchem Team man interagiert kann ja durchaus in der Abwägung in vergleichender Bewertung der Interaktion relevant werden. Führt die Regelung dazu, dass
      a) Redner:innen, die ZRufe unterbinden dennoch gleich viel Interaktionsqualität haben wie ein/e Redner:in, in deren Rede das nicht unterbunden wird, aber keine ZRufe gegeben werden. Das weil angenommen wird, dass der Akt des Unterbindens eine Interaktionseinschränkung ähnlich dem Nichtannehmen (weniger Annehmen von Fragen) ist, wenn auch wohl weniger gewichtig oder
      b) dass im Sinne der Rücksicht auf den Zweck ZRufe bei Redner:innen, die damit nicht umgehen können und wollen, das Ablehnen von ZRufen kein relevantes Kriterium für Interaktionsbewertung an sich darstellt.

      Das wird wohl nur in besonders knappen Debatten relevant sein, allerdings ist gerade da Interaktion ja typischerweise wichtig zur Abwägung.

    2. Konstantin sagt:

      a) sollte natürlich „weniger Interaktionsqualität“ heißen – sonst sibd a) und b) ja gleich

  9. Marina sagt:

    Der Sinn und Zweck der DDM ist es doch die Besten der Besten zu finden. Mehr Runden, mehr Teams, hohe Kompetitivität.
    Ich weiß nicht ob ich mich ernsthaft deutsche Meister:in im BP Debattieren nennen kann wenn ich nur 2 von 6+ Motion Typen debattieren kann und mich nur in diesen beiweise.

    Es ist auch eine reine Annahme, die wahrscheinlich auf punktueller Erfahrung basiert, dass diese zwei Motion Typen die einfachsten sind. Meine Erfahrung im Training ist, dass dies absolut nicht der Fall ist.
    Gerade Actor-Motions sind unglaublich beliebt, weil sie intuitiv für viele sind, verglichen mit dem “abstrakten Model einer Regierung aber nicht unserer Regierung” und fragen “wie und wo wird das jetzt implementiert”.
    Supports/Opposes-Motions ebenso, es ist viel einfacher eine reine Pro und Kontra Liste aufzubauen als ein Model zu entwickeln oder Wahrscheinlichkeiten bei Glaubens-Motions zu beweisen…

    Meist sind gerade diese Motion-Typen bei Fresherturnieren beliebt…

    Ich frage mich wie der Zweck der Meisterschaft in BP unter dieser Regelung erfüllt wird.

  10. Barbara S. (HH) sagt:

    Ein Dino wundert sich:

    a) Wie groß ist denn die Betroffenengruppe an (DDM-) Redner*innen, die in der Vergangenheit „zu Schaden“ gekommen sind aufgrund eines Zwischenrufs? Was zählt dabei als „Schaden“?

    b) Darf man sich als unerfahrener Redner dann auch ein allzu scharfes bzw. stichhaltiges Rebuttal verbitten? Könnte ja sonst auch emotional belastend sein, wenn die eigene frühere Rede als wenig inhaltsreich oder gar faktisch falsch / widersprüchlich entlarvt wird – vielleicht sogar belastender, als ein paar Zwischenrufe während der Rede…

    c) Wenn es für heutige Hauptjuroren (auf einer DDM) wirklich eine kaum überwindbare Herausforderung darstellt, bei störenden Zwischenrufen einzugreifen: Kann man ihnen dann zumuten (und zutrauen), bei *jedem* unerwünschten Zwischenruf einzugreifen?

    d) Welchen Anreiz sollte ein „alter Hase“ mit ernsthaften DDM-Ambitionen haben, Zwischenrufe (neben Zwischenfragen) zuzulassen, wenn die einzige – potentielle – Belohnung dafür ist, „durch besonders produktiven Umgang mit Zwischenrufen die Qualität ihrer eigenen Rede zu verbessern“ (was nur in seltenen Fällen gelingen und in noch selteren Fällen unmittelbar durch Juror*innen bemerkt werden dürfte), dafür aber das reale Risiko einzugehen, ernste Schwächen des eigenen Cases aufgezeigt zu bekommen?

  11. Allison (DDG) sagt:

    Ich finde ja interessant, wie sich die DDM-Chefjury ausschweigt… oder wurde das über das Wochenende auf den Regios geklärt? Eine Begründung und Beantwortung der aufgeworfenen Fragen wäre schon schön – unabhängig davon, was man von der Änderung inhaltlich hält.

  12. Sven (Tübingen) sagt:

    Bei aller berechtigter oder unberechtigter Kritik habe ich das Gefühl, dass in dieser Szene (und ihren Alumni) schnell ein bisschen außer Acht gerät, dass die Adressaten das alles ehrenamtlich machen. Das macht nicht immun gegen Kritik, aber kann man mMn. beim Tonfall derselben mitbedenken.

    Etwas versöhnlicher:

    (1) Zum Timing:
    Ich war selber Regio-Chefjuror. Das Timing war nicht perfekt, aber das kann mMn. passieren, wenn man das ehrenamtlich macht. Ich kann mich an fast kein organisiertes Turnier, kein chefjuriertes Turnier, keine Regelkommission unter meiner Beteiligung erinnern, wo wir mit riesigem Zeitpuffer vor dem Event fertig geworden wären. Wer frei von Sünde ist, werfe da den ersten Stein. Für die Regio wurden die Änderungen uns zudem ja nicht aufgedrückt (und wir haben sie bei der SDM nicht umgesetzt), alles ließ sich klären, ich für meinen Teil hatte kein Problem.

    (2) Zu Zwischenrufen:
    Ich glaube, die meisten können zustimmen:
    – es gibt produktive, gute Zwischenrufe (Typ 1)
    – es gibt unnötige, ggf. störende Zwischenrufe (Typ 2)
    Auch wenn es Streit darüber gibt, wie der prozentuale Anteil beider Typen ist, könnte und sollte eine gute Regel doch Typ 1 erlauben und Typ 2 verbieten.
    Insofern schätze ich die Idee der Chefjury, einen Kompromiss zu finden.
    Ich bin nur ehrlich gesagt auch skeptisch, ob es wirklich ein guter Kompromiss ist. Denn gute Zwischenrufe bringen die Debatte voran, aber selten den Redner selbst (dessen Widersprüche offengelegt werden). Insofern hat man einen strategischen Anreiz, Zwischenrufe nicht zuzulassen (siehe auch bei den Regios, die die Regel angewandt haben und fast niemand den Opt-in genutzt hat). Ich glaube, bessere Kompromisse gibt es im SQ: Störende Zwischenrufe durch Hauptjuroren zu unterbinden und negativ anzurechnen. Ggf. könnte man noch das OPD-Element importieren, dass Redner sich Zwischenrufe temporär verbitten können.

    Aber das wäre nur mein konstruktiver Vorschlag. Unterm Strich gilt euch mein Dank, dass ihr euch neben den Themen (und trotz Offenen Briefen etc.) noch Arbeit mit dem Leitfaden und Jurierworkshops macht. Mir sind die genauen Operatoren am Ende zweitrangig, wenn es praktisch relevante, abwechslungsreiche Themen auf der DDM geben wird. Auf dem Weg dahin euch viel Erfolg!

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