Am Freitag, den 6. Mai, veranstaltete der Debating Club Heidelberg (DCH) seine jährliche Heidelberger Schulmeisterschaft im Debattieren. Die Initiative zu einem lokalen Debattierprogramm für Schülerinnen und Schüler wurde 2006 vom DCH gemeinsam mit der Landeszentrale für politische Bildung Baden-Württemberg (LpB,
Außenstelle Heidelberg), dem Europa-Büro der Stadt Heidelberg und der Europa Union Heidelberg gegründet. Seither wird jährlich mindestens ein Schülerturnier ausgerichtet, das eben veranstaltete Turnier war bereits die 10. Heidelberger Schulmeisterschaft im Debattieren.

In diesem Jahr nahmen rund 70 Schülerinnen und Schüler verschiedener Klassen des Bunsen-Gymnasiums Heidelberg, des Bach-Gymnasiums Mannheim, des Lessing-Gymnasiums Mannheim und der Integrierten Gesamtschule Ludwigshafen teil. Eingebettet in die Europa-Woche der Metropol-Region Rhein-Neckar war auch in diesem Jahr die Europäische Union inhaltlicher Schwerpunkt der Veranstaltung.

Der Heidelberger Oberbürgermeister Eckart Würzner eröffnete das Turnier mit einem Grußwort im Großen Sitzungssaal des Heidelberger Rathauses. Nach kurzen Beiträgen der Heidelberger Stadträtin Margret Dotter und des Leiters der LpB-Heidelberg Wolfgang Berger gab es eine Showdebatte von Mitgliedern des DCH zum Thema „Soll die Eurozone zu einer Haftungsgemeinschaft werden?“. Hier konnten die Schülerinnen und Schüler erleben, wie die eigene Debatte später ablaufen würde.

Es folgte eine Einführung in das Thema der Gemeinsamen Außen- und Sicherheitspolitik (GASP) in Europa durch Wolfgang Berger, bevor DCH-Mitglieder die Schülerinnen und Schüler in mehreren Kleingruppen auf ihre Debatte vorbereiteten.
In der anschließenden OPD-Debatte zum Thema „Sollen die EU-Mitglieder im UN-Sicherheitsrat mit einer Stimme sprechen?“ übernahmen die Heidelberger vom Bunsen-Gymnasium die Regierungsrolle, Ludwigshafen vertrat die Opposition, die Mannheimer waren fraktionsfreie Redner.

Wieder einmal straften alle Teilnehmer den zeitgenössischen PISA-Pessimismus Lügen! Rhetorisch geschickt und inhaltlich differenziert wurde das komplexe Thema von allen Seiten beleuchtet. Am Ende hatte das Bunsen-Gymnasium die Nase vorn. Die Jury entschied, dass die Heidelberger mit Clara Scharfenstein auch die beste Einzelrednerin der Debatte stellten.

Inzwischen sind auch schon zwei Zeitungsberichte über die Schulmeisterschaft erschienen. Die Rhein-Neckar-Zeitung vom 9. Mai schreibt auf Seite 6:

„Laut und deutlich erklärt die 18-jährige Miriam Mahmoud, warum eine gemeinsame Politik notwendig ist. In angemessenem Tempo spricht sie von Zusammenhalt, Einigkeit und Gleichheit und betont die Wichtigkeit der Europäischen Union. Für den guten Einstieg bekommt Miriam viel Beifall, doch schnell werden ihre Argumente von der Opposition aufgegriffen.“

Auch der Mannheimer Morgen berichtet in der Ausgabe vom 9. Mai. Der
Artikel „Clara bringt es auf den Punkt“ ist online einzusehen. Dort heißt es:

„[…] auch eine Neuntklässlerin aus Mannheim, auf deren Stundenplan das Thema Europa noch gar nicht vorkam, schlägt sich in der Debatte hervorragend. Natürlich spürt man bei allen Rednern Unsicherheit, wenn sie ans Pult kommen. Entscheidend ist, wie sie dann damit umgehen und ihr Konzept trotzdem umsetzen. Die Neuntklässlerin beispielsweise geht souverän mit einer Zwischenmeldung um. Als sich während ihrer Rede „Regierungsvertreterin“ Miriam erhebt, um einen Zwischenruf anzumelden, zeigt sie mit einer lässigen Handbewegung, dass sie sich wieder setzen soll.“

Daniel Sommer / glx