Im Interview mit DDG Präsidentin Anne Wessig

Datum: 12. November 2025
Redakteur:
Kategorie: Das Thema, DDG, Menschen, Mittwochs-Feature

Nicht nur der VDCH und viele der deutschsprachigen Debattierclubs, auch die deutsche Debattiergesellschaft (DDG) hat dieses Jahr auf ihrer Mitgliederversammlung wieder einen neuen Vorstand gewählt, dieses Mal ausnahmsweise nicht in Eisenach, sondern in Potsdam. Geschäftsführend vertreten die DDG nun Anne Wessig (Präsidentin), Lars Froitzheim (Vizepräsident Finanzen), Chiara Throner (Vizepräsidentin) und Emma Hansen (Vizepräsidentin). Luisa Jacobi (Teil der Chefredaktion der Achten Minute) sprach nun mit Anne über die Ziele des neuen Vorstandes, Fördermöglichkeiten durch die DDG sowie die Vernetzung über Clubs und Debattiergenerationen hinweg.

Der neue DDG-Vorstand, v.l.n.r.: Chiara Throner, Lars Froitzheim, Anne Wessig und Emma Hansen © Julian Hesse

Luisa: Erstmal danke dir für deine Zeit. Kannst du dich vielleicht für die, die dich noch nicht kennen, einmal kurz vorstellen, also sagen, was deine Verbindung zum Debattieren ist und für welches Amt du jetzt gewählt wurdest?

Anne: Mein Name ist Anne Wessig, ich debattiere seit 2017, habe lange für den Debattierclub Hannover debattiert und wohne jetzt inzwischen in Berlin. Leute kennen mich vielleicht, weil ich in Hannover vor einiger Zeit ziemlich viele Debattierturniere organisiert habe, unter anderem die Deutsche Meisterschaft und eine Campus Debatte und jetzt bin ich neu DDG Präsidentin geworden. Soll ich die DDG auch gleich mit vorstellen?

Luisa: Ja, das wäre super.

Anne: Die deutsche Debattiergesellschaft, kurz DDG, ist der Förderverein und Alumniverein des deutschsprachigen Debattierens. Das bedeutet konkret gesagt, dass die DDG zwei Dinge tut: Zum einen soll sie es Ehemaligen des Debattierens ermöglichen, weiter in Kontakt zu bleiben, ein Netzwerk zu haben und die Jüngeren in dieses Netzwerk zu integrieren und zum anderen geht es aber auch darum, etwas für die Debattierszene zurückzugeben. Es ist ja oft so, dass man nicht viel Geld hat, wenn man selber noch debattiert, was sich dann häufig mit der Berufstätigkeit ändert. Und der Gedanke ist auch, mit Geld wieder etwas zurück in die Szene zu geben.

Luisa: Okay cool. Wie kam es denn dazu, dass du in den Vorstand der DDG gehen wolltest, gerade auch als Präsidentin?

Anne: Ja, das bin ich sehr oft gefragt worden. Ich war tatsächlich vier Monate Mitglied der DDG, dann habe ich mich in den Vorstand wählen lassen.

Luisa: Oh wow!

Anne: Es ist so: ich habe mit der DDG in meiner aktiven Debattierzeit sehr wenig zu tun gehabt. Also ich bin im Debattieren sehr engagiert gewesen, aber so richtig ist mir die DDG nicht über den Weg gelaufen und das fand ich schon immer ein bisschen schade. Aber jetzt bin ich am Ende meiner aktiven Debattierzeit, ich arbeite jetzt, ich werde nicht mehr so viel auf Turniere fahren können, wie das vorher der Fall war und die Frage war schon zum einen, was ein Ort sein kann, wo ich die Leute von früher wiedertreffen kann und zum anderen, was ich vielleicht noch zurückgeben kann, auch wenn ich nicht mehr aktiv debattiere und deswegen bin ich DDG Mitglied geworden.
Ich habe also schon aus meiner aktiven Debattierzeit immer auch wahrgenommen, dass die DDG eigentlich sehr wenig sichtbar ist, dass sie wenige Leute als Anlaufpunkt sehen. Als glaubhaften Ort, wo man dann auch wirklich seine Leute von früher wiedertreffen wird, aber auch, dass es als Förderverein immer wieder Kritik gab und ich dachte mir, das würde ich eigentlich ganz gerne ändern.

