DaF können wir besser!

Datum: 19. Juli 2023
Redakteur:
Kategorie: Mittwochs-Feature

Der Autor auf der Suche nach DaF-Redner:innen – © Privat

Juni 2023, Potsdam: Auf der DDM gibt es ein einzelnes Deutsch-als-Fremdsprache-Team („DaF“) und drei weitere DaF-Redende in gemischten Teams. Dass es nicht mehr sind, finde ich schade. Zum einen aus persönlicher Sicht, weil so kein DaF-Finale stattfand, in dem unser Aachener DaF-Team hätte reden können. Zum andern aber auch aus Szene-Sicht – schließlich haben wir auf der DDM über gesellschaftliche Fragen, Moral, oder internationale Politik geredet. Gerade solche Debatten profitieren von diverserer Lebenserfahrung und Wissen, wie sie DaF-Redner:innen häufig mitbringen. Das freut nicht nur die Teilnehmenden, die eine bereichernde Debatte erleben, sondern auch Organisator:innen, wenn sie Förderern von den Vorzügen des Debattierens berichten.

Es stellt sich also die Frage: Wie können wir mehr Menschen, welche Deutsch nicht als Muttersprache gelernthaben, vom Debattieren überzeugen? Bei uns im Club haben wir inzwischen eine gewisse kritische Masse erreicht. Das bedeutet, dass neue DaFler:innen, die mal reinschnuppern, andere treffen und sich so nicht alleine in der Situation fühlen. Es bedeutet auch, dass wir auf Events mit Fokus auf Internationals nicht nur mit Muttersprachlern vertreten sind, was das Ansprechen effektiver macht. Und es macht es möglich, ein DaF-Team zusammenzustellen, welches sich mutig der Herausforderung stellt, über die deutsche Wiedervereinigung oder Westafrika mit kompliziertem, deutschsprachigem Factsheet zu reden.

In der Szene fehlt diese kritische Masse aktuell. Zunächst gibt das DaFler:innen das Gefühl, als einzige auf einem Turnier nicht perfekt Deutsch zu sprechen. Darüberhinaus gibt es – ohne böse Absicht – unnötige Hürden. Im folgenden möchte ich für genau diese Themen sensibilisieren und Vorschläge entwickeln, wie wir diesen Status Quo ändern können.

Turnier- und Jurierkultur

Ein erster Austausch mit DaF-Rednerinnen bezüglich aktueller Herausforderungen ergab ein leider recht desaströses Bild von der Atmosphäre auf Turnieren Die drei Hauptkritikpunkte, die mir in meiner Stichprobe auffielen, beziehen sich auf Themen, Jurierung und Turnierkultur.

Themen haben drei Aspekte, die es schwierig machen, sie als DaFler:in zu debattieren. Zunächst zu nennen ist das vorausgesetzte Grundwissen zu Deutschland, Österreich, und Europa. Was für viele im deutschsprachigen Raum Aufgewachsene selbstverständlich erscheint, ist anderen nicht intuitiv bekannt. Verbesserungsansatz: Die wichtigsten Punkte sollten im (häufig sowieso vorhandenen) Factsheet erklärt werden. Zweitens ist gerade bei Themen mit komplizierten Factsheets die Schwierigkeit, dass insbesondere unerfahrene DaF-Redende deutlich länger benötigen, um diese zu verstehen. Zweiter Appell daher: Überlegt bewusst, ob Wortwahl und Satzbau in Factsheets vereinfacht werden können und gebt bei langen Factsheets mehr Zeit oder kürzt diese – das danken einem neben DaF-Leuten auch alle anderen Redner:innen 😉 Drittens gibt es für freie Redende in OPD zudem häufig wenige gedruckte Factsheets und Chairs vergessen, die Themen über den Tablink freizugeben. Damit können freie Redende unbekannte Wörter oder komplizierte Kompositwörter quasi gar nicht verstehen, weil sie sie nicht in Ruhe angucken oder nachschauen können. Dies bezieht sich sowohl auf einzelne DaFler als auch auf DaF-Teams. Hier hilft bewusstes Ansprechen dieser Aspekte der Chefjury.

