Equity-Leitfaden für den Cluballtag vorgestellt

Datum: 25. April 2018
Redakteur:
Kategorie: Mittwochs-Feature, VDCH

Die VDCH-Beiräte für Equity und Fairness haben dieses Jahr mehrere Leitfäden zum Umgang miteinander erstellt. Diese werden seit letzter Woche einzeln vor- und zur Diskussion gestellt. Diesen Mittwoch: Ein Leitfaden für den Cluballtag.

Nachdem letzte Woche der Equity-Leitfaden für Turnierteilnehmende veröffentlicht wurde, stellen wir diese Woche den Leitfaden für Clubs zur Diskussion. Dieser richtet sich in erster Linie an Clubvorstände und umreißt, was wir für sinnvoll halten, um eine angenehme und inklusive Clubatmosphäre zu schaffen. Wir haben wieder sprachlich differenziert zwischen dem, was wir als wünschenswert und dem, was wir als notwendig erachten. Die konkrete Ausgestaltung obliegt selbstverständlich den jeweiligen Clubs. Zum Leitfaden: Jaspersen&Niederschuh – Leitfaden Clubs

Wir freuen uns wie immer über jedwede Kommentare. Ihr könnt euch auch direkt an uns wenden, wenn ihr dies nicht öffentlich tun wollt (equity [at] vdch [dot] de). Wir werden uns etwas Zeit nehmen.

Jakobus K. Jaspersen/lok.

Mittwochs-Feature

Jakobus K. Jaspersen erreichte die Finals der DDM 2016 und 2017 und gewann verschiedene Turniere. Er ist seit Beginn 2015 in der Rederei Heidelberg aktiv. Zur Zeit promoviert er in Sozial- und Wirtschaftsgeschichte an der Universität Heidelberg. Er ist in der Saison 2017/18 VDCH-Beirat für Equity und Fairness.

Das Mittwochs-Feature: Jeden Mittwoch ab 10.00 Uhr stellt das Mittwochs-Feature eine Idee, Debatte, Buch oder Person in den Mittelpunkt. Wenn du selbst eine Debatte anstoßen möchtest, melde dich mit deinem Themen-Vorschlag per Mail an team [at] achteminute [dot] de.

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15 Kommentare zu “Equity-Leitfaden für den Cluballtag vorgestellt”