»Immer nur meckern finde ich blöd, ich finde das immer gut, wenn man sich dann auch einfach selbst engagiert und was anders macht.«

Luisa: Ja, total. Du hast erwähnt, dass du auch schon im Debattierclub Hannover warst und wenn ich das richtig gelesen habe, warst du da auch im Vorstand. Hast du das Gefühl, du hast etwas Bestimmtes aus dieser Erfahrung mitgenommen und glaubst du, dass dir das jetzt bei der Vorstandsarbeit helfen wird?

Anne: Ja, ich denke schon. Ich glaube ich habe grundsätzlich mitgenommen, wie ein ehrenamtlicher Verein funktioniert, was Dinge sind, die auf jeden Fall in einem Vorstandsjahr gemacht werden müssen. Ich glaube das war sehr hilfreich. Ich war ja in Hannover auch Präsidentin, das heißt, auch da war meine Aufgabe häufig, die Arbeit anderer Leute zu koordinieren und zu ermöglichen, dass so ein Vorstand strukturiert arbeitet und das ist jetzt ja auch nicht groß anders. Die DDG hat natürlich mehr Mitglieder als der Debattierclub Hannover, aber viele der Vereinsstrukturen sind dann doch recht ähnlich.

Luisa: Okay, ein bisschen zu dem, was du davor gesagt hast: Wenn ich das richtig sehe, seid ihr jetzt im Vorstand vor allem Leute, die zum Teil selbst noch ein bisschen aktiv sind oder bei denen es noch nicht so lange her ist, dass sie aktiv waren. Davor hatte ich das Gefühl, dass es eher Leute waren, die schon länger nicht mehr aktiv im Debattieren waren. War das Zufall oder war das ein bisschen eine bewusste Entscheidung von euch zusammen?

Anne: Ja, also es hat sich schon ein Kreis von Leuten gefunden, die Lust auf Vorstandsarbeit hatten und so sind wir vier eben zusammen angetreten. Wir waren uns schon bewusst, dass wir jetzt – genauso wie die Vorstände davor – nur einen Teil der DDG so richtig repräsentieren. Ich würde sagen, in den Jahren davor waren das vor allem Leute, die schon sehr lange raus sind, sozusagen aus der älteren Alumnigeneration und jetzt sind wir Leute eher aus der jüngeren Alumnigeneration oder Leute, die noch aktiv debattierten. Wir hätten uns eigentlich gewünscht, dass wir noch jemanden finden und in den geschäftsführenden Vorstand bekommen, der auch zu der älteren Generation gehört. Das hat aus verschiedenen Gründen nicht funktioniert, vor allem weil die Leute, die wir kannten und gefragt haben, einfach keine Zeit hatten. Wir haben dann explizit Allison Jones gefragt, in den erweiterten Vorstand zu kommen, dass wir zumindest eine Person haben, die auch, sage ich mal, Fürsprecherin für die ältere Alumnigeneration sein kann. Ich glaube es ist aber auch wichtig zu sagen, dass für die meisten Dinge, die die DDG tut, der Vorstand einfach profitiert, wenn die Arbeit funktioniert.

Luisa: Ja, total! In der Ankündigung eures neuen Vorstandes über den VDCH-Verteiler habe ich gelesen, dass ihr euch eine bessere Vernetzung zwischen der DDG und der Debattierszene wünscht. Das hattest du ja schon ein bisschen erwähnt. Möchtest du darüber noch ein bisschen mehr erzählen oder habt ihr andere größere Ziele, die ihr als Vorstand gerne angehen würdet?

Anne:

»Die Vernetzung mit der aktiven Debattierszene ist auf jeden Fall eines unserer wichtigsten Themen.«

