Göttingen gewinnt den Boddencup 2017

Datum: 3. August 2017
Redakteur:
Kategorie: FDL/DDL, Neues aus den Clubs, Turniere
Habakuk Hain mit Trophäe nach dem Boddencup 2017 - © Alexander Osterkorn

Habakuk Hain mit Trophäe und Teampartner (nach Göttinger Angaben wurde Nikos Bosse zum orange-weißen Ball) nach dem Boddencup 2017 – © Astrid Müller

Das Finale des Greifswalder Boddencups entschied in diesem Jahr der Debattierclub Georgia Augusta e.V. aus Göttingen für sich. Das Team Ozelotbabys (Nikos Bosse, Habakuk Hain – Göttingen) gewann als Schließende Regierung zum Thema „Es ist Herbst 1979 und Helmut Schmidts Pläne sind hinlänglich bekannt. DH, als deutsche Bundesbürger, protestiert gegen den geplanten NATO-Doppelbeschluss.“ (+ Infotext) in einer 2:1:1 geteilten Juryentscheidung. Ihnen gegenüber standen als Eröffnende Regierung Suchen: Teamline. Bieten: Verzweiflung (Marcel John, Lena Kolle – Berlin Debating Union), als Eröffnende Opposition das Team Tinder Allstars (Jan Riemer, Patric Flommersfeld – Hannover) sowie als Schließende Opposition das Team Münster Martini (Christoph Saß, Johanna von Engelhardt). Den Preis für die beste Finalrede vergab das Publikum an Nikos Bosse. Das Finale wurde juriert von Kira Lancker als Hauptjurorin gemeinsam mit Robert Pietsch, Moritz Kirchner und Samuel Scheuer.

Zusätzlich wurden nach dem Finale die Ergebnisse der Saison für die Deutsche Debattierliga bekanntgegeben (wir berichten separat).

Halbfinalbreak:

1. Münster Martini (Christoph Saß, Johanna von Engelhardt)- 15 Teampunkte, 780 Rednerpunkte

2. Berlin Helau (Lara Tarbuk, Frederike Holewik) – 11 Teampunkte, 771 Rednerpunkte

3. Boddenlose Frechheit (Barbara Schunicht, Nicolas Garz – Hamburg) – 9 Teampunkte, 775 Rednerpunkte

4. Ozelotbabys (Nikos Bosse, Habakuk Hain – Göttingen) – 9 Teampunkte, 762 Rednerpunkte

5. Hug a Historian Today (Sibylla Jenner – Hamburg, Jakobus Jaspersen – Rederei Heidelberg) – 9 Teampunkte, 760 Rednerpunkte

6. Suchen: Teamline. Bieten: Verzweiflung (Marcel John, Lena Kolle – Berlin Debating Union) – 9 Teampunkte, 754 Rednerpunkte

7. Urlaub fürs Gehirn (Till Wirbeleit, Marcus Bartusch – Dresden) – 9 Teampunkte, 753 Rednerpunkte

8. Tinder Allstars (Jan Riemer, Patric Flommersfeld – Hannover) – 8 Teampunkte, 753 Rednerpunkte

Aufgrund einer Fehleinstellung des Tabprogramms wurden die Halbfinalteams anders gefaltet als üblich.

Jurorenbreak:

Viktoria Gohr, Philippe Holzhey, Moritz Kirchner, Kira Lancker, Lennart Lokstein, Elena Müller, Robert Pietsch, Samuel Scheuer, Christian Schwartz, Stefan Torges

Top 10 Einzelredner nach Vorrunden:

1. Christoph Saß – 391 / 78,2

2. Johanna von Engelhardt – 389 / 77,79

2. Nicolas Garz – 389 / 77,79

4. Jakobus Jaspersen – 387 / 77,4

5. Lara Tarbuk – 386 / 77,2

5. Barbara Schunicht – 386 / 77,2

7.Frederike Holewik – 385 / 77,0

8. Nikos Bosse – 384 / 76,79

9. Lena Kolle – 380 / 76,0

9. Alexander Osterkorn – 380 / 76,0

Themen:

VR1: DHW die Polyehe zulassen.