Wenn es an die Jurierung geht, kommen wir insbesondere zum Thema Sprachkraft: Die Bewertung dieser sollte, meines Erachtens sogar im Sinne des OPD-Regelwerks, von Muttersprachler:innen abweichen (Anm. der Redaktion: siehe hierzu auch Willy Witthauts zu diskriminierenden Faktoren im Debattieren). Um möglichst dick aufzutragen: Als JFK ‚Ick bin ein Berliner‘ gesagt hat, hat ihn niemand für die falsche Aussprache kritisiert. Was bei deutssprachig aufgewachsenen Leuten inhaltliche Unsicherheit signalisiert, kann bei DaF-Leuten einfach die Suche nach der richtigen Vokabel sein – so wirken diese Reden auch auf ein allgemeines Publikum. Auch mit einem geringen aktiven Wortschatz kann man sich sehr klar und verständlich ausdrücken. Wenn man sich doch mal für das falsche Wort entscheidet, hilft es der Sprachkraft natürlich nicht. Solange der Inhalt verständlich ist, sollte dies aber nicht stärker abgestraft werden als bei Muttersprachler:innen, die am Ende ihrer Regierungsrede ‚daher für die Opposition‘ sagen.

Für die kommende BP-Saison gilt dies ähnlich, da diese Wirkung ja nicht nur auf ein abstraktes Publikum existiert. Auch wir Jurierende sollten hier besonders zuhören, um den tatsächlichen Inhalt zu bewerten. Ein falsch gewähltes Wort kann dazu führen, dass wir das Gefühl haben, eine Rede würde am Thema oder an der Gegenseite vorbeireden. Bei mit Deutsch aufgewachsenen Leuten dürfte diese Heuristik (in der Regel) stimmen, da sie die falsche Verwendung des Wortes bemerken würden. DaFler:innen können hingegen nicht bei jedem Wort, bei dem sie sich nicht zu 100% sicher sind, eine aufwendige Umschreibung benutzen, und haben die Nuancen mancher Wörter auch einfach noch nicht kennengelernt. Eine verfehlte Wortwahl lässt sich bei aufmerksamem Zuhören meist durch den vorangegangenen oder folgenden Kontext auflösen. Daher ist es für sie inhärent sinnvoll, die perfekte Wortwahl nicht zum Feind einer guten Rede lassen zu werden, sondern nach bestem Wissen zu reden. Und um diese gute Rede korrekt zu sehen, sollten Jurierende eben ihre Heuristiken hinterfragen und genau zuhören.

Im Jurierworkshop habe ich leider weder zur Jurierung noch zum Feedback im DaF-Kontext einen Vortrag gefunden. In einer idealen Welt würde ich mir diesen für nächstes Jahr wünschen, dies muss natürlich von Aufwand und Aufmerksamkeit her natürlich gegen andere Verbesserungen der Jurierqualität abgewogen werden. Auf Turnieren kann die Zeit nach der Themenverkündung der ersten Vorrunde hingegen gut dafür genutzt werden, die Leute nocheinmal darauf aufmerksam zu machen.

Abschließend das Thema Turnierkultur: Hier sollten wir uns alle bemühen, wertschätzender und inklusiver zu sein. DaF-Teams haben erzählt, dass Feedback von Jurierenden ohne inhaltlichen Grund den DaF-Hintergrund erwähnt. Das geht auch zulasten von Feedback zu Debattiertechniken, welches Muttersprachler:innen bei inhaltlich gleicher Leistung bekommen würden. Natürlich können wir, wenn etwas tatsächlich aufgrund der Sprachbarriere nicht verständlich war, das auch sagen und Verbesserungsvorschläge geben. Als Richtlinie sollten wir das Feedback geben, welches den Leuten die stärkste Verbesserung ermöglicht, und das ist meist nicht die Sprachbarriere, sondern bezieht sich auf ganz gewöhnliche inhaltliche Fehler. Da ich hier keine Absicht sehe, appelliere ich an uns alle, beim Feedbacken einfach stärker darauf zu achten.