Ich denke, in der Vergangenheit ist die DDG sehr wenig in Erscheinung getreten. Einmal im Jahr wird der Nachwuchspreis verliehen, da kriegt man irgendwie mit, dass es die DDG gibt und das war es eigentlich auch schon. Man hört manchmal, dass die DDG den VDCH auch mit Geld unterstützt und manche wissen auch, dass sie eigentlich ihre Turniere und ihre Einstiegsphasen von der DDG fördern lassen können, aber das ist sehr sporadisches Wissen.
Was wir konkret anders machen wollen, ist, dass wir auch auf Turnieren wieder stärker eine Präsenz zeigen wollen, dass wir auch auf der Achten Minute wieder mehr ein bisschen bewerben wollen, was wir eigentlich tun. Dass Leute wieder mehr ein Gefühl dafür kriegen, dass es die DDG gibt und dass die Arbeit grundsätzlich sinnvoll ist. Ich denke das geht auch nur über Förderung mit Geld hinaus. Wir wollen auch wieder eine glaubhafte Ansprechperson sein, wenn Leute Projekte mit dem Debattieren haben, wo sie vielleicht nicht weiterkommen, wo sie unser Netzwerk benötigen. Wo wir sie vielleicht auch an Leute weitervermitteln oder mit unserer Erfahrung in der Debattierszene auch mit Rat zur Seite stehen können. Das ist uns wichtig, weil ich glaube, dass man schon sieht, dass in der DDG in der letzten Zeit oder in den letzten zwei „Debattiergenerationen“ eher weniger Leute Mitglied geworden sind. Ich glaube das verwundert auch nicht, denn warum sollte man einem Verein beitreten, den man gar nicht kennt? Deswegen glaube ich, ist es wichtig, da wieder mehr Sichtbarkeit für die Dinge zu schaffen, die die DDG ohnehin tut und auch wieder stärker auf Debattierturnieren präsent zu sein, dass Leute wissen, ah ok, das sind die Leute, an die ich mich wenden kann, wenn es irgendetwas gibt.

Luisa: Ich habe gehört, dass ihr einen Dino-Cup veranstalten möchtet, was ist für euch der Unterschied zwischen dem Masters‘ Cup, den es ja schon gibt und dem Dino-Cup, den ihr einführen wollt?

Anne: Den Masters-Cup gibt es ja schon länger als Turnier, das die DDG ausrichtet. Der findet traditionell in Eisenach statt (nächstes Jahr am 3. Oktober) und wird in seinem eigenen Debattierformat, dem Masters-Format, ausgerichtet. Es hat sich in der Vergangenheit gezeigt, dass der Masters-Cup eine wichtige Institution für viele Alumni ist, die schon länger dabei sind. Allerdings wurde das Turnier in der Vergangenheit weniger von aktiven Debattierern oder jüngeren Alumni nachgefragt.
Deshalb gab es schon unter vorangegangenen DDG-Vorständen diese Idee eines zweiten DDG-Turniers, das vor allem ältere aktive Debattierer und die jüngere Alumnigeneration ansprechen soll und das sich organisatorisch stärker an klassischen Debattierturnieren orientiert. In der Vergangenheit hieß dieses Turnier „Alumnicup“, wir haben es jetzt unter dem neuen Namen „Dino-Cup“ wiederaufgelegt. Der Dino-Cup findet am 21. Februar in Berlin als Eintagesturnier in BPS statt. Wer schon länger mal mit einem sehr starken Team auf einem Turnier antreten wollte oder dieses eine Mixed-Team hat, in dem er schon immer mal reden wollte, ist hier genau richtig. 

Luisa: Ok, voll spannend. Ich habe in der Mail über den Verteiler auch gelesen, dass ihr demnächst ein Pub Quiz veranstaltet. Wie seid ihr auf die Idee gekommen und wollt ihr sowas jetzt öfter macht?
(Anmerkung der Redaktion: Der Spieleabend fand am 7.11. statt.)

Anne: Wir versuchen, Formate zu finden, wie Leute sich in der DDG niederschwellig wieder begegnen können und das war jetzt die Idee. Soweit ich weiß, ist Chiara mit Thore Andiel in Kontakt gekommen, der das vor Jahren schon mal gemacht hat. Und wir sind ja grundsätzlich ein Vorstand, der so viele Veranstaltungsformate wie es geht möglich machen möchte, je mehr, desto besser.

»Wenn motivierte Leute zu uns kommen und sagen, sie wollen was organisieren, dann freuen wir uns sehr und unterstützen das.«

Luisa: Ok, das klingt voll schön. Was ich auch gesehen habe, ist, dass glaube ich alle Mitglieder des neuen geschäftsführenden Vorstandes in Berlin leben. Glaubst du, das hatte einen Einfluss auf eure Entscheidung, eure Ämter anzustreben und denkst du, das hat vielleicht Vorteile für eure Zusammenarbeit?

