Debattierkult: Musikvideos aus der Szene

Datum: 26. Juli 2023
Redakteur:
Kategorie: Mittwochs-Feature

Ein Aspekt aus der Debattierszene, der oft wenig Beachtung findet, sind diejenigen Merkmale, die eine Szene als solche auch im sub- bzw. mikrokulturellen Sinne ausmachen. Einen solchen Aspekt möchten wir heute vorstellen: Musikvideos, die aus der Debattierszene heraus entstanden sind.

Alles Begann, wie so vieles im Debattieren, im angelsächsischen Raum – in diesem Fall konkret im englischen Manchester, mit der Manchester Debating Union.

Diese begann bereits in den 2010er-Jahren, zu ihrem jährlichen Turnier, dem Manchester IV, eigene Musikvideos zu produzieren und auf YouTube zu stellen.

Zum Manchester IV 2011 wurde – als ältestes uns bekanntes seiner Art – ein Musikvideo mit dem Titel „In the Bin“ als Zusammenschnitt verschiedener Parts produziert, die auf bekannte Disney-Lieder referieren:

Die Idee kam gut an und so wurde das Konzept fortgesetzt.

Im Jahr 2014 landete die Manchester Debating Union mit „One Round More“ ihren wohl bekanntesten Erfolg. Das Lied referiert auf den Song „One Day More“ aus dem Musical „Les Miserables“. Es ist in Bezug auf akustische Aufnahme und Gesang deutlich höherwertiger gestaltet als „In the Bin“ und bis heute mutmaßlich das beliebteste Musikvideo im Debattieren. Auf Welt- und Europameisterschaften hat es sich etabliert, „One Round More“ vor der Setzung der letzten Vorrunde laut abzuspielen – wobei üblicherweise der Großteil des Teilnehmerfelds textsicher mitsingt:

Zum Manchester IV 2015 kam dann noch „Let It Go“ hinzu, abermals ein aus der Disney-Welt adaptierter Song umgeschrieben auf das Debattieren:

Im Jahr 2016 schließlich kam mit dem Debating Club Heidelberg e.V. die Idee des Debattier-Musikvideos ins VDCH-Land. Die Heidelberger produzierten „Is mir egal“ als Erinnerung an die Teilnehmerinnen und Teilnehmer zur Deutschsprachigen Debattiermeisterschaft 2016, die Überweisungs- und Anmeldungsdeadlines nicht zu verpasst. Das Lied referiert auf den beliebten Titel des mittlerweile verstorbenen Künstlers Kazim Akboga und wurde unter anderem als Werbung der Berliner Verkehrsbetriebe bekannt:

Diese Idee wurde von den Tübingern der Streitkultur e.V. aufgegriffen, die zur SDM 2017 mit ihrem Video „Durch den Binroom“ einen Titel der deutschen Band Tokyo Hotel coverten. Das Tübinger Video zeichnete sich dabei insbesondere durch hochwertige Videoaufnahmen mit verschiedenen Easter Eggs aus, so wird zu Beginn beispielsweise der um diese Zeit erschienene Imagefilm des VDCHs referiert. Außerdem existiert zum Video ein Making Of-Video, das die Dreharbeiten hinter den Kulissen zeigt. Manche Teamnamen des im Video gezeigten Tabs wurden später tatsächlich von entsprechenden Teams übernommen:

Wir wünschen viel Spaß mit nunmehr über 10 Jahren Debattier-Videoproduktionen und sind gespannt, mit was uns die Clubs als nächstes überraschen!

lok.

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5 Kommentare zu “Debattierkult: Musikvideos aus der Szene”

  1. Arvid Baier sagt:

    Ich finde es sehr gut, dass auf dem Tab in „Durch den Binroom“ die Rederei einen Platz vor dem DC Heidelberg ist.
    🙂

    1. Benedikt R. (HD) sagt:

      🎶Faketab? Is‘ mir egal, eeegal 😎🎵

  2. Johannes M. (Köln) sagt:

    Alle (bekannten) Musikvideos hat der VDCH übrigens schon im vergangenen Jahr in einer Playlist auf dem VDCH-Youtubekanal zusammengefasst: https://www.youtube.com/playlist?list=PLOeLamPAFimSq-DBo690SmXn2Rb5UB23t

    Neben diversen Finaldebatten und Workshops (national und international).

  3. Christian Landrock (einst MD) sagt:

    Sehr schöne Sache. Vor langer Weile gab es im Zuge der WUDC 2013 schon zwei schöne Debattiersongs:

    https://www.youtube.com/watch?v=7n9WCmifzow

    https://www.youtube.com/watch?v=IWSyntmud_A

    1. Allison Jones sagt:

      OMG, diese beiden Videos haben mich eben so nostalgisch werden lassen – wie jung einige von uns auf den Videos aussehen 😀 Ich erinnere mich noch gut, wie die ganze deutsche Szene auf die WUDC in Berlin hingefiebert hat (ich hatte ein Foto mit dem Logo ewig als Profilbild bei Facebook, haha), wir mitgeholfen haben und es am Ende dieses mega Ereignis war (im Guten wie im Schlechten *räusper*), das ins kollektive Gedächtnis unserer Debattiergeneration eingegangen ist. Ich würde sagen: Wird mal wieder Zeit für so ein großes Event, oder? 😉

Kommentare sind geschlossen.

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