Organisatorische Maßnahmen auf Ebene der Szene

Was können wir neben der Erfahrung auf Turnieren selbst als Szene tun, um sie für DaF-Leute attraktiver zu gestalten? Die VDCH-Beschlusslage sieht hier bereits mehrere begrüßenswerte Maßnahmen vor, die vom aktuellen Vorstand auch weitgehend umgesetzt wurden; teilweise muss an der Kommunikation aber gearbeitet werden:

  • Es kann laut VDCH-Beschlusslage bei Turnieren der Campus-Debattenserie ein spezielles DaF-Kontingent an Teamplätzen bereitgestellt werden. Bei der DDM ist dies erfolgt und gut kommuniziert worden, bei anderen CDs wurde es nicht angekündigt und auch nicht im Formular zur Teamanmeldung aufgeführt. Hierauf sollten Ausrichter und – über den Leitfaden und die Betreuung der Ausrichter – der VDCH-Vorstand achten.
  • DaF-Teams dürfen abweichend auch auf Regios und der DDM als Mixed-Teams antreten. Das sollte auch explizit in der Infomail erwähnt werden, damit dies allen Clubvorständen bewusst ist.
  • Auf DDL-Turnieren ist vorgesehen, dass „die Startplätze so verteilt werden, dass keine Verzerrung in der Wertung entsteht.“ Das steht einem DaF-Kontingent meiner Interpretation nach nicht im Wege, weshalb ich an die Clubs appelliere, zumindest bei Turnieren mit mindestens fünf Räumen ein DaF-Kontingent einzuplanen. Eine Verschärfung der Regeln zur Ausrichtung halte ich in der DDL nicht für sinnvoll.

Darüberhinaus wünsche ich mir weitere Maßnahmen, die DaF-Debattieren noch einen extra Schub geben:

  • Bessere Vernetzung von DaF-Leuten auch clubübergreifend. So können wir sowohl das Gefühl des Alleineseins bekämpfen als auch die Bildung von mixed DaF-Teams fördern:
    • Es gibt bereits einen Discordserver DaF-Debattier-Community. Dass dieser existiert habe ich leider erst herausgefunden, als ich mit unseren Aachener DaF-Leuten geredet habe. Ich schlage vor, diese und andere DaF-Ressourcen auf dem VDCH-Discord in einem eigenen Textkanal (analog zu #debattieren) zu bewerben. Diesen können zum einen Vorstände mit DaF-Redner:innen teilen, zum anderen haben DaF-Redende die Chance, den Server von sich aus zu entdecken. Zudem habe ich Haihua aus Aachen ermutigt, die Gruppe proaktiv stärker zu beleben. Um dauerhaft zu funktionieren, muss ein solcher Server von den Nutzer:innen mit Leben gefüllt werden.
    • Der DaF-Clubabend vom VDCH wurde in der Vergangenheit nicht so gut wie wünschenswert angenommen. Neben einem Revival kann ich mir auch vorstellen, dass sich mögliche Mixed-Teams einfach gegenseitig auf Clubabenden besuchen (räumliche Nähe vorausgesetzt). Auch hier stellt der oben genannte Discord-Server einen guten Anlaufpunkt dar.
  • Häufigere Ermöglichung eines DaF-Finals. Mit den ersten zwei dieser drei Maßnahmen wäre das DaF-Finale auf der DDM zustande gekommen:
    • Mit ad-hoc DaF-Teams können auf Turnieren, auf denen zu wenige DaF-Teams anwesend sind, die übrigen aus DaF-Leuten in verschiedenen Teams zusammengestellt werden. Dies würde ein DaF-Finale häufiger möglich machen.
    • Zudem ist es für die Ermittlung des Siegerteams nicht erforderlich, dass die freien Reden von DaFlern gehalten werden. Daher schlage ich vor, dass bei OPD die freien Reden mit Muttersprachler:innen aufgefüllt werden können, sofern nicht genügend DaF-Leute auf dem Turnier angetreten sind.
    • Theoretisch könnte man ein BP-Finale analog mit Teams auffüllen. Diese Maßnahme verändert aber den Charakter und die Wahrnehmung stärker.