Anne: Es war tatsächlich einfach ein Zufall. Als sich herauskristallisierte, dass wir das machen wollen, haben wir natürlich mit sehr vielen Leuten gesprochen. Es wäre uns glaube ich sogar einen Tick lieber gewesen, wenn wir noch Leute aus anderen Regionen gehabt hätten, einfach um das Netzwerk zu vergrößern, um von mehr Leuten Feedback zu bekommen. Es ist ja schon häufig so, dass sich die Leute aus dem eigenen Club niederschwellig an einen wenden, dass man mitbekommt, was in der Szene passiert. Aber es hatte sich jetzt so ergeben, dass die vier motivierten Leute nun mal aus dem Großraum Berlin/Potsdam kommen, das ist auch ok. Ich glaube es wird schon den Vorteil haben, dass wir uns in Persona zu Vorstandssitzungen treffen können, das kann glaube ich auch praktisch sein. Also ich denke es hat Vor- und Nachteile, aber es war am Ende nicht der entscheidende Faktor.

»Das Wichtigste war, dass alle Zeit haben und motiviert sind.«

Luisa: Ja voll, das ist am Ende bei Vorständen ja immer so. Die DDG hat verschiedene Beiratsposten und ich finde für eine Person, die vielleicht noch nicht so viel Ahnung von der DDG hat, kann das erstmal ein bisschen verwirrend sein. Kannst du vielleicht einen groben Überblick darüber geben, was es für Beiräte gibt und warum es diese Struktur in der Form gibt?

Anne: Ja, man muss dazu sagen, wir machen ein paar Sachen anders, als sie in der Vergangenheit gelaufen sind, also wir haben uns als Vorstand anders eingeteilt, als das bisher der Usus war. Es gibt grundsätzlich den geschäftsführenden und den erweiterten Vorstand. Das klingt erstmal verwirrend, ist es aber eigentlich gar nicht. Der geschäftsführende Vorstand ist einfach der Vorstand des Vereins, der auch entscheidungsfähig und stimmberechtigt ist und die Kernaufgaben des Vorstandes übernimmt.
Darüber hinaus gibt es dann den erweiterten Vorstand, der zusätzliche Aufgaben übernehmen kann, um den geschäftsführenden Vorstand zu entlasten und an bestimmten Stellen beratend zur Seite zu stehen. Wir haben zum Beispiel Allison Jones im erweiterten Vorstand, sie kümmert sich hauptsächlich um die Organisation des Masters‘ Cups. Das heißt für alles andere, was wir als Vorstand tun, kann sie uns beraten und wir sind auch sehr dankbar für ihr Feedback, aber sie muss nicht in jeder einzelnen Vorstandssitzung dabei sein, sondern sie organisiert eben im Hintergrund den Masters‘ Cup für uns, damit wir mehr Zeit für die allgemeine Vereinsarbeit haben.
Der geschäftsführende Vorstand besteht jetzt aus vier Menschen, das sind Emma, Lars, Chiara und ich. Die grobe Aufteilung ist so: Lars kümmert sich, wie ein Kassenwart das so tut, um die Finanzen und um die Mitgliederverwaltung und die Aufgaben darüber hinaus haben wir ehrlich gesagt zu dritt ein bisschen nach persönlicher Präferenz aufgeteilt und danach, wer welche Kapazitäten hat. Ich kümmere mich zum Beispiel sehr federführend um die Turnierorganisation, also um den Dinos Cup und den Master‘ Cup. Emma und Chiara kümmern sich um Train The Trainer, Chiara macht sehr viel interne Vereinskommunikation. Das heißt wir haben für bestimmte Dinge, wo wir nach außen treten müssen, festgelegte Vereinsstrukturen. Wenn jemand eine Frage zu Trainer The Trainer hat, sind Chiara und Emma die Ansprechpersonen, wenn jemand eine Frage zu den Turnieren hat, bin ich die Ansprechperson. Aber wir wollen als Verein schon auch Dinge zusammen organisieren, das heißt intern ist die Aufteilung nicht mehr so strikt, wie sie es vielleicht in der Vergangenheit war.

Luisa: Okay spannend. Möchtest du an der Stelle was dazu sagen, wer alles bei euch Mitglied werden kann und warum der DDG beigetreten werden sollte?

