WUDC 2011: Zweiter Tag. Jurorenschulung, Masters‘-Wettstreit und Black-Tie-Party

Datum: 28. Dezember 2010
Redakteur:
Kategorie: Menschen, Themen, Turniere

Es wurde Abend und es wurde Morgen. Zweiter Tag der Worlds in Botsuana. Von der ersten Party haben sich alle gerade wieder erholt, da gibt es schon Klagen über Verfolgungsangst, Hitze und eine verspätete Jurorenschulung – die Worlds in Gaborone, Botsuana, halten weitere Überraschungen für die internationale Debattiercommunity bereit.  Doch die Stimmung sei dank Wetter und freundlicher Organisatoren weiterhin sehr gut, wird von allen Seiten gelobt.

Henrik Maedler (Jacobs University Bremen Debating Society) fühlt sich während seines Jahresurlaubs bei den Worlds von seinem Arbeitgeber verfolgt, wie er mit einem Foto auf “Your German Correspondent“ beweist. Die Achte-Minute-Redaktion hofft inständig, dass dies weder sein Engagement als Juror noch als “embedded journalist“ allzu sehr einschränkt. Doch bei Sonnenschein, Bier und einem entspannten zweiten Tag hat er sich heute wohl von dem Schrecken wieder erholt. Dennoch findet Henrik es etwas bedauerlich, dass die kostenlosen Kondome in seiner Unterkunft bereits vergriffen sind.

Über Wetter, Essen und erste Kontakte lassen sich Debattierer per Twitter aus. Ein Worlds-Teilnehmer mit dem Twitternamen jozefthenu stellt fest: “WUDC Botswana – Day 1. Africa is so damn hot!” und ergänzt: “First day as a vegetarian.“ Apropos Vegetarismus: Einem offensichtlich muslimischen Debattierer mit der Twitteridentität aerierahman fehlt Fleisch bei den Mahlzeiten, die halal sind, also islamischen Zubereitungsweisen entsprechen: “Apparently, people who eat halal food is only given vegetarian food at WUDC. Those eating kosher gets chicken, fish and desserts.”

Der Twitterer udayan_m hat bereits erste Kontakte geknüpft: “Made contact with NZ contingent at wudc. Vic and Auckland A are joined by MEnglish, BKornfeld and TChen.” Er freut sich trotz Schnitzer im Turnierhandbuch: “In Botswana. Dorm accommodation and amusing blunders in tournament guide. Fully enclosed campus style tournament will be good though.”

Und schließlich gab kuzevski heute Vormittag endgültig Entwarnung – die serbische Mannschaft, die in der vergangenen Nacht noch an der Grenze zwischen Südafrika und Botsuana festsaß, sei wohlbehalten in Gaborone angekommen: “For all those concerned about Serbian delegation they arrived at WUDC campus this morning. They are OK but really exhausted.”

Moritz Kirchner (Wortgefechte Potsdam) findet das Turnier bislang ziemlich chaotisch und meint “das Ausmaß der Unorganisiertheit ist schon etwas bedenklich.“ Denn: “Der saugeile Pool bleibt zu, weil es nicht genug Life Guards gibt, die Busse hatten teilweise 6 Stunden Verspätung, die Übernachtungsmöglichkeiten müssen langsam neu geschaffen werden.“ Doch er freut sich: “Die Stimmung und das Wetter ist nach wie vor super.  Die Leute sind alle saunett, kommunikativ und interessant.“

Der zweite Tag ging noch ohne Vorrunden über die Bühne, die Debatten starten erst am Mittwoch. Heute gab es zunächst eine Jurorenschulung inklusive Jurorentest für diejenigen, die ihn bislang noch nicht online abgelegt hatten. Von dort berichtete der Achte-Minute-Kolumnist Stephen M. Llano live per Twitter. Das Briefing der Juroren sorgte wegen geänderter Räume und verspätetem Beginn für Verwirrung: “There’s a lot of confusion here this morning.“ Darüberhinaus fasst Stephen die Jurierstandards der Worlds 2011 zusammen:  ”The judging guidelines seem to highlight situational and holistic judging standards more so than usual.” Außerdem  legen die Chefjuroren Strenge an den Tag – verpasse ein Juror eine Debatte, behalte sich die Turnierleitung vor, ein Team seines Debattierclubs vom Tab auszuschließen, twittert Stephen.

Die Cambridge Union Society grüßt mit einem fröhlichen “Dumelang, bagaetsho“, Setsuana für “Hallo an alle!“ Außerdem wird dort ausgeplaudert, dass James Dray, eigentlich im Chefjurorenteam, nun durch Vivek Ramsaroop ersetzt wird, eigentlich Mitglied der Turnierleitung.  Über die Gründe für diesen Personalwechsel gebe es nur Gerüchte, heißt es auf dem Blog der  Debattierer aus Cambridge. Außerdem ist hier auch Näheres zur “Masters‘ Competition“ zu erfahren: Es ist ein kleiner Wettstreit unter Juroren der laufenden Worlds. Acht Teams kämpfen hier um den Masters‘-Titel und können sich dabei frei entscheiden, mit wem sie für welches Land antreten wollen. Das Thema der ersten Runde im Masters‘-Wettstreit heute Nachmittag lautete “This House would buy local.“

Der Abend wartet dann schließlich mit der offiziellen Eröffnungsparty im indischen Restaurant Moghul auf. Dresscode: Black Tie! Macht euch schick – Männer müssen im Smoking antanzen, Frauen im Abendkleid. Folkloristische Tänze und ein Video vom Ankunftstag wurden gezeigt. Außerdem hielt der Bildungsminister von Botsuana eine Ansprache: “All words are good.“

Vorschau auf morgen: iDebate – dahinter steht die International Debate Education Association – verspricht ab Mittwoch einen Livestream von den Debattierweltmeisterschaften in Botsuana. Stephen weiß, dass Rednerinnen und Redner  Einspruch einlegen können, wenn sie nicht gefilmt werden möchten: “Some rounds in prelims will be streamed live on the internet, but people can opt out if they don’t want to be netcast.” Wer die Debatten ab Mittwochmorgen live verfolgen möchte – auf der Internetseite der Worlds 2011 steht ein detaillierter Zeitplan online. Aufgepasst:  Die erste Debatte beginnt um 9.30 Uhr Ortszeit, das ist 8.30 Uhr in Deutschland.

apf / glx

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