Freiburg gewinnt Campus-Debatte Mannheim

Datum: 12. März 2019
Redakteur:
Kategorie: Campus-Debatten, Turniere

v.l.n.r.: Joschka Braun, Jannis Limperg, Björn Rieder, Karsten Seng – © Mannheim Debating Union

An diesem Wochenende kamen vom 08. bis 10. März in Mannheim 27 Teams für die Campus-Debatte Mannheim zusammen. Im Finale konnte das Freiburger Team Menschheim – Equity ernst nehmen aus Jannis Limperg, Karsten Seng und Björn Rieder überzeugen und sich den Turniersieg sichern. Sie setzten sich als Regierung gegen die Opposition Streitkultur Ozymandias (Sven Jentzsch, Marius Hobbhahn und Joschka Braun) aus Tübingen zu dem Thema „Hätte die französische Regierung in Antwort auf die Gelbwestenbewegung im Dezember 2018 deren zentrale Forderungen weitestgehend umsetzen sollen, statt ihren politischen Kurs beizubehalten“ durch. Als freie Redner*innen komplettierten Sabrina Effenberger, Konstantin Krüger und Nikos Bosse das Finale.

Die Finaljury bestand aus Sibylla Jenner im Chair zusammen mit Anton Leicht, Leonardo Martinez, Peter Giertzuch und Maya Heckenforf. Konrad Gütschow fungierte als Präsident. 

Den Preis für die beste Rede des Finals vergab die Ehrenjury aus Dr. Jens Brandenburg, Samuel Koch und Thore Andiel an Joschka Braun. 

Die Preise für herausragende Jurierleistungen wurden an Marion Seiche, Konrad Gütschow und Anna Markus vergeben. Als beste Nachwuchs-Jurorin wurde Anne Wessig ausgezeichnet. Die Chefjury des Turniers setzte sich aus Sibylla Jenner, Anton Leicht und Jan Ehlert zusammen. 

Nach fünf Vorrunden erreichten folgende Teams den Break (Gesamtpunktzahl und Durchschnitt): 

  • Streitkultur Ozymandias (Sven Jentzsch, Marius Hobbhahn, Joschka Braun): 1252,25 Pkt. | 250,45 Pkt.
  • Menschheim – Equity ernst nehmen (Jannis Limperg, Karsten Seng, Björn Rieder): 1205,67 Pkt.| 241,13 Pkt. 
  • Habsburger Variante – Zwecksheirat für den Break (Konstantin Krüger, Luise Häder, Paul Schmitz): 1193 Pkt. | 238,6 Pkt. 
  • Rederainz (Sabrina Effenberger, Alena Haub, Raoul Taschninski): 1189,42 Pkt. | 237,88 Pkt. 

In den Halbfinals standen sich jeweils folgende Teams gegenüber:

Halbfinale 1:

  • Regierung: Rederainz
  • Opposition: Streitkultur Ozymandias
  • Freie Reden: Nikos Bosse, Habakuk Hain, Erik Thierolf

Juriert wurde Halbfinale 1 von Anton Leicht (Chair), Anne Wessig, Christopher Gack, Kathrin Niederschuh und Christoph Saß. Benedikt Rennekamp präsidierte.

Halbfinale 2:

  • Regierung: Habsburger Variante – Zwecksheirat für den Break
  • Opposition: Menschheim – Equity ernst nehmen
  • Freie Reden: Lennart Lokstein, Jule Biefeld, Leon Weidenfeller

Juriert wurde Halbfinale 2 von Willy Witthaut (Chair), Michel Hofe, Maya Heckendorf und Leonardo Martinez. Till Fiedler präsidierte.

Außerdem gebreakt waren Marion Seiche, Anna Markus und Jakobus Jaspersen, die aber nicht eingesetzt wurden.