Anne: Es können alle Leute Mitglied werden, die sich mit dem studentischen Hochschuldebattieren in irgendeiner Form verbunden fühlen. Das können sowohl aktive Debattierer sein, als auch Leute, deren Debattierkarriere sich jetzt so langsam dem Ende entgegen neigt. Ich glaube, warum man DDG Mitglied werden sollte, ist, dass die DDG ein Ort sein kann, wo man übers Debattieren hinaus noch seine Leute wiedertrifft. Es ist ja schon so, dass das Debattieren für viele Leute nicht nur ein Sport ist, den man betreibt, sondern auch eine Community von Leuten, auf die man sich freut. Und wenn man irgendwann nicht mehr so viel Zeit hat, aktiv zu debattieren, fällt das ja schon irgendwo weg und die Idee ist durchaus, Möglichkeiten zu schaffen, dann die Leute von früher mal wiederzusehen und immer noch in Kontakt zu bleiben. Es kann auch eine Möglichkeit sein, sich in andere Debattiergenerationen hinein zu vernetzen. Das kann persönlich natürlich super spannend sein, aber ich kenne auch einige Leute, für das beruflich tatsächlich sehr wichtig war.
Darüber hinaus, ich hatte es schon angesprochen, fördert die DDG das Debattieren mit über 12.000 €, die Förderungssumme für den VDCH sowie Turnier- und Clubförderung zusammengerechnet. Wir schließen einen Teil unserer Unterstützung direkt an den VDCH an und diese Unterstützung ist dem VDCH tatsächlich auch sehr wichtig, weil er sie für die eigenen Verwaltungsaufgaben aufwenden kann und diese Mittel quasi nicht zweckgebunden sind. Das heißt, wir schließen damit eine wichtige Förderlücke in der Förderstruktur des VDCH, die sonst kein Förderer aktuell schließen kann, auch wenn wir natürlich nicht der größte Förderer des VDCH sind.
Und wir unterstützen auch die Clubs direkt, was der VDCH nicht machen kann. Jedes Debattierturnier kann Geld von uns erhalten, jede Einstiegsphase kann Geld von uns erhalten, das ist alles Geld, das wir sehr niederschwellig auszahlen. Wir verlangen da fast keine Gegenleistung dafür, man muss einfach Lars eine Mail schreiben [l [dot] froitzheim [at] deutsche-debattiergesellschaft [dot] de], wofür man das Geld haben möchte und dann erhält man niederschwellig finanzielle Unterstützung. Ich glaube das ist eine wichtige Säule für die Szene, gerade auch für kleinere Debattierclubs, die nicht über so viele Mittel verfügen. Und beides kann man unterstützen, wenn man DDG Mitglied wird. Hier auch der unspezifische Werbeblock, sich bei uns zu melden, um Geld abzuholen!

Luisa: (lacht) Schön! Das hast du jetzt vielleicht schon abgedeckt, aber wenn alle Debattierclubs eine Sache über die DDG wissen sollten, die sonst vielleicht nicht so beachtet wird, welche wäre das?

Anne: Die Tatsache, dass wir der unkomplizierteste Förderer des Debattierens sind. Auch wenn ihr Debattierprojekte habt, die grundsätzlich umgesetzt werden sollten, seien es Jurierseminare oder Debattier-Trainingscamps oder so, die sich an die gesamte Szene richten, wir werden da schon Möglichkeiten finden, euch zu unterstützen. Entweder mit Geld oder eben mit Ideen oder Kontakten oder Vermittlung von Leuten, die euch weiterhelfen können.

»Wir sind der Ansprechpartner, falls es Unterstützungsbedarf gibt.«

Luisa: Das war es dann auch schon fast. Gibt es abschließend noch etwas, was bisher noch keinen Raum in diesem Interview hatte und du der Szene noch mitteilen möchtest?

Anne: Ich weiß, dass es viele Menschen gibt, die der DDG entweder kritisch gegenüberstehen oder die nicht so genau wissen, was die DDG eigentlich tut. Das ist etwas, was wir aktiv ändern wollen. Das heißt wenn Leute Feedback haben, es also Dinge gibt, die sie schon immer mal über die DDG loswerden wollten, Dinge, wo sie der Meinung sind, dass sich die DDG da eigentlich drum kümmern sollte, Dinge, mit denen sie aktuell unzufrieden sind: Wir sind ein neuer Vorstand, wir wollen Dinge natürlich anders machen. Wir sind da sehr offen für Feedback. Einige von uns fahren ja noch regelmäßig auf Turniere, dann könnt ihr einfach auf uns zukommen und uns ansprechen und darüber mit uns ins Gespräch kommen. Wir sind per Mail [vorstand [at] deutsche-debattiergesellschaft [dot] de] erreichbar und wir werden demnächst auch eine Umfrage rumschicken, wo wir nochmal versuchen, auch von nicht DDG Mitgliedern zu erfahren, wie Leute die DDG sehen und was sie sich von uns wünschen, das ist uns wichtig.