  1. Sabine (Tübingen/ St. Gallen) sagt:

    Dafür, dass gleich im ersten Satz des Leitfadens gegenderte Sprache empfohlen wird, ist der Leitfaden selbst erstaunlich wenig gegendert, das sollte man vielleicht überarbeiten.
    Zum Inhalt: Das sind fast alles Dinge, die ich mir im Umgang im Club und auf Turnieren auch wünsche; das möchte ich explizit betonen. Trotzdem finde ich einiges im Leitfaden etwas problematisch oder zumindest bedenkens- und diskutierenswert.
    1) Gleich zum Gendern: Es gibt durchaus einen nennenswerten Anteil der Bevölkerung (auch der studentischen), der Gendern ablehnt oder zumindest als merkwürdig und abgehoben empfindet. Das sind deshalb nicht unbedingt Sexisten, sondern tatsächlich Menschen, die am Debattieren Spaß haben und es bereichern könnten. Eine Hochschulgruppe, die auf Flyern etc. gegenderte Sprache verwendet, kann für viele deshalb nicht so attraktiv wirken – und impliziert zudem eine politische Richtung (die ja vielleicht in der Mehrheit auch auf das Debattieren zutrifft, aber ich finde, wir sollten uns wünschen, auch politisch divers zu sein). Das bedeutet nicht, dass man das generische Maskulinum verwenden sollte, aber es bedeutet, dass man sich bewusst entscheiden sollte, ob man gendern will oder nicht. Eine klare Empfehlung in eine bestimmte Richtung finde ich deshalb nicht so gut.
    2) Turnierzuschüsse etc. finde ich in der Sache gut, das ist aber etwas, das sich viele (wahrscheinlich die meisten) Clubs nicht leisten können. Natürlich ist das im Leitfaden lediglich als überlegenswert aufgeführt, man könnte aber trotzdem expliziter machen, dass das eine Sache der finanziellen Situation des Clubs ist und dass Clubs, die sowas nicht machen (vielleicht auch, weil sie einfach andere Dinge finanziell priorisieren), deshalb nicht in irgendeiner Form „böse“ sind.
    3) Obwohl ich wie gesagt bei den allermeisten Dingen hoffe, dass alle darauf hinarbeiten wollen, dass das Normalität wird, fühle ich mich doch unwohl, das so im Sinne von moralischen Regeln zu formulieren. Es sind eben alles Dinge, die Clubs selbst regeln sollen. Die Gestaltung des Cluballtags und der Clubgemeinschaft hängt stark von den Präferenzen der Mitglieder in jedem einzelnen Club ab. Klar sollte man Themen bewusst auswählen, gerade für die Einsteigerabende. Klar gehört für viele Clubs ein Kneipenabend dazu. Aber das können Clubs sich doch auch selbst überlegen und aussuchen. Natürlich sollte man Neue in den Club integrieren – aber gerade die Kneipenabende sind für viele doch auch Möglichkeiten, mit Freunden einen netten Abend zu verbringen, und wenn da die Integration Neuer nicht oder nicht für alle Clubmitglieder im Vordergrund steht, finde ich das völlig legitim. Ich finde nicht, dass der Dachverband sich da einmischen sollte. Es fällt mir schwer, das ungute Gefühl dabei richtig in Worte zu fassen – vielleicht ist es ja auch ein bisschen paradox, wenn ich nicht will, dass etwas vorgeschrieben (oder meinetwegen stark empfohlen) wird, das allgemeiner Konsens und allgemeines Ziel sein sollte.
    4) Ich finde, dass wir Diversität durchaus anstreben sollten. Wenn Clubs sich aber nach außen so präsentieren, als seien sie unglaublich heterogen und als sei alles vertreten, letztlich sehen aber neue Interessierte dann doch nur die zehn weißen Männer (ich übertreibe, aber nur ein bisschen), die tatsächlich aktive Mitglieder sind, dann wirkt das unter Umständen ein bisschen heuchlerisch und so, als würde der Club sich schon für ziemlich divers halten. Sowas sollte man zumindest bedenken, wenn man über die Darstellung nach außen nachdenkt. Abgesehen davon weiß ich nicht, ob man wirklich Diversität und Heterogenität in den Vordergrund stellen sollte – zumindest ich dachte mir nicht „oh, der Club wirkt divers, da gehe ich mal hin!“, sondern eher „es klingt, als würde das, was die machen Spaß machen, das schaue ich mir mal an!“. Ohne Frage kann es – bewusst oder unterbewusst – abschreckend wirken, wenn auf allen Bildern und bei allen Vereinspräsentationen z.B. nur die bereits oben bemühten zehn weißen Männer stehen. Aber im Vordergrund sollte für mich immer noch das Debattieren stehen, seien es nun rhetorische Fähigkeiten oder politische Diskussion oder was auch immer.

    1. Sabine (Tübingen/ St. Gallen) sagt:

      Sorry, das mit dem nicht gegendert nehme ich zurück – ich bin wohl eher drüber gestolpert, dass das Maskulinum zuerst genannt wird, das ist ja eher unüblich, aber finde ich weder gut noch schlecht. 🙂
      Dafür noch ein Punkt zu Diversität, der mir aufgefallen ist: Sowohl in Chef- als auch Ehrenjurys kann man sich das nicht immer aussuchen. Ich halte es letztlich eher für schädlich, wenn in eine Chefjury als dritte Person noch schnell irgendeine Frau berufen wird, die halt ja sagt, aber eigentlich nicht die ideale Kandidatin ist. Ich weiß, dass man das anders sehen kann, kann ich auch völlig nachvollziehen. Das ist meistens wohl eine Einzelfallentscheidung. Weil ich aber in der Quotenfrage beide Positionen für plausibel, nachvollzieh- und vertretbar halte, finde ich die Empfehlung zu Diversität in Chef- und Ehrenjurys nicht richtig. Stattdessen würde ich empfehlen, darüber nachzudenken, ob und wie man die Jurys divers gestalten kann. Wenn ich darüber nachdenke und dann doch nur Männer da sitzen habe, dann ist das vielleicht nicht toll, aber möglicherweise das Beste für das Turnier und für die Förderung von Frauen. Analog natürlich für andere Minderheiten.

