Göttingen, Rederei Heidelberg und DK Wien triumphieren bei den Regionalmeisterschaften 2018

Datum: 19. April 2018
Redakteur:
Kategorie: Turniere, ZEIT DEBATTE

Die deutschsprachigen Regionen haben ihre Regionalmeister des Jahres 2018! In Leipzig sicherte sich der Debattierclub Georgia Augusta aus Göttingen den Titel des Nordostdeutschen Meisters, der Debattierklub Wien gewann die Süddeutsche Meisterschaft in Tübingen und zwei Drittel des aktuellen deutschsprachigen Meisterteams der Rederei e.V. Heidelberg siegten bei der Westdeutschen Meisterschaft in Saarbrücken.

Wie bei den Regios üblich, war das Finalthema überall das selbe. Es lautete: „Dieses Haus glaubt, dass Deutsche patriotischer sein sollten.“

Nordostdeutsche Meisterschaft Leipzig

Nikos Bosse und Habakuk Hain - © Christof Kebschull

Nikos Bosse und Habakuk Hain – © Christof Kebschull

Bei der Nordostdeutschen Meisterschaft triumphierte das Team Göttingen Ozelotbabys (Nikos Bosse, Habakuk Hain) aus der Schließenden Opposition über die Eröffnende Regierung Dresden Geld (Jan Stöckel, Gerrik Verhees), die Eröffnende Opposition BDU Hug the Flower (Jonas Huggins, Yannick Lilie) aus Berlin und die ebenfalls aus Berlin stammende Schließende Regierung Dahlem A (Lara Tarbuk, Christof Kebschull).

Die Finaljury bestand aus den Chefjuroren Mark Etzel und Pascal Schaefer sowie Madlen Stottmeyer als Präsidentin. Der Grund für das kleine Panel waren zahlreiche Clashes mit den Finalteams. Dritte Chefjurorin war Sophie Reule.

Christof Kebschull erhielt den Preis für die beste Finalrede von der Ehrenjury, bestehend aus Burkhard Jung (Oberbürgermeister Leipzig), Prof. Dr. Johanna Wanka (ehem. Ministerin für Bildung und Forschung), Cindy Roleder (Leichtathletik-Europameisterin), Prof. Dr. Alexander Deeg (Lehrstuhl Praktische Theologie der Uni Leipzig) und Tina Reimann (Vizepräsidentin der Deutschen Debattiergesellschaft).

Die Auszeichnungen als beste Juroren des Turniers erhielten Madlen Stottmeyer, Anne Gaa und Sven Moritz Hein sowie Marcel John als bester Nachwuchsjuror.

 

Westdeutsche Meisterschaft Saarbrücken

Sabrina Effenberger und Julius Steen - © Saskia Kennel

Sabrina Effenberger und Julius Steen – © Saskia Kennel

Im Finale der westdeutschen Regionalmeisterschaft sicherte sich das Team Jung, blond und unsere Anfänger brauchen die Teamplätze (Julius Steen, Sabrina Effenberger) von der Heidelberger Rederei den Sieg aus der Eröffnenden Opposition. Ihr gegenüber standen in der Eröffnenden Regierung, ebenfalls von der Rederei, Gottes Werk und Teufels Beitrag (Jakobus Jaspersen, Anna Markus) sowie in der hinteren Hälfte die Teams Hamburgs Amor und Psyche (Julian Staudt, Gina Konietzky) in der Schließenden Regierung und die Schließende Opposition Münster X (Christoph Saß, Vincent Heitzer).

Juriert wurde das Finale von Patrick Ehmann als Hauptjuror sowie den Chefjuroren Jule Biefeld und Jan-Gunther Gosselke. Lisa Klimaschewski präsidierte die Debatte. Der dritte Chefjuror Leonardo Martinez verzichtete aufgrund seiner Hamburger Clubzugehörigkeit auf die Finaljurierung.

