Freiburg/Frankfurt/Münster gewinnt den OWL Cup

Datum: 1. Februar 2017
Redakteur:
Kategorie: Neues aus den Clubs, Turniere
v.l.n.r.: Christoph Saß, Marion Seiche, Jannis Limperg - © Debating Society Paderborn

v.l.n.r.: Christoph Saß, Marion Seiche, Jannis Limperg – © Debating Society Paderborn

Das Mixed-Team whip or feed (Jannis Limperg, Marion Seiche, Christoph Saß) aus Freiburg/Frankfurt/Münster hat das Finale des Paderborner OWL Cups 2017 gewonnen. Im Finale zum Thema „Sollte die Verbreitung falscher Nachrichten (Fakenews) unter Strafe stehen“ setzten sie sich als Opposition gegen die Regierung Mainz Anton (Peter T., Sabrina Effenberger, Noah Leuschen) aus Mainz/Heidelberg durch. Das Finale wurde durch die Fraktionsfreien Redner Robert Epple (Göttingen), Stefan Torges und Jan-Dirk Capelle (beide Berlin) komplettiert. Die Ehrenjury, bestehend aus Michael Dreier (Bürgermeister), Jürgen Behlke (IHK Ostwestfalen), Simone Probst (Universität Paderborn), sowie Hanna Dudkiewicz und Julian Kuhls (Alumni der Debating Society Paderborn) kürte Marion Seiche zur besten Rednerin des Finales.

Als Finaljury agierten die Chefjuroren Robert Pietsch und Moritz Kirchner, sowie Lennart Lokstein und Sophie Reule. Die Chefjurorin Elin Böttrich verzichtete aufgrund der Münsteraner Beteiligung.

Die 10 besten RednerInnen nach den Vorrunden:

  1. Sabrina Effenberger (196)
  2. Marion Seiche (194,5)
  3. Jannis Limperg (193)
  4. Jan-Dirk Capelle (192,5)
  5. Robert Epple (191,84)
  6. Christoph Saß (191,5)
  7. Stefan Torges (190,5)
  8. Sibylla Jenner (179,83)
  9. Jannika Schoon (179,33)
  10. Georg Wicke (178,84)

Die Themen im Überblick:

R1: Sollte die Europäische Union einen harten Brexit anstreben, auch wenn dieser der eigenen Wirtschaft schadet?

R2: Infotext: Nachdem am 22. Mai 2005 bei der Landtagswahl in Nordrhein-Westfalen die letzte rot-grüne Koalition auf Landesebene abgewählt worden war, kündigte Bundeskanzler Gerhard Schröder an, Neuwahlen anzustreben. NRW galt bis zu dieser Wahl für die SPD als historisches Stammland. Um die vorzeitige Auflösung des Bundestages und im Herbst 2005 vorgezogene Bundestagswahl zu erreichen, wählte Schröder den umstrittenen Weg über die Vertrauensfrage. In Deutschland spricht man von einer Vertrauensfrage im Sinne von Art. 68 Grundgesetz (GG), wenn der Bundeskanzler an den Bundestag den Antrag richtet, ihm das Vertrauen auszusprechen. Wird sie nicht positiv beantwortet, kann er dem Bundespräsidenten vorschlagen, den Bundestag aufzulösen.

Es ist 2005, kurz nach der verlorenen Landtagswahl in NRW. Dieses Haus als Gerhard Schröder würde die Vertrauensfrage nicht stellen.

R3: Soll Deutschland Diktator*innen (und ihren Familien) politisches Asyl, Schutz und Amnestie gewähren, um Bürgerkriege zu beenden?

R4: Sollen Mitarbeiter*innen gemeinsam über die Gehälter in Unternehmen bestimmen?

HF: Infotext: Die Erotik-Industrie steht vor der Herstellung der ersten Sexroboter. Diese sollen für den Menschen stets bereitstehen, „echte“ Gefühle zeigen und auch einen Orgasmus haben können. Die Nutzer*innen können aus verschiedenen Charakteren auswählen – von schüchtern über lernwillig bis draufgängerisch. Im nächsten Schritt werden die Roboter tatsächlich wie Menschen aussehen, sich anfühlen, sich entsprechend verhalten und dazu lernen (KI).

Dieses Haus würde die Produktion reiner Sexroboter präventiv verbieten.

F: Sollte die Verbreitung falscher Nachrichten (Fakenews) unter Strafe stehen

jm./lok.