Die ersten beiden Maßnahmen zur Ermöglichung von DaF-Finals werden wir (Aachen) auf der MV des VDCH im August zum Beschluss vorschlagen.
In BP ist meines Erachtens eine Änderung weniger relevant, da sowohl die kleinere Teamgröße als auch die andere Ausrichtung des Formats geringere Hürden darstellen. Gleichzeitig würde der Charakter des Finals deutlich verzerrt, weswegen wir uns gegen Aufnahme in den Antrag entschieden haben. Wenn ihr dies anders seht, lade ich euch ein, einen weitergehenden Antrag zu formulieren; ihr könnt diesbezüglich auch gerne auf mich zukommen. Gerade zu den Änderungen des Finals hoffe ich zudem auf eine rege Diskussion und Anregungen in den Kommentaren.

Was können Clubvorstände tun?

Damit die neuen und bestehenden Maßnahmen auf Ebene der Szene greifen, müssen jedoch auch die Clubvorstände aktiv werden. Die Besonderheiten bei der Begleitung von DaF-Redner:innen im eigenen Club teile ich in die drei Phasen Erreichen, Einbinden, Ermutigen ein.

Erreichen

Seit ein paar Jahren sind wir in Aachen bewusst bei Events für Internationals vertreten, die von der Uni veranstaltet werden. Wir können uns über die Uni ohne viel Aufwand einfach anmelden und einen Stand mit Standardprogramm aufbauen. Damit bekommen wir Leute sehr gut auf unseren Discordserver, manche Leute schnuppern auch direkt in unseren Debatten vorbei. Die Erfahrungen in eurem eigenen Uni-Umfeld können natürlich anders sein – wenn ihr Positives oder Negatives über bestimmte Werbestrategien berichten könnt, freue ich mich über eine angeregte Diskussion in den Kommentaren.

Einbinden

Viele Internationals beginnen mit dem Debattieren in Aachen, indem sie zu unseren englischsprachigen Clubabenden (1) kommen. Die Hürde ist hier deutlich geringer, weil alle in einer Fremdsprache debattieren und die meisten Internationals Englisch deutlich besser sprechen als Deutsch. Auf diesen Clubabenden können wir im direkten Gespräch mehr Ängste nehmen und eine erste Bindung aufbauen. Wer regelmäßig zu englischen Debatten kommt und sich auf Deutsch verständlich machen kann, kommt meist früher oder später auch zu den deutschen Debatten. Die oben erwähnte kritische Masse an DaF-Leuten hilft hierbei natürlich. Dazu schreiben wir alle Ankündigungen auf Deutsch und Englisch – zum einen, weil nicht alle Internationals Deutsch sprechen, zum anderen aber auch, weil dies auch potentiellen DaFlern signalisiert, dass sie angesprochen werden.

Viele Themen setzen als Kontext Wissen über Systeme oder Gesellschaft in Europa oder sogar Deutschland voraus. Dieser Kontext fehlt im Detail jenen Leuten, die in anderen Gesellschaften oder sogar autokratischen Systemen aufgewachsen sind. Mit Diskussionen nach Debatten und zusätzlichen Vorträgen über Demokratie und das föderale System in Deutschland versuchen wir, diesen Kontext zu vermitteln und damit die Teilnahme an den Debatten zu vereinfachen. Wir haben vor, das zu einem Vortrag + passendem Debattenthema auszubauen und stärker zu bewerben. Wenn sich ein Club findet, der hier Erfahrung hat, bitte ich ebenfalls um Kommentare.

