[Aprilscherz] Endlich: BPS-Regelkommission gegründet

Datum: 1. April 2017
Redakteur:
Kategorie: Jurieren

Der Tübinger Debattierclub Streitkultur e.V. hat heute bekannt gegeben, neben der Regelkommission für das OPD-Format nun endlich auch eine Kommission für das BPS-Format zu stellen. In einer Pressemitteilung an die Achte Minute wurde der Schritt durch den Tübinger Vorstand unter anderem wie folgt begründet:

"Hoppmann bringt den Clubs die Offene Parlamentarische Debatte" - Fenstermalerei aus Tübingen, Quelle: pixabay.com

„Hoppmann bringt den Clubs die Offene Parlamentarische Debatte“ – Fenstermalerei aus Tübingen, Quelle: pixabay.com

„Uns ist aufgefallen, dass es im BPS-Format im Grunde keinerlei klare Regelungskompetenzen gibt. Am Ende entscheidet jeder beliebige Wald-und-Wiesen-Chefjuror selbst, was er macht, und das ist für sämtliche Teilnehmer ein immer neues Problem. Außerdem sind wir einfach verdammt kompetent.“ Der Vorstand der Berlin Debating Union e.V.  kritisierte diese Deklaration in einer ersten Stellungnahme umgehend aufs Schärfste. „Diese Begründung ist totaler Bullshit! Kein einziger Satz ist gegendert!“, so die BDU. Aus Mainz hingegen kam Zustimmung: „Da die Tübinger uns mögen und wir sie ist diese Maßnahme sicher im Sinne des VDCH-Lands.“ Der Debattierclub Münster, letzter der vier „Biggest Player“ im deutschsprachigen Debattieren, war für eine Stellungnahme nicht erreichbar, da sich der Club mangels Mitgliedsbeitrags kein Vereins-Mailfach, geschweige denn eine offizielle Homepage leisten konnte.

Dieses Dokument zeigt angeblich Ausschnitte der Tübinger Pläne!

Dieses Dokument zeigt angeblich Ausschnitte der Tübinger Pläne – Quelle: anonym

Der VDCH-Vorstand hält sich bislang bedeckt. „Da müssen wir erstmal die, sagen wir mal, personelle Auswahl durch die Tübinger abwarten“, so VDCH-Präsident Julian Staudt in einem Skype-Interview, „aber wenn die richtigen Leute da mitmachen wäre das bestimmt eine gute Sache.“ Die Achte Minute, investigativ wie immer, hat natürlich längst eine Kopie der Pläne für die neue Kommission erlangt. Die zwischen anderen Dokumenten vom Umfang eines zweiten OPD-Regelwerks versteckte Gesamtarchitektur ist leider zum Teil unleserlich, der erhaschte Einblick lässt jedoch ein fünfköpfiges Gremium vermuten.

Dafür spricht auch, dass Streitkultur e.V. wenige Stunden zuvor einen Antrag an die nächste VDCH-Mitgliederversammlung über den Verteiler schickte, in dem der Verein um finanzielle Unterstützung beim Erwerb fünf langer Roben, wie man sie in ehrwürdigem Rot unter anderem von der OPD-Regelkommission oder, sich daran orientierend, auch beim Bundesverfassungsgericht bewundern kann, allerdings in Schwarz, „um die Boshaftigkeit des Formats gegenüber potentiellem Publikum zu betonen“, so der Antrag. Ebenjene sehen die Tübinger auch als zentrale Schwachstelle. „Wir sprechen hier natürlich nur rein spekulativ, aber wären wir z.B. in einer solchen Kommission, würden wir ja Zwischenrufe in BPS selbstverständlich erlauben“, so Nikos Bosse, Lennart Lokstein und Konrad Gütschow während eines spontanen Interviews mit der Achten Minute im Tübinger Vereinshaus. „Die wurden doch sowieso nur verboten von Leuten, die so wenig schlagfertig sind, dass sie damit selbst nicht klar kämen.“ Angesprochen auf die Frage, ob die Regelkommission wohl weitere wichtige VDCH-Clubs außer Tübingen enthalten könnte, zeigten sich die drei optimistisch: „Klar doch! Der Debattierclub Göttingen zum Beispiel wäre sicherlich ein Kandidat – sportlich, aktiv und letztes Jahr ja auch im VDCH-Vorstand vertreten. Auch neue Clubs wie Konstanz könnten mal eine Chance bekommen, das wird man dann sehen, wir sind da nicht voreingenommen.“ Nur Münster schlossen sie kategorisch aus. „Manchmal muss man sich halt auch in real treffen und da braucht man dann schon einen Club, der seinen Vorstandsmitgliedern dann auch die Fahrkarte bezahlen kann.“

 

lok./jm.

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4 Kommentare zu “[Aprilscherz] Endlich: BPS-Regelkommission gegründet”

  1. Vorstand von Streitkultur e.V. sagt:

    Ein paar Worte dazu aus Sicht des Tübinger Vorstands: Wir wehren uns gegen die Darstellung der Achten Minute, dass wir das einfach so beschlossen haben. Wir sind ein demokratisch organisierter Verein. Wir haben lediglich einen Antrag an unsere nächste Mitgliederversammlung gestellt, den diese in ihrer Weisheit sicherlich annehmen wird. Und weil wir für so viel Transparenz wie möglich sorgen wollen, informieren wir das VDCH-Land (und die Welt, denn die Kommission wird ja auch Weisungsbefugnis außerhalb des deutschsprachigen Raumes haben) so früh wie möglich.

  2. Jonathan Scholbach sagt:

    Ein Affront. Ein Mitgliedsverein des VDCH ist der falsche Ort, um Regelfragen festzulegen. Das machen die CAs der Turniere. Wenn Euch das zu heterogen ist, wäre der VDCH der richtige Ort, oder besser noch das Council der WUDC. Ein Mitgliedsverein des VDCH hat nicht die Legitimation und nicht die Autorität, die Regeln des Debattierens festzulegen.

    1. Jonathan Scholbach sagt:

      Ach Mist, jetzt bin ich auf den Aprilscherz reingefallen *gegen die Stirn klatsch*

  3. Späße, M.Sc. sagt:

    Heyyy, Hamburg ist auch voll der Big Player. Wir regieren über das VDCH-Land und sich außerdem noch Meister der Späße!

Kommentare sind geschlossen.

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