Die zehn besten Redner*innen nach den Vorrunden (Punkte im Durchschnitt):
1. Sven Jentzsch (58,78 Pkt.)
2. Sabrina Effenberger (58,1 Pkt.)
3. Konstantin Krüger (56,7 Pkt.)
4. Nikos Bosse (56,5 Pkt.)
5. Jannis Limperg (56,43 Pkt.)
6. Lennart Lokstein (54,88 Pkt.)
7. Marius Hobbhahn (54,48 Pkt.)
8. Karsten Seng (53,73 Pkt.)
9. Joschka Braun (52,92 Pkt.)
10. Habakuk Hain (52,8 Pkt.)

Die Themen des Turniers im Überblick:

VR1: Factsheet: Wir schreiben das Jahr 1865. Die Republik Liberia wurde einige Jahre zuvor zur Beherbergung befreiter Sklav*innen an der afrikanischen Westküste gegründet. In Liberia existiert die Möglichkeit zur freien und gerechten Wahl ebenso wie unabhängige Gerichtshöfe. Durch Handel mit Europa und Ressourcenabbau ist die Bevölkerung von Liberia zwar nicht reich, aber in der Lage, ihre Substenz zu sichern. Ebenfalls endet 1865 der amerikanische Bürgerkrieg, als dessen primäre Konsequenz die Befreiung aller Sklav*innen in Amerika gilt. Die allermeisten Sklav*innen oder ihre Vorfahr*innen wurden gewaltsam in die Sklaverei gezwungen und aus ihren meist afrikanischen Herkunftsländern in die USA verschleppt. Ein rassistisches Menschenbild ist in den USA, besonders in den Südstaaten, weiterhin weit verbreitet. Die USA sind zu diesem Zeitpunkt eine äußerst stabile, funktionale, reiche und freie Demokratie.

Es ist 1865. Sollten befreite afroamerikanische Sklav*innen im großen Stil in die Republik Liberia auswandern statt in den USA zu verbleiben?

VR2: Sollten die Gewerkschaften die Automatisierung als Chance statt als Bedrohung darstellen?

VR3: Sollten Eltern talentierte Kinder, selbst wenn die Kinder dies wünschen, nicht auf dezidiert fachspezifische Sportinternate (z.B. Balletschulen, Fußballschulen oder Zirkusschulen) schicken?

VR4: Factsheet: Das Free State Project (FSP) bezeichnet eine libertäre Bewegung, deren Ziel es ist, eine Gruppe von Menschen dazu zu bewegen, nach New Hampshire umzuziehen, um dort als Wählergruppe die Möglichkeit zu haben, libertäre Politik durchzusetzen.

Sind in den USA politische Migrationsbewegungen nach Art des FSP wünschenswert?

VR5: Factsheet: Im Jahr 2005 belegt “Schnappi, das kleine Krokodil” in den deutschen Charts Platz 3. 2005 ist Ariel Sharon in Israel Ministerpräsident. Es endet die zweite Intifada. Im Zuge von Israels einseitigen Abkopplungsplan zieht Israel seine Truppen aus dem Gazastreifen zurück und räumt mehrere israelische Siedlungen. Sowohl eine israelische Mehrheit als auch einige hochrangige EU-Funktionäre sprechen sich für eine EU-Mitgliedschaft Israels aus.

Es ist 2005. Sollte Israel EU-Mitglied werden?

HF: Factsheet: Kirchenasyl bezeichnet sein Jahrtausenden das Zufluchtsuchen von Geflüchteten bei Kirchen. Gibt die jeweilige Kirche oder Gemeinde dem statt, so wird der Abschiebeprozess verzögert, erschwert oder in manchen Fällen vollständig vereitelt. Im Status Quo hat das Kirchenasyl zwar keinen klaren legalen Status, wird in der Praxis aber meist vom Staat geduldet.

Sollte der Staat aufhören, Kirchenasyl zu dulden?

Finale: Factsheet: Die im November 2018 aufgekommene Gelbwestenbewegung teilt seit ihrem erfolgreichen Protest zur Revision einer Treibstoffpreiserhöhung mehrheitlich Forderungen nach starken Erhöhungen von Mindestlohn und Sozialausgaben. Die amtierende französische Regierung hingegen steht für Sparmaßnahmen auf Kosten dieser Leistungen. Im November und Dezember 2018 protestieren täglich bis zu dreihunderttausend Menschen, heute weiterhin wöchentlich zehntausende.