Den Preis für die beste Finalrede verlieh die Ehrenjury an Christoph Saß.

Als Juroren wurden Peter T., Matthias Gansen und Patrick Ehmann ausgezeichnet. Hannah Arndt erhielt den Preis als beste Nachwuchsjurorin.

 

Süddeutsche Meisterschaft Tübingen

Kathrin Fallmann und Marvin Grünthal - © Streitkultur e.V.

Kathrin Fallmann und Marvin Grünthal – © Greta Lokstein

Das Team Vienna Meitner (Marvin Grünthal, Katrin Fallmann) konnte sich als Schließende Opposition im Finale der Süddeutschen Meisterschaft durchsetzen. Sie besiegten die Eröffnende Regierung Würzburger Spätlese (Ann-Kathrin Bergmann, Johannes Klug), die Eröffnende Opposition Freiburg Bächleegel (Jannis Limperg, Karsten Seng) und die Schließende Regierung Streitkultur Broletariat (Marius Hobbhahn, Samuel Scheuer) aus Tübingen.

Die Finaljury bestand aus den Chefjuroren Peter Giertzuch (Hauptjuror), Willy Witthaut und Philippe Holzhey sowie Anne Suffel und Moritz Altner.

Die aus Dr. Philipp Bocks, Dr. Nils Schmid, Dr. Gernot Stegert und Prof. Dr. Eve-Marie Engels bestehende Ehrenjury kürte Marius Hobbhahn zum besten Finalredner.

Vor dem Finale wurden zudem Jan Ehlert, Konrad Gütschow und Marion Seiche für hervorragende Jurierleistungen sowie Jonas Bienert als bester Nachwuchsjuror ausgezeichnet.

 

Die Themen der Turniere im Überblick:

Nordostdeutsche Meisterschaft:
R1: DH glaubt, dass Eltern ihren Kindern positivere Erwartungen an ihre Zukunft vermitteln sollten, als realistisch sind.

R2: DHW Parteien dazu verpflichten regelmäßig Stimmungsbilder ihrer Mitglieder zu aktuellen Standpunkten einzuholen.

R3: DH als die EU würde Esperanto als verpflichtende erste Fremdsprache im Schulunterricht einführen.

R4: DH würde Reparationen an die damaligen Opfer oder deren Nachfahren für die verfehlte ökonomische Politik der Wiedervereinigung zahlen.

HF: Angenommen es wäre möglich: Dieses Haus würde es begrüßen, Lebensjahre an andere Menschen übertragen zu können.

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Westdeutsche Meisterschaft:
R1: DHW Ekelbilder auf Fleischpackungen drucken.

R2: Factsheet: Die Niederlassungserlaubnis ermöglicht den dauerhaften Aufenthalt in Deutschland für Nicht-EWR-Bürger, erlischt jedoch insbesondere bei einer Ausweisung oder einer nicht nur vorübergehenden Ausreise. Eine Reise in andere Schengenländer ist möglich, eine Niederlassung dort jedoch nicht.

DHW Nicht-EU-Bürgern, die sich in den Dienst der Bundeswehr stellen, eine Niederlassungserlaubnis für Deutschland erteilen.

R3: DH als USA würde einen Handelskrieg mit China beginnen.

R4: DH bedauert das Narrativ, dass Mutterschaft eine intrinsisch erfüllende Erfahrung ist.

HF: Infoslide: Theodor John Kaczynski ist ein US-amerikanischer Mathematiker und Anhänger eines naturzentrierten Anarchismus, sowie des Neo-Luddismus (gegen noch mehr moderne Technologie). Er tötete oder verletzte zwischen 1978 und 1995 mittels 16 Briefbomben insgesamt 26 Menschen in den USA. Bevor seine Identität bekannt wurde, bezeichnete das FBI und daraufhin die Presse ihn als UnA-Bomber (university and airline bomber), da die Bomben vornehmlich an Universitätsprofessoren und Vorstandsmitglieder von Fluggesellschaften adressiert waren. Er schickte 1995 anonym ein 35.000 Wörter langes Manifest mit dem Titel “Die industrielle Gesellschaft und ihre Zukunft ” an die New York Times und die Washington Post mit dem Angebot, die Bombenattentate zu beenden, falls dieser Text veröffentlicht würde. Darin schildert Kaczynski, warum er der Menschheit wünscht, die Technisierung der Gesellschaft möglichst bald zu stoppen. Er fordert, die Technik nur zur Revolution gegen die herrschenden Eliten zu verwenden.