VR2: DH als EU würde Schiffe von Zivilisten, die aktiv flüchtende Menschen auf dem Mittelmeer suchen und aufnehmen, beschlagnahmen.

VR3: DHW den Islam in die gesellschaftlichen Strukturen, wie Schulen, Universitäten und Rundfunkbeiräte, integrieren.

VR4: DHW Off-Spring ab der Geschlechtsreife verpflichtend einführen und das Gegenmittel nur bei Kinderwunsch mit vorhandener künftiger Mutter bis zur Befruchtung aushändigen, ehe Off-Spring erneut verabreicht wird.

Infotext: „Off-Spring“ ist ein fiktives Verhütungsmittel, das Männer durch einmalige Einnahme einer Pille unfruchtbar macht. Es kann mittels einer weiteren Pille aufgehoben werden. Beide Mittel sind sorgfältig getestet und frei von Nebenwirkungen. Beide Rezepturen sind in der Hand des Staates.

VR5: DH, als Berliner Polizei, würde bei künftigen Einsätzen im Bundesgebiet auch entgegen der Anweisung der heimischen Einsatzleitung der Berliner Linie folgen.

Infotext: Die „Berliner Linie“ setzt auf Deeskalation, z. B. durch Mitlaufen der Polizisten in der Menge, Absetzen der Helme und Toleranz gegen einzelne Regelverstöße. Die Berliner Polizei beschwerte sich öffentlich über die Hamburger Strategie.

HF: DHW allen Wählerinnen und Wählern bei den Wahlen zum Europäischen Parlament exakt das gleiche Stimmgewicht geben.

Infotext: Die Zahl der Sitze, die bei den Europawahlen in den einzelnen Mitgliedstaaten verteilt werden, spiegelt nicht alle Wählerstimmen gleich wider: Größere Staaten haben grundsätzlich mehr Abgeordnete als kleinere Staaten, allerdings haben kleinere Staaten mehr Abgeordnete pro Einwohner als größere Staaten.

F: Es ist Herbst 1979 und Helmut Schmidts Pläne sind hinlänglich bekannt. DH, als deutsche Bundesbürger, protestiert gegen den geplanten NATO-Doppelbeschluss.

Infotext: Die Sowjetunion führte ab 1975 ballistische Mittelstreckenrakten ein (Typ SS-20), welche auf mobilen Abschussrampen montiert waren und mit einer minimalen Vorwarnzeit von 5 bis 15 Minuten weite Teile Europas erreichen konnten. Helmut Schmidt forderte bereits 1977 in einer Rede im Londoner „International Institute for Strategic Studies“ Gegenmaßnahmen. Diese wurden im sogenannten NATO-Doppelbeschluss festgehalten, der am 12. Dezember 1979 von den NATO-Mitgliedsstaaten in Brüssel verabschiedet wurde. Der Beschluss sah zunächst Verhandlungen mit der Sowjetunion über den Abbau der SS-20 vor. Sollten diese Gespräche allerdings nach einer vierjährigen Frist scheitern, dann wollten die USA ebenfalls atomare Mittelstreckenraketen vom Typ Pershing-II in Westeuropa, vor allem in der Bundesrepublik, stationieren. Die Pershing II war mit 1.800km Reichweite im Vergleich zu ihrem Vorgängermodell Pershing IA (740km) technisch völlig neu konzipiert und konnte von Süddeutschland aus in knapp fünf Minuten Ziele in der westlichen UdSSR (heute Weißrussland und Ukraine) mit deutlich höherer Präzision (nur 50m Abweichung) treffen.

lok.

Print Friendly, PDF & Email
Schlagworte: , , , , , , , , , , , , , , , , , , , , , , , , , , , , , ,

Folge der Achten Minute





RSS Feed Artikel, RSS Feed Kommentare
Hilfe zur Mobilversion

Credits

Powered by WordPress.

Unsere Sponsoren

Hauptsponsor
Medienpartner