Luisa: Okay, dann war es das jetzt von meiner Seite. Vielen Dank nochmal, dass du dir die Zeit genommen hast und viel Erfolg für eure Vorstandsarbeit!

Anne: Ja, Dankeschön.

 

Damit auch die anderen Mitglieder des geschäftsführenden Vorstandes zu Wort kommen, hier noch ein paar Worte von Lars, Chiara und Emma:

 

Lars Froitzheim

(Vizepräsident Finanzen)

Achte Minute: Kannst du dich für die, die dich vielleicht noch nicht kennen, einmal kurz vorstellen? (Was ist deine Verbindung zum Debattieren und für welches Amt wurdest du jetzt gewählt?)

Lars: Nachdem ich 2021 mit dem Hochschuldebattieren begonnen habe und durch meinen Club, Wortgefechte Potsdam, die Möglichkeit und Unterstützung erhielt, schnell auf viele Turniere fahren zu können und so Teil der deutschsprachigen Debattierszene wurde, wählte mich mein Club 2022 zum Schatzmeister, der ich bis heute geblieben bin. In dieser Zeit konnte ich auch zahlreiche Turniere ausrichten, u.a. die DDM 2023. Ansonsten bin ich auch bis heute noch im Debattieren aktiv, ob als Redner, Juror, CA oder Tabmaster.
Im DDG-Vorstand bin ich als Vizepräsident und Schatzmeister für alle Aufgaben rund um das Thema Finanzen verantwortlich, insbesondere, und für die Leser*innen wohl am Interessantesten, für die Turnier- und Clubförderung (schreibt mir hierzu gerne: finanzen@deutsche-debattiergesellschaft.de), aber unter anderem auch für die ebenso wichtige Finanzplanung und Mitgliederverwaltung. 

Achte Minute: Was hat dich für das Vorstandsamt motiviert und gibt es etwas, das du spezifisch als Vizepräsident umsetzen möchtest?

Lars: Als der neue Vorstand sich bildete, wollte ich dem Debattieren gerne noch etwas zurückgeben und überlegte mir daher, an welcher Stelle ich mit meinem Wissen und Erfahrungen am hilfreichsten sein kann und habe mich dann, aufgrund meiner bisherigen langjährigen Erfahrung als Schatzmeister und Finanzer im Debattieren aber auch außerhalb, für den Posten des Schatzmeisters und Vizepräsidenten beworben. Als solcher möchte ich als verlässlicher Ansprechpartner für die Clubs und den VDCH gelten, aber ebenso für alle unsere Mitglieder jederzeit ein offenes Ohr haben und im Übrigen natürlich die üblichen Aufgaben eines Schatzmeisters gewissenhaft erfüllen.

Achte Minute: Wenn alle Debattierclubs eine Sache über die DDG wissen sollten, die sonst vielleicht nicht so beachtet wird, welche wäre das?

Lars: Schreibt (oder, wenn ihr uns auf Turnieren seht, sprecht) uns einfach an! Egal, ob für die reguläre Förderung oder auch wenn ihr als Club irgendwelche anderen, neuen Ideen habt, wir freuen uns immer über die vielen großartigen Ideen in der Szene und unterstützen diese gerne, ob mit Erfahrung und Kontakten oder auch finanziell. Daher falls ihr euch überlegt, ob die DDG der richtige Ansprechpartner ist, schreibt uns einfach und wir finden einen Weg, wie wir euch helfen können. 

 

Chiara Throner

(Vizepräsidentin)

Achte Minute: Kannst du dich für die, die dich vielleicht noch nicht kennen, einmal kurz vorstellen? (Was ist deine Verbindung zum Debattieren und für welches Amt wurdest du jetzt gewählt?)