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13 Kommentare zu “Freiburg/Frankfurt/Münster gewinnt den OWL Cup”

  1. Julian Stastny sagt:

    Erst einmal Glückwunsch an die Gewinner und Danke an die Orga für einen guten Turnierablauf 🙂 Ein Kritikpunkt allerdings, vor allem in Hinblick auf die kommende Zeit-Debatte:

    Bis auf die Nudeln beim Mittagessen Samstags gab es zum Essen keine veganen Alternativen. Da ich mich ungern „zusammenreiße“ und zum Mitläufer bei der Misshandlung von Tieren werde, würde ich mich in Paderborn sehr über mehr veganes Essen freuen.

    1. Zsolt sagt:

      Ja.
      Zudem gibt es auf vielen Turnieren keine kohlenhydratfreie Alternative. Da ich mich ungern einer Gesellschaft anschließe, dessen Mehrheit übergewichtig ist, jeder vierte morbid adipös, und in dem jeder 3 vorzeitig stirbt, würde ich mich sehr über reine Fleischgerichte ohne Nudeln, Kartoffeln etc. freuen.

    2. Leonardo (HH) sagt:

      Wenn es so unerträglich ist, das von der Orga angebotene Essen zu nehmen (und das freiwillig), dann kann man sich doch „zusammenreißen“ und sein eigenes Brötchen mitbringen.

      Ernsthaft, zu erst andere moralische Vorstellungen zu haben und dann die Orga damit passiv-aggressiv zu kritisieren, das geht wirklich nicht.

    3. Julian Stastny sagt:

      Lieber Zsolt,
      ich möchte hier keine Veggie-Diskussion anfangen, und zum Glück muss ich das nicht:
      Nach meinen Erfahrungen ist es auf (fast) allen Turnieren Usus, vegane Optionen anzubieten.
      Bei deinem wichtigen und sicherlich äquivalenten Anliegen, das Übergewicht in der Debattierszene, vor allem bei den kohlenhydratverseuchten Veganern, mit mehr Fleischkonsum zu bekämpfen, wünsche ich dir natürlich auch viel Erfolg!

      Und auch wenn ich es etwas befremdlich finde, Leonardo, das bei gleichem Teilnehmerbeitrag von mir zu verlangen, würde ich notfalls auch etwas für mich selbst mitnehmen.
      Das kann ich aber nur, wenn ich von der Orga diesbezüglich vorgewarnt werde, was beim OWL-Cup nicht der Fall war.

    4. Anne G. (Göttingen) sagt:

      Wenn vegetarisches Essen verfügbar war, war es ja schonmal nicht so schlimm. Veganes Essen kann teilweise teurer sein (kleinerer Markt, teilweise nicht im Standardsortiment von Lieferanten). Generell finde ich, dass man freundlich Kritik an Veranstaltern bei der Essensauswahl üben kann, Ausrichter (inklusive aller Käseliebhaber) als Mitläufer bei der Misshandlung von Tieren zu bezeichnen finde ich nicht freundlich.
      Zustimmung dazu, dass Turniere vorher über Essensoptionen informieren sollten, speziell mit deinem Fingerzeig zu Zeit-Debatten. Die Zeit-Debatte Berlin hat soweit ich mich erinnere kein Fleisch angeboten und das erst auf dem Turnier angekündigt.

    5. Nicolas F.(Göttingen) sagt:

      Entschuldigung, aber das ist wohl ein Scherz… Veganismus ist eine Ernährungsform die in Deutschland von ca. 1% der Bevölkerung praktiziert wird. Damit fällt sie unter eine spezielle Diätanforderung. Zu erwarten, dass ein Ausrichter, vor allem bei einem FDL-Turnier, aber selbst bei einer ZD von sich aus auf solche absoluten Sonderdiäten achtet, ist nicht nur weltfremd sondern geradezu frech. Da gilt ganz klar, wenn ich an ein Turnier spezielle Sonderwünsche habe, dann frage ICH vorher nach. Wenn ich das nicht mache, habe ich ganz einfach Pech gehabt. Vor allem wenn vorher niemals kommuniziert wurde, dass eine derartige Sonderernährung angeboten wird, daher vllt mal selber vorher nachdenken, und nicht hinterher die Klappe aufreissen weil man selber zu blöde war!