    2. Allison (MZ) sagt:

      Ehrlich gesagt hat mich das mit der Diversitätsvorschrift direkt am Anfang beim ersten Lesen auch irritiert. Ich finde eigentlich, das kann man a) nicht erzwingen, und b) sollte es vielmehr das Ziel sein, möglichst viele begeisterte Studis in den Club zu locken. Dazu muss ich bestimmte Gruppen für hübsche Fotos nicht demonstrativ darstellen.
      ANDERERSEITS habe ich dann überlegt, was ich am DCJG am Anfang so toll fand und da muss ich sagen, dass tolle weibliche Vorbilder als aktive Mitglieder schon wirklich geholfen haben. Wir hatten zudem in Mainz lange Zeit eine recht gleiche Verteilung von Männern und Frauen, weil immer auch (gute) Frauen Werbung für den Club gemacht haben. Und hier wird klar, dass eine aktive Förderung von Diversität dazu führt, dass eher NOCH MEHR Leute das Debattieren für sich in Betracht ziehen oder über die Einsteigerabende hinaus bleiben als dass Leute durch „diverses“ Auftreten nach Außen abgeschreckt werden können. Voraussetzung sollte aber tatsächlich sein, dass hier aktive Mitglieder den Club nach Außen repräsentieren und nicht nur ein paar passend aussehende Leute für die Werbung herangezogen werden…

  2. Jan Ehlert sagt:

    Zustimmung zu Sabine, ich finde, dass der VDCH sich weitesgehend nicht in den Cluballtag einmischen sollte. Der VDCH sollte eine Hilfe für die Clubs darstellen und nicht in irgendeiner Form hierarchisch über ihnen stehen. Insbesondere in vielen Fragen, die eher die persönliche politische Präferenz von einzelnen ausdrücken und in keiner Weise eine debattierclubnotwendige Entscheidung darstellen. Ob der Club sowas wie eine soziale Komponente überhaupt haben möchte, steht jedem Club offen. Ob ein Club sehr kompetitiv sein möchte und daher nur nach Leistung Turnierfahrten ermöglicht, ist eine Entscheidung dieses Clubs. Bin mir nicht sicher, wieso der VDCH hier Position ergreift, insbesondere in Fragen, die so weit entfernt von den Satzungszielen des VDCH liegen

  3. Christian (MZ) sagt:

    Was ist denn überhaupt der Zweck dieses (und auch des letzten) Leitfadens? Ist das eine Empfehlung? Eine Regelung? Ein Denkanstoß? Eine Hilfestellung? Je nachdem liest sich das ganz unterschiedlich.

    1. Allison (MZ) sagt:

      Ich habe den Leitfaden als Mischung aus Empfehlung und Hilfestellung gelesen und ihn damit eher wohlwollend aufgenommen.
      Das meiste finden die meisten in der Szene doch auch gut und setzen es daher eher schon um, oder? Da es eben keine Regelung ist, kann man sich dann als Club oder hier im größeren Rahmen überlegen, was davon ggf. nicht übernommen wird.
      Bsp.: Ich finde gendern persönlich super, kann aber aus den oben genannten Gründen verstehen, dass man das als Club vielleicht auf den Flyern nicht macht, um ein größeres Publikum anzusprechen. Oder: ich finde jede/r hat ein Recht auf Förderung, wenn man sich das als Club leisten kann, nicht nur die finanziell schwächeren Mitglieder (alle sollten gleich behandelt werden, das Hobby ist für Studierende IMMER teuer, wer entscheidet überhaupt über die finanzielle Situation Einzelner? etc.)
      Finde daher, dass wir hier diskutieren sollten (beim ersten Leitfaden ist die Diskussion ja irgendwie eingeschlafen…) – mit möglichst vielen Beteiligten! -, auch um uns darüber bewusst zu werden, was wir als Szene wirklich wollen und was wir bereit sind, dafür zu tun.

  4. Jakobus Jaspersen sagt:

    Ich möchte an dieser Stelle drei Dinge klären:

    Erstens sind diese Leitfäden nur von Kathrin und mir erstellt worden. Der VDCH-Vorstand hat damit zunächst nichts zu tun. Richtet alle Kritik also gegen mich.

    Zweitens ist es nicht unsere Intention, vorzuschreiben, wie Clubs sich zu verhalten haben.