Zuletzt habe ich auf der DDM erfahren, dass Jena früher einen separaten DaF-Debatten-Abend veranstaltete, der aber nach Austritt einer verantwortlichen Person eingeschlafen ist. Der vergangene Erfolg darin, DaF-Teams zu begeistern spricht zunächst für dieses Vorgehen. Dennoch finde ich eine Trennung aus mehreren Gründen nihct wünschenswert: Die Leute werden nicht an den Club angebunden, den ‚deutsch-sprachigen‘ Clubabenden gehen sowohl zahlenmäßig Leute als auch inhaltlich interessante Perspektiven verloren, und um Debatten auch nur halbwegs ordentlich füllen zu können, benötigt man je nach Regelmäßigkeit der Teilnahme 10-15 Personen.

Ermutigen

Keiner der Schritte zur Ermutigung ist aufwändig, daher appelliere ich explizit an Clubvorstände, diese umzusetzen.

1. Schickt DaF-Leute auf Turniere. Bei Turnieren der Campus-Debatten Serie gibt es auch eine Ehrung der besten DaF Redner:in, die diese Saison nicht in allen Fällen vergeben wurde, weil keine DaF-Leute anwesend waren. Das bedeutet nicht notwendigerweise, ein komplettes DaF-Team zu schicken. Wenn keine unserer erfahrenen DaFler:innen auf ein Turnier fahren wollen, schicken wir zur Nachwuchsförderung (wie bei nicht-DaF auch) in der Regel Pro/Am-Teams.
2. Bewerbt DaF-Kontingente und das DaF-Finale auf der DDM im Club. Wenn ihr bei euch regelmäßig mehr Interessierte als Teamplätze habt, müsst ihr hier mehr Überzeugungsarbeit leisten als ihr es gewohnt seid, aber könnt im Gegenzug auch mehr Leuten aus eurem Club eine Teilnahme ermöglichen.
3. Sucht nach Mixed-Teams! Wären wir für die DDM nicht genau auf ein DaF-Team gekommen, hätten wir uns bemüht, ein DaF-Team mit anderen Clubs gemeinsam zu stellen. 2019 wurde die DDM in der Kategorie DaF von einem Mixed-Team gewonnen.
4. Macht eure Mitglieder auf Kanäle zur clubübergreifenden Absprache von DaF-Leuten aufmerksam! Eine selbstorganisierte Absprache funktioniert im Zweifel besser, als wenn Clubvorstände hier stille Post spielen.

Fazit

Diese Saison ist quasi vorbei, selbst für das Queer-Punk ist die Anmeldephase durch und die Teams dürften bis auf kurzfristige Ausfälle feststehen. Der Fokus kann also nur auf der nächsten Saison liegen. Für die sollten wir zumindest drei Dinge tun:

1. Auf Ebene des VDCH über DaF-Vernetzung und -regeln diskutieren,
2. An unseren Unis nach Veranstaltungen mit Fokus auf Internationals suchen und
3. In der Saison DaF-Leute zur Turnierteilnahme und Bildung von Mixed Teams ermutigen.

*Besonders bedanken möchte ich mich noch bei unseren Öcher DaFler:innen, deren Einblicke und Perspektive für diesen Artikel unerlässlich waren.*

———–

1) Mir ist klar, dass sich ein regelmäßiger englischsprachiger Clubabend nicht mit einem Fingerschnipp einführen lässt. Wenn Internationals der einzige Grund dafür sind, wird der Clubabend vermutlich nicht lange durchhalten. Nehmt euch fest vor, auf ein paar internationale Turniere zu fahren und euer Englisch zu verbessern – so könnt ihr die dauerhafte Motivation aufbauen, die für die Etablierung nötig ist. Wenn ihr es mal ausprobieren wollt, meldet euch gerne und kommt mit ein paar Leuten Donnerstags in Aachen vorbei.