Es ist 1995. DH als New York Times würde das Angebot des UnA-Bombers annehmen und das Manifest abdrucken.

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Süddeutsche Meisterschaft:
R1: DH bedauert den Verfall von natürlichen Autoritäten, z.B. Lehrer, Politiker, Ärzte, Polizisten, Pfarrer, Priester, Richter.

R2: Infoslide: #metoo ist eine Bewegung, in der hauptsächlich Frauen von ihren Erfahrungen mit sexueller Belästigung, meist online über Twitter, berichten. Dabei geht es insbesondere um sexuelle Belästigungen im Alltag und am Arbeitsplatz. Nur in wenigen Ausnahmefällen, wie bspw. beim prominenten Fall von Harvey Weinstein, wurden Täter benannt.
#metoo gilt in erster Linie dem Austausch von Erfahrungsberichten Opfern sexueller Belästigung und Gewalt. Ziel der Botschaft ist: Du bist nicht allein.
Unter #youtoo verstehen wir eine Bewegung, in der Täter sexueller Belästigung explizit über soziale Netzwerke benannt und beschuldigt werden.

DH begrüßt eine weitreichende #youtoo-Bewegung.

R3: Infoslide: Eine Starke Künstliche Intelligenz (KI) bezeichnet eine KI, welche zu vollständig menschlichem Denken imstande ist; in Abgrenzung zu “Schwacher KI”, welche nur Teilaspekte menschlichen Denkens mechanisieren soll.

DHG, die Menschheit sollte die Forschung und Entwicklung von einer “Starken Künstlichen Intelligenz” aufgeben.

R4: Dieses Haus bedauert den europaweiten Bedeutungsverlust von ehemals großen Volksparteien zugunsten der Zersplitterung der Parteienlandschaft.

HF: Infoslide: Das südafrikanische Parlament hat Anfang des Jahres für die entschädigungslose Enteignung von weißen Landbesitzerinnen und Landbesitzern gestimmt. Es soll eine entsprechende Verfassungsänderung folgen.

Bei den Verhandlungen über das Ende der Apartheid (1994) hat Nelson Mandela bewusst nur auf politische Gleichberechtigung hingearbeitet. Eine wirtschaftliche Gleichberechtigung schien nicht erreichbar. Er war dafür stark kritisiert worden.

Bisher war das Ziel der südafrikanischen Regierung eine Landreform und damit eine wirtschaftliche Gleichberechtigung nach dem Prinzip des „Willing seller, willing buyer“ durchzuführen. D.h. die Regierung hat das Land zu Marktpreisen aufgekauft um dieses dann zu verteilen. Voraussetzung war, dass die Eigentümer bereit waren ihr Land zu verkaufen. Seit Ende der Apartheid 1994 konnten ca. 10% des Landes unter diesem System umverteilt werden.

Zudem gilt Südafrika als einer der Länd mit der ungerechtesten Einkommensverteilung der Welt. Nach offizieller Statistik ist es auf Platz 4 der ungleichsten Einkommen weltweit. Es stammen 2,6 Prozent des südafrikanischen Bruttoinlandsprodukts aus der Landwirtschaft und etwa 1.4% aller Arbeitnehmer sind in der Branche tätig.

DHW alle weißen Landwirte in Südafrika ohne Entschädigung enteignen.

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F: DHG, Deutsche sollten patriotischer sein.

jm.

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