Chiara: Ich bin Chiara (Throner). Ich habe 2017 angefangen zu Debattieren für die Streitkultur in Tübingen. Seit 2018 habe ich mich im Debattieren in allen möglichen Funktionen ehrenamtlichen engagiert. Vermutlich seid ihr mir schon einmal auf einem Turnier begegnet. Ich habe auch länger kompetitiv debattiert und kaum eine Campus Debatte verpasst.

Achte Minute: Was hat dich für das Vorstandsamt motiviert und gibt es etwas, das du spezifisch als Vizepräsidentin umsetzen möchtest?

Chiara: Ich war letztes Jahr bereits im DDG Vorstand und musste leider vorzeitig krankheitsbedingt ausscheiden. Mir liegt das Debattieren sehr am Herzen, weil es mir viel gegeben hat und ich war immer sehr bemüht, viel zurückzugeben. Ich möchte, dass die DDG ein niedrigschwelliger Ansprechpartner für Debattierende und Vorstände ist. Ich möchte, dass Train-the-Trainer weitergeführt wird. Außerdem ist es mir wichtig, dass wir die DDG mit ihren verschiedenen Mitgliedern als Mehrgenerationenhaus begreifen, in der jede*r seinen Platz hat und etwas für sich daraus ziehen kann.

 

Emma Hansen

(Vizepräsidentin)

Achte Minute: Kannst du dich für die, die dich vielleicht noch nicht kennen, einmal kurz vorstellen? (Was ist deine Verbindung zum Debattieren und für welches Amt wurdest du jetzt gewählt?)

Emma: Ich habe gleich mehrere Verbindungen zum Debattieren: in meiner Schulzeit habe ich bei Jugend debattiert teilgenommen, die allermeisten werden mich aber aus dem Hochschuldebattieren kennen – seit Beginn meines Studiums Ende 2019 debattiere ich bei der Berlin Debating Union. Seit ein paar Monaten bewege ich mich außerdem auch in der internationalen Schuldebattierszene, denn ich trainiere die deutsche Nationalauswahl des internationalen Schuldebattierens (WSDC).
Im DDG-Vorstand bin ich als Vizepräsidentin vor allem projektbezogen da zuständig, wo gerade wo*manpower gebraucht wird, z.B. organisiere ich gemeinsam mit Anne den Dino-Cup und bin für die Organisation von Train-the-Trainer zuständig.

Achte Minute: Was hat dich für das Vorstandsamt motiviert und gibt es etwas, das du spezifisch als Vizepräsidentin umsetzen möchtest?

Emma: Ich selbst wusste peinlich lange wirklich wenig darüber, wer die DDG eigentlich ist und was sie, außer die Einstiegsphase der BDU mit 100 € bezuschussen, so macht.
Ich will nicht ausschließen, dass ich einfach nur außergewöhnlich uninformiert war, aber mein Eindruck ist, dass es sehr vielen Aktiven oder gerade-nicht-mehr-Aktiven in der Szene ähnlich geht. Die DDG kennen viele nur „vom Namen her“ und wissen gar nicht, was für ein fantastischer Verein sich hinter diesem Namen eigentlich verbirgt. Das fand und finde ich sehr schade und möchte daher insbesondere mithelfen, die DDG z.B. durch Veranstaltungen wie den Dino-Cup deutlich bekannter zu machen, damit niemand, der seit Jahren im deutschsprachigen Raum studentisch debattiert, mehr (wie ich noch vor Kurzem) fragt: „Äh, was macht denn die DDG eigentlich so?“.

Achte Minute: Wenn alle Debattierclubs eine Sache über die DDG wissen sollten, die sonst vielleicht nicht so beachtet wird, welche wäre das?

Emma: Neben der finanziellen Förderung, die für viele Clubs verständlicherweise im Alltagsgeschäft am relevantesten ist, versammelt die DDG einen reichen Schatz an vernetztem Wissen bzw. Erfahrung vieler Debattiergenerationen. Dadurch können wir euch auch ideelle Förderung anbieten. In welcher Form genau, hängt natürlich von euren Bedürfnissen ab – meldet euch einfach bei uns!

 

 

 

Das Mittwochs-Feature: Mittwochs veröffentlicht die Achte Minute ab 10.00 Uhr oftmals ein Mittwochs-Feature, worin eine Idee, Debatte, Buch oder Person in den Mittelpunkt gestellt wird. Wenn du selbst eine Debatte anstoßen möchtest, melde dich mit deinem Themen-Vorschlag per Mail an team [at] achteminute [dot] de.

 

lj.

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