BDU gewinnt DDM 2021

Datum: 8. Juni 2021
Redakteur:
Kategorie: Campus-Debatten, Turniere

Das Finalwochenende der Deutschsprachigen Debattiermeisterschaft 2021 in Tübingen ist vorüber und die Sieger der offenen und DaF-Kategorie stehen fest.

Das Finale

DDM Sieger 2021: Braedon Lehman, Lara Tarbuk, Christof Kebschull (v.l.n.r.) – © Privat

Die Berlin Debating Union ist der neue Deutschsprachige Meister. Im Finale zum Thema „Ist die Technokratie gegenüber unserer momentanen Staatsform zu bevorzugen“ setzte sich das Team Wittenau A (Braedon Lehman, Lara Tarbuk, Christof Kebschull) aus der Opposition gegen das Hamburger Regierungsteam DDM mit Chris, aber immer noch ohne Hose (Georg Maxton, Christopher Gack, Dario Werner) mit 291,60 – 262,00 Punkten durch. Das Finale wurde durch die Fraktionsfreien Redner Konstantin Krüger (Rederei Heidelberg), Benedikt Rennekamp (DC Heidelberg) und Sven Jentzsch (Tübingen) komplettiert. Die Jury bestand aus Christoph Saß (Hauptjuror), Julius Steen sowie den Chefjuroren Samuel Scheