Göttingen gewinnt die ZEIT DEBATTE Hannover 2018

Datum: 9. Mai 2018
Redakteur:
Kategorie: Turniere, ZEIT DEBATTE
v.l.n.r.: Nicolas Garz, Martin Reinhardt, Habakuk Hain, Nikos Bosse - © DC Hannover

v.l.n.r.: Nicolas Garz, Martin Reinhardt, Habakuk Hain, Nikos Bosse – © DC Hannover

Das Team aus Göttingen gewinnt die letzte ZEIT DEBATTE, die vergangenes Wochenende in Hannover stattfand. Als Göttingen Goalabärchen (Martin Reinhardt, Habakuk Hain, Nikos Bosse) setzten sie sich au der Opposition gegen die Regierung Streitkultur Ozymandias (Marius Hobbhahn, Samuel Scheuer, Sven Jentzsch) aus Tübingen zum Thema „Brauchen wir die Wender zur laizistischen Politik in Deutschland?“ durch. Das Finale wurde komplettiert durch die fraktionsfreien Redner Lara Tarbuk, Sabrina Effenberger und Nicolas Garz. Juriert wurde es von Julius Steen als Hauptjuror, sowie Christoph Saß, Jakobus Jaspersen, Sophie Reule und Barbara Schunicht. Sibylla Jenner präsidierte.

Den Preis für die beste Finaljury, der von der Ehrenjury, bestehend aus Stefan Schostok (Oberbürgermeister der Stadt Hannover, SPD), Dr. Willhelm Krull (Generalsekretär der VolkswagenStiftung), MdB Konstantin Kuhle (FDP) und Prof. Dr. Christiane Lemke (Professorin für internationale Beziehungen an der Leibniz Universität Hannover)  vergeben wurde, erhielt Nicolas Garz. Die Ehrenjury hob hervor, dass die Entscheidung sehr knapp ausgefallen war und lobte außerdem Lara Tarbuk für ihre Rede.

Die Preise für die besten Juroren erhielten Marion Seiche, Pegah Maham und Julius Steen. Anton Leicht ist abermals bester Nachwuchsjuror.

Teambreak:
1. Streitkultur Ozymandias (Marius Hobbhahn, Samuel Scheuer, Sven Jentzsch) – 1252,42 Pkt.
2. Göttingen Goalabärchen (Martin Reinhardt, Habakkuk Hain, Nikos Bosse) – 1239,42 Pkt.
3. DCJG B (Peter T., Johannes Meiborg, Sabrina Effenberger) – 1231,00 Pkt.
4. Faselland A (Elâ Marie Akay, Lara Tarbuk, Julian Stastny) – 1220,92 Pkt.

Franktionsfreie Redner:
Nicolas Garz, Samuel Gall, Julian Staudt, Anna Markus, Angelique Herrler, Johannes Bechtle

Als Juroren breakten außer den drei Chefjuroren Lennart Lokstein, Anne Suffel und Sibylla Jenner außerdem noch Alexander Osterkorn, Andrea Gau, Anton Leicht, Barbara Schunicht, Beatrice Cala, Christoph Saß, Daniil Pakhomenko, Jakobus Jaspersen, Jonas Huggins, Julius Steen, Mareike Steiner, Marion Seiche, Pegah Maham und Sophie Reule.

Die Top 10 Redner nach den Vorrunden (Punktedurchschnitt):
1. Sven Jentzsch – 58,50 Pkt.
2. Sabrina Effenberger – 57,87 Pkt.
3. Nikos Bosse – 57,33 Pkt.
4. Nicola Garz – 55,47 Pkt.
4. Lara Tarbuk – 55,47 Pkt.
6. Samuel Scheuer – 55,43 Pkt.
7. Samuel Gall – 55,20 Pkt.
8. Peter T. – 54,60 Pkt.
9. Habakuk Hain – 54,55 Pkt.
10. Julian Staudt – 54,33  Pkt.

 

Die Themen des Turniers:

R1: Sollen Lebendorganspenden an Fremde gegen finanzielle Entschädigung erlaubt werden?