    6. Anna HD sagt:

      Ich bin zwar nicht so häufig auf Deabattierturnieren gewesen wie andere Kommentaror*innen und war auch nicht in Paderborn, aber bislang war ich auf keinem Turnier, auf dem es kein veganes Essen gab. Für mich und andere Menschen ist es mittlerweile einfach etwas, von dem man davon ausgeht, dass es zur Verfügung steht. Wenn das nicht der Fall ist, weil die Organisator*innen keine vegane Option bereit stellen wollen oder können, dann ist das okay. Allerdings wäre es nett, wenn man die Veganer*innen im Vorhinein darüber informiert, sodass man vorsorgen kann.
      Ich finde es unschön, Veganer*innen wieder als die Menschen dazustellen, die irgendeine Form von Sonderbehandlung wünschen. Nudeln mit Tomatensoße kann man problemlos vegan machen und die schmecken eigentlich (fast) allen. Niemand erwartet ein Seitanbratling mit Trüffeln. Wo der große Kostenunterschied zu sonstiger vegetarischer Kost sein soll, ist für mich nicht ersichtlich. Julians Kommentar lese ich als konstuktive Kritik und als Bitte, Rücksicht zu auf Menschen mit alternativen Ernährungsformen zu nehmen und diese, wenn sie diese vorher ausdrücken, darüber zu informieren, wenn diese Kriterien nicht erfüllt werden können. Woher dieser Hate kommt, ist für mich unverständlich.

    7. Anna HD sagt:

      Zwei Nachschübe: Dass es in Berlin kein Fleisch gab, ist dem ja nicht gleichzusetzen. Omnivore und polyvore Menschen essen eben auch die vegetarische oder vegane Option (oft zum Leidwesen der jurierenden Vegetarier*inenn und Veganer*innen), aber umgekehrt ist das eben nicht so. Der Vergleich hinkt.
      In Gesamtdeutschland mag 1% Veganer*innen hinkommen, in der Studierendenschaft ist dieser Anteil aber fraglos höher. Es gäbe ja auch keine vegane Option auf anderen Turnieren wenn diese keine wäre, die regelmäßig in Anspruch genommen wird.

    8. Nicolas F.(Göttingen) sagt:

      Liebe Anna HD,

      du sagst es ja in deinem vorletzten Satz selbst: „wenn sie diese VORHER ausdrücken“! Genau das scheint hier ja gerade nicht der Fall zu sein. Wenn allerdings jemand eine Nischenernährung betreibt, die vllt unter Debattierern nicht bei 1% sondern vllt sogar höher, evtl 10 oder 15% beträgt, ( gab es da in der Erhebung vom VDCH-Vorstand nicht ne Kategorie zu?), so sollte er oder sie sich bewusst sein, dass dies in vielen Fällen immer noch eine Sonderanforderung für Debattierorgas darstellt, und daher selbst tätig werden und sich vorher informieren! Was man als Veganer vermutlich in Deutschland auch sonst tun muss…

      Zum hate: Wenn Nichtveganern unterstellt wird Tiere zu misshandeln, so ist das zum Einen ein klarer persönlicher Angriff und die Vorhaltung eines moralischen Fehlverhaltens, zum Anderen setzen solche Aussagen auch einen Ton für ein Thema. Daher wer deftig austeilt, darf auch deftig einstecken!

  2. Zsolt sagt:

    (Hat freilich beides nichts mit dem Artikel zu tun, aber wie sonst verhindert man eine einseitige Auswirkung…)

  3. Robert P aus P sagt:

    Kleine Ergänzung: Jan-Dirk Capelle war für die Finaljury der punktbeste Redner.

    Die top 10 Redner_innen sind nach den Vorrunden.

    1. Johannes Meiborg sagt:

      Hi Robert,
      meiner Meinung nach ist zwar allgemein bekannt, dass sich die Redner Top10 immer auf die Vorrunden beziehen, ich habe es aber trotzdem verständlicher gemacht. 🙂

  4. MS (FFM) sagt:

    Heyho,

    zwei kleine Korrekturen:
    1.) wir waren im Finale Opposition, Mainz war Regierung (irgendwie steht das falsch auf Twitter).
    2.) Das Halbfinalthema lautete „DHW die Produktion reiner Sexroboter präventiv verbieten“. Da das beim Gehard Schröder Thema auch als DH fomuliert war und so im Artikel steht, fände ich es konsequent, das hier auch aufzunehmen. Und selbst wenn man es nachträglich in OPD „übersetzt“ fehlt hier das „reiner“.

    @Robert: Da ihr so gute Übersicht über die Punkte zu haben scheint: gibt es denn auch ein aktualisiertes Tab nach den Finalrunden, wenn ihr das Tab rumschickt? Also eins nach den VR und eins nach dem Finale? Bei den meisten OPD-Turnieren ist das ja so und dann können wir alle gucken, was wir noch so bekommen haben. 🙂

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