 

Josef Hoppe debattiert seit April 2019 in Aachen und ist dort seit 2020 im Vorstand. Unter anderem war er Mitglied der Cheforga für die CARLs-Debatten 2022, gewann den Nachwuchsjurierpreis der WDM 2022 und tabbt 2023 die Campus-Debatte Göttingen sowie die Süddeutsche Meisterschaft.

Das Mittwochs-Feature: Mittwochs veröffentlicht die Achte Minute ab 10.00 Uhr oftmals ein Mittwochs-Feature, worin eine Idee, Debatte, Buch oder Person in den Mittelpunkt gestellt wird. Wenn du selbst eine Debatte anstoßen möchtest, melde dich mit deinem Themen-Vorschlag per Mail an team [at] achteminute [dot] de.

jh./jgg.

 

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4 Kommentare zu “DaF können wir besser!”

  1. Johannes M. (Köln) sagt:

    Eine kleine Anregung noch für Clubabende, denn ich denke, bei den meisten Clubs mangelt es nicht an turnierfahrenden DaF-Personen, sondern generell an DaF-Personen im Club:

    Wir haben in Köln auch gelegentlich eine DaF-Person bei den Clubabenden. Dabei hat es sich bewährt, der Person für die Debatte freizustellen, ob sie ihre Rede auf Deutsch oder Englisch halten möchte. Das bringt zwar erstmal nicht viel für das spezifisch deutschsprachige Debattieren. Es senkt aber deutlich die Hürde für regelmäßige Teilnahmen, wenn bei unbekannten Themen/Vokabelfeldern der Umstieg auf eine unkompliziertere Sprache möglich ist. (Und mittlerweile wurde auch schon die erste Rede auf Deutsch gehalten. 🙂 )

  2. Lennart Lokstein sagt:

    Lieber Josef, vielen Dank für deinen Artikel. Ich finde es schön, wenn Menschen und Clubs so viel Engagement für das Debattieren aufbringen. Jede weitere Person, die mit debattiert, macht den Debattierclub lebendiger und vielfältiger, was im Sinne der Debatte ja unzweifelhaft positiv ist, da sie von verschiedenen Perspektiven und Argumenten lebt.

    Bezüglich deiner Ideen würde ich allerdings stark opponieren, Kontingents für DaF-Teams aktuell andernorts als auf der DDM zu reservieren. Der Grund dafür ist, dass ich DaF-Teams zwar gut finde, normale Teams aber genauso. Der Grund, weswegen ich auf der DDM ein DaF-Kontingent akzeptabel finde (man bedenke: die Clubs könnten die Teams auch über reguläre Slots schicken), ist, dass dort die Nachfrage nach Teamslots oft besonders kompetitiv („Zumindest zur DDM sollte das Top-Team antreten“) ist, wobei DaF-Teams in der Regel aufgrund der Sprachbarriere selten konkurrenzfähig mit guten Muttersprachteams sind. Zusätzlich gibt es hier eine gewisse Chance, dass ein Finale zustande kommt – was aber, wie wir gesehen haben, auch trotz Kontingent selbst auf der DDM nicht sein muss.
    Bei Campus-Debatten oder DDL-Turnieren, wo Clubs diese Saison zum Teil selbst auf ihren ersten Teamslot warten mussten, vorher ein DaF-Kontingent abzuzweigen, halte ich nicht für legitimierbar. Sportlich macht es dann nämlich durchaus einen Unterschied und die Nachfrage scheint darüber hinaus nicht gegeben – die nach mehr regulären Spots aber sehr.
    Bitte nicht falsch verstehen: DaF-Teams sind cool. Aber ich halte eine Sonderbehandlung auf der Mehrheit der Turniere nicht für gerechtfertigt, denn Muttersprachteams sind auch cool (alle Teams sind cool) und die regulären Slots der Clubs können ja für beide genutzt werden.
    Der organisatorische Aufwand, den Sonderkontingents bedeuten, sollte ebenfalls nicht unterschätzt werden. Wenn selbst bei der DDM so wenige Teams zustandekommen, heißt das im Zweifelsfall für Ausrichter und andere Teilnehmende länger mehr Planungsunsicherheit und Stress.