    Drittens existiert in der Debattierszene ein Diversitätsproblem. Die meisten, so glaube ich, wünschen sich eine diversere Debattierszene. Wir als Equity&Fairness-Beauftragte sehen uns deshalb dort in der Pflicht. Möchte man das Diversitätsproblem aber bekämpfen, so ist es unumgänglich auch auf Clubebene anzusetzen.
    Deshalb haben wir einen Leitfaden erstellt, an dem sich Clubvorstände und Clubmitglieder orientieren können. Wie bereits im Begleittext oben geschrieben, haben wir versucht zusammenzufassen, was wir im Cluballtag als sinnvoll erachten. Den Clubs obliegt, was sie daraus machen, was sie adaptieren möchten und was nicht.

    Man kann natürlich darüber diskutieren, welche der Maßnahmen und Richtlinien man für sinnvoll erachtet und welche nicht.

    Man kann auch darüber diskutieren, ob so ein Leitfaden prinzipiell keine Daseinsberechtigung hat.

    1. Lennart Lokstein sagt:

      Zu zweitens: Ich finde, das liest sich sehr stark als Vorschrift, vorallem wenn oben explizit „notwendig“ und nicht notwendig differenziert! Zusammen mit dem Label „Offiziell: VDCH“ finde ich das sehr bedenklich. Ich finde, Clubs sollten nahezu vollständig autonom entscheiden dürfen, wie sie sein möchten.

      Zu drittens: Ich habe massive Zweifel daran, dass Clubs diverser werden, wenn man in der Kommunikation gendert. Damit kommt tendenziell nur ein kleines, sehr spezifisches Klientel im Vergleich zu potenziell mehr abgeschreckten Menschen.

    2. Jan Ehlert sagt:

      @Jakobus, es geht mir nicht darum, irgendjemandem die Schuld für irgendetwas zu geben, entschuldige, wenn das so rübergekommen ist. Es geht mir vielmehr darum, dass ich den jeweiligen Clubs viel Autonomie darüber geben möchte, wie sie ihren Cluballtag gestalten wollen. Rein von der Kommunikation her, würde ich, wenn ich deinen Kommentar richtig verstehe, eher formulieren: „Tipps für einen inklusiveren/diverseren Club“ (oder so ähnlich).

      Der Grund übrigens, dass ich sehr bewusst sage „VDCH“ ist, dass ihr auch als Beiräte schon sehr direkt Teil des erweiterten Vorstandes seid. Wenn ihr das also in eurer Beiratsfunktion veröffentlicht, ist das natürlich im Namen des VDCH

  5. René G. (Rederei) sagt:

    Liebe Leute,

    ich verstehe die Kritik ehrlich gesagt nicht. Um es vornweg zu sagen: Ja, auch ich bin wie manch einer hier für Club-Autonomie, gegen Gendern und gegen Quoten.
    Es wird doch aber auch an keiner einzigen Stelle der Anspruch erhoben, dass dieser Leitfaden diese Dinge nun durchsetzen will. Das ist doch keine Direktive und auch kein MV-Beschluss, sondern ein unverbindliches „Das sollte man mal beachten“. In diesem Text kommt 25 Mal, mehr als in jedem zweiten Satz, das Wort „sollte“ vor. Noch unverbindlicher geht es doch gar nicht.

    Ich finde den Text sogar sehr gut, weil er A) als eine Art Grundsatzpapier einmal, in den meisten Punkt auch sehr konsensfähig, festhält was Equity ausmacht und wie Inklusivität und Offenheit gelebt werden können und B) als Stütze für kleinere Clubs sicherlich hilfreich ist. Klar, die Streitkultur braucht vielleicht niemanden der ihr erzählt was man bei der Gestaltung von Clubabenden oder Werbung beachten sollte, aber gerade wenn man noch ein relativ junger/kleiner Club ist, kann ich mir gut vorstellen, dass solche Hinweise zur Orientierung hilfreich sind.

    1. Jan Ehlert sagt:

      Das Wort sollte suggeriert, dass man es besser weiß oder es so etwas wie richtig und falsch gibt. In vieler dieser Fragen sollte sich der VDCH nicht in diesem Sinne einmischen. Völlig klar, dass das noch keine Vorschrift ist, aber genau das „sollte“ statt dem „könnte“ ist mein Problem

    2. René G. (Rederei) sagt:

      Ok, selbst wenn man das so liest, sehe ich das Problem immer noch nicht.
      Dann äußern sich die Beiräte für Equity eben zu einer Equity-Frage und geben dort nach bestem Wissen eine Empfehlung ab. Ist das illegitim?
      Würdet ihr euch gleichsam daran stören wenn der juristische Beirat zu einer juristischen Grauzone eine Verhaltens-Empfehlung abgeben würde? Würdet ihr dann auch sagen „aber du weißt es doch auch nicht besser“ und „so etwas wie richtig und falsch“ gibt es nicht?