Hätte die französische Regierung in Antwort auf die Gelbwestenbewegung im Dezember 2018 deren zentrale Forderungen weitestgehend umsetzen sollen, statt ihren politischen Kurs beizubehalten?

mar/jm.

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11 Kommentare zu “Freiburg gewinnt Campus-Debatte Mannheim”

  1. Lennart Lokstein sagt:

    Ein schönes Turnier, noch einmal herzlichen Dank an die Mannheimer!

  2. Mareike sagt:

    War nicht Sabrina die beste Rednerin des Turniers? 😉

    1. Anna Markus sagt:

      Hallo Mareike,

      ja, das wurde zwischendurch so kommuniziert. Es gab ein Problem mit dem Tab, sodass Sabrina für eine Rede deutlich mehr Punkte bekommen hat. Damit rutscht sie dann zwar näher an Sven heran, aber dieser bleibt Top of the Tab. Ich habe mehrmals nachgerechnet. 🙂

    2. Anton Leicht sagt:

      Nach erneuter (manueller) Kalkulation ergibt sich, dass wir auf Basis des falschen Tabs klarifiziert haben: Zwar gab es vertauschte Punkte für Sabrina und ihren Teampartner, allerdings führte diese Korrektur nicht dazu, dass Sabrina Sven überholt, weswegen trotz einer notwendigen Richtigstellung von Sabrinas Punktzahl Sven immer noch das top-of-the-tab hält. Besonders bei Sven und Sabrina, aber auch bei allen von uns Verwirrten will ich mich aber hiermit nochmal entschuldigen; in der Hektik haben wir vorschnell korrigiert, mir tut das wirklich leid!

  3. Alena (MZ) sagt:

    Vielen Dank an die Orga für das Turnier und an das CJ-Team für die Themen! Wir hatten ein sehr schönes Wochenende und freuen uns, wenn wir mal wieder in Mannheim zu Gast sein dürfen.

    Hinweis an die Redaktion: In HF 1 sind die Teams vertauscht, Tübingen war Opposition und wir waren Regierung.

  4. Jule B (BDS/Klartext) sagt:

    Lieber Floris, liebe Mannheimer,
    es war eine wundervolle Orga und eines meiner liebesten Turniere bisher!
    Danke für eure Arbeit und Engagement

    1. Witthaut sagt:

      Dem kann ich mich anschließen!

      Und weil hier immer gehated und wenig geloved wird:

      Tolle Arbeit der CAs und vor Allem auch von Julius mit dem hervorragendem neuen Tab-Programm! Das sieht schon ganz schick aus 🙂 Und mit so einem Juror*innenpool macht alles nochmal viel mehr Spaß!

      Ich muss sagen, dass ich über das Wochenende insgesamt glücklich war. Ich hatte unglaublich viele schöne und niemals schlechte Debatten sehen dürfen. Und vor allem: Richtig, richtig enge Debatten! Cool wars!

    2. Sibylla sagt:

      Awww. Ein Herz für Willy <3

      Und wenn wir schon dabei sind:
      Ein Herz für die Orga <3
      Und ein Herz für Jan und Anton <3

  5. Simon Villa Ramirez (Wuppertal) sagt:

    Ich kann mich da auch anschließen. Vielen vielen Dank an die Mannheimer. Alle Neuzugänge von uns hatten ein tolles Wochenende, da allen Spaß gemacht hat!

    Es hat auch wieder alle Lust aufs Debattieren in mir geweckt!

  6. Jona Grimm sagt:

    Hey, gibts irgendwo vielleicht den Tab?

    1. Johannes Meiborg sagt:

      Wurde meines Wissens nicht rumgeschickt. Am besten fragst du jemanden aus dem Teilnehmerfeld, ob dir die Person das geben/abfotografieren kann.

Kommentare sind geschlossen.

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