    Deswegen: Props für jedes Engagement aber lieber keine DaF-Kontingente auf kleineren Turnieren. 🙂

    1. Josef Hoppe sagt:

      Lieber Lennart,

      Danke für deine Antwort. Solange es Clubs gibt, die keinen Teamplatz bekommen, stimme ich dir voll zu, dass es kein gesondertes DaF-Kontingent geben sollte.

      Ich war bei meinen Vorschlägen zu DDL-Turnieren davon ausgegangen, dass bei 4 Räumen wohl jeder Club einen Teamplatz bekommt, da dies bei unserem DDL-Turnier der Fall war.; dementsprechend könnte ab 5 Räumen ein DaF-Kontingent eingeräumt werden. Wenn ich nachrechne fällt mir aber auf, dass ich nur mit BP funktioniert, in OPD aber nicht. Es gibt aber durchaus DDL-Turniere mit 6 Räumen (diese Saison z.B. Neckarwiesencup).

      Bei Campus-Debatten wollte ich dir eigentlich vehement widersprechen, habe dann aber nochmal in die Teamzuteilung der CD Heidelberg geguckt und musste feststellen, dass dort genausoviele Clubs wie Teamplätze vorhanden waren. Auf der CD Hamburg hingegen hätte es gepasst und dennoch hätten alle Clubs, die zwei Teams schicken wollten, das tun können. Vielleicht bedarf es hier also einer etwas anderen Regelung, vielleicht können wir das ja auf der VDCH MV unter Sonstiges diskutieren.

      Bzgl. Planungsaufwand / -unsicherheit: Der Aufwand ist natürlich etwas höher, aber da die Zuteilung gemeinsam passiert, sollte (bis auf vllt wahrscheinlichere Ausfälle) die Planbarkeit ebenso gegeben sein. Und wenn das Kontingent nicht abgerufen wird, wird es ja in reguläre Teamplätze umgewandelt, es können also die gleichen Teams fahren und es gibt nur einen kleinen Mehraufwand in der Teamanmeldungsphase.

    2. Tim R. (Rederei HD) sagt:

      Ich würde Lennart voll zustimmen. Und auch deinen zweiten Vorschlag Josef, den ich mal als „es gibt ein DaF Kontingent nachdem jeder Club einen Teamplatz bekommen hat“ interpretiere, finde ich nicht fair gegenüber anderen Teams.

      Nehmen wir mal das Beispiel Campus Debatte:
      Wenn ich mir meinen Club (die Rederei) anschaue, haben wir eigentlich meistens ~10 Leute die dort hinfahren möchten. 1 Team ermöglicht es uns 3-4 Leute zu schicken.
      Und jetzt nehmen wir mal an ihr habt ein DaF Team in Aachen.
      Warum hat euer DaF Team ein größeres „Recht“ auf die Campus Debatte zu fahren als unser zweites Team?
      Unser zweites Team besteht nämlich genauso aus Leuten, die es verdient haben auf die Campus Debatte fahren zu können. Im Zweifel sind es die Leute, die euch in den letzten Jahren stets eine Campus-Debatte im März beschert haben oder sich im VDCH für die Szene engagieren.
      Ich sage natürlich nicht, dass das DaF Team weniger „Recht“ hat auf das Turnier zu fahren. Man kann es einfach nicht anordnen und daher halte ich ein DaF Kontingent für ungerechtfertigt.

      Daher zusammengefasst: Ein Kontingent ergibt nur Sinn, wenn es zu wenig Teamplätze für alle gibt. Und in dieser Situation finde ich DaF-Teams nicht wichtiger als andere Teams.

Kommentare sind geschlossen.

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