    3. Peter G. sagt:

      Lieber Jan, liebe Alle,
      das Wort „könnte“ zu verwenden nimmt dem Text jede Aussage: „Alle Menschen *könnten* sich in einem Club wohlfühlen.“ Was soll damit gemeint sein? Sie „könnten“ das wenn es nicht die Streitkultur wäre? 😛
      „Es *könnte* vermieden werden, jemanden bloßzustellen.“
      Klar „könnte“ das vermieden werden, aber es macht dann viel weniger Spaß, nicht wahr? 😉
      Du weißt worauf ich hinaus will. Sollte ist hier schon korrekt. Es sollten sich Menschen wohl fühlen und es sollte vermieden werden jemanden bloßzustellen.

      Klar gibt es Dinge, die hier mit einem „sollte“ formuliert werden, die man als Club nicht für sich annehmen muss oder will. Beispielsweise ob Startplätze nicht nur nach einem Leistungsprinzip vergeben werden „sollten“. Der VDCH hat aber mMn durchaus das Recht zu formulieren, dass es in seinem Sinne wäre, wenn dies nicht ausschließlich nach diesem Kriterium geschieht. Satzungszweck ist (u.A.):
      „Die Satzungszwecke werden verwirklicht insbesondere durch die Durchführung einer bundesweiten Serie von öffentlichen Debattier-Wettstreiten, die durch das Medium der Debatte über politische, gesellschaftliche und wissenschaftliche Themen der Pflege der deutschen Sprache und der Kunst der freien Rede sowie der Präsentation und Weitergabe rhetorischer und sprachlicher Fertigkeiten dienen, und durch die Unterstützung der Mitgliedsvereine, die die Sprachpflege und die Kunst der freien Rede fördern.“
      Wenn der VDCH der Ansicht ist, dass die Weitergabe sprachlicher Fertigkeiten besser erreicht wird, wenn nicht nur nach einem Leistungsprinzip Startplätze auf den Turnieren vergeben werden, dann darf er gerne formulieren, dass dies nicht ausschließlich geschehen „sollte“.

      Zuletzt: Sabine du sagst: „Natürlich sollte man Neue in den Club integrieren – aber gerade die Kneipenabende sind für viele doch auch Möglichkeiten, mit Freunden einen netten Abend zu verbringen, und wenn da die Integration Neuer nicht oder nicht für alle Clubmitglieder im Vordergrund steht, finde ich das völlig legitim.“
      Das kann man legitim finden, aber das heißt nicht, dass mir in der Situation nicht bewusst sein kann, dass ich mich darum eigentlich auch kümmern „sollte“. Es ist nicht notwendig diese Formulierungen anzugreifen, man kann sich auch einfach eingestehen, dass obwohl man dieses oder jenes tun „sollte“ es trotzdem nicht tun will oder wird. Ich „sollte“ nicht über rote Ampeln laufen (ich darf es in dem Fall noch nicht einmal), trotzdem tue ich es hin und wieder, bin mir meiner eigenen Unzulänglichkeit bewusst und führe trotzdem ein erfülltes Leben. Das kann ich ganz ohne anzustreben, dass ein entsprechender Passus aus der Straßenverkehrsordnung gestrichen wird.

  6. Jan Ehlert sagt:

    Peter, ja, alle Leute sollten sich in einem Club wohlfühlen, aber daraus können bestimmte Maßnahmen folgen. Mein Problem ist nicht mit jedem sollte, sondern mit alldenjenigen, die sich auf Dinge beziehen, die nicht völlig logischer Konsens sind.

    @Rene, der Beirat Internationales soll mir nicht sagen, auf welche internationalen Turniere ich fahren sollte, der Beirat Jurierseminare soll mir nicht sagen, auf welche Seminare ich fahren soll und der Beirat Corporate Design (gibt’s den noch?) soll Clubs nicht sagen, welches Layout sie verwenden sollten.

    Sie sollen mir Vorschläge machen, die ich wahrnehmen kann, um ein bestimmtes Ziel zu erstreben, z.B. das Wohlfühlen im eigenen Club.

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