Infotext: Die Lebendspende von Organen, wie beispielsweise einer Niere, Teile der Leber, Lunge, Dünndarm oder Bauchspeicheldrüse, darf in Deutschland nur zwischen Personen stattfinden, die sich persönlich nahestehen (i.d.R. nahe Blutsverwandte oder Partner*in). Dies waren 2016 in Deutschland 50 Leberteil- und 597 Nierentransplantationen. Organe von verstorbenen Spender*innen werden in Deutschland nach Kriterien von Eurotransplant vergeben. Bei der Niere ist das vor allem die Wartezeit an der Dialyse (i.d.R. 4 bis 8 Jahre), bei der Leber der sogenannte MELD-Score, der sich aus verschiedenen Laborparametern berechnet und in etwa die 3-Monats-Überlebenswahscheinlichkeit ohne Spenderorgan angibt.

R2: Ist die zunehmende legale Migration innerhalb der EU aus dem Geburtsland schlecht?

R3: Sollten Spenden an gemeinnützige Organisationen nicht von der Steuer absetzbar sein?

Infotext: Spenden können von der Steuer abgesetzt werden, wenn diese an gemeinnützige Organisationen bzw. für steuerbegünstigte Zwecke erfolgen. Dabei muss die Spende freiwillig und ohne Gegenleistung erfolgen. Privatpersonen können bis zu 20% ihres Einkommens, Unternehmen bis zu 4 Promille ihres Umsatzes als Spende von der Steuer absetzen. Jede Spende wird jedoch nicht im direkten Gegenwert abgesetzt, sondern wird vom Einkommen bzw. vom Unternehmensumsatz abgezogen, so dass der danach zu versteuernde Gesamtbetrag niedriger wird.

R4: Wäre SXTNs Musikvideo „Deine Mutter“ ein wünschenswerter Einfluss auf junge Frauen?

Vor der Debatte wurden das Musikvideo gezeigt und die Lyrics ausgehändigt.

R5: Es ist 1976. Sollte die chinesische Regierung die Einkindpolitik einführen?

Infotext: Nach Ende des zweiten Weltkriegs regierte in China die Kommunistische Partei unter Mao Zedong als quasi-Diktator. Als Teil der 1966 von Mao proklamierten „Kulturrevolution“ stieg die Geburtenrate massiv auf 5,5 Kinder pro Frau wie erwünscht an. Gleichzeitig kam es zu massiven Nahrungsengpässen, Hungersnöten und zahlreichen Toten, unter anderem auch zu Kannibalismus. Seit den 60er-Jahren steht in China eine Version der „Pille“ zur Verfügung. Nach Maos Tod 1976 regiert die Kommunistische Partei stabil unter Deng Xiaoping weiter. Um 1976 leben ca. 80% der Chinesen auf dem Land; ein großer Teil davon arbeitet in der Landwirtschaft. Armut ist weit verbreitet (50% der Bevölkerung leben unter dem Existenzminimum). Die neue Regierung erwägt, eine Einkindpolitik zu verordnen und konsequent durchzusetzen. Diese würde in Form von lokalen Geburtsmaxima mit Geldstrafen und notfalls Zwangsabtreibungen oder Sterilisierung umgesetzt.

Halbfinale: Sollte die EU ein großes europäisches Hollywood aufbauen und großzügig finanzieren?

Finale: Brauchen wir die Wender zur laizistischen Politik in Deutschland?

Infotext: Laizismus beschreibt die explizite Trennung von Staat und Kirche. Ein laizistischer Staat gewährt keine Privilegien an Religionsgemeinschaften (z.B. Einzug von Steuern, Förderung mit öffentlichen Mitteln, Besetzung theologischer Lehrstühle und Lehrpläne unter Einfluss der jeweiligen Kirche, Mitgestaltung von Lehrplänen (z.B. Religionsunterricht)). Auch religiöse Symbole in staatlichen Einrichtungen (Ämtern, aber auch Schulen) sind untersagt. Religiöse Organisationen werden von der Übernahme sozialkaritativer Funktionen ausgeschlossen. Prominentes Beispiel eines laizistischen Staats ist Frankreich.

cal./lok.

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1 Kommentare zu “Göttingen gewinnt die ZEIT DEBATTE Hannover 2018”

  1. Sibylla (HH) sagt:

    Es wäre schön wenn noch ergänzt werden könnte, dass Marcus und Björn die Halbfinale präsidiert haben. 🙂

Kommentare sind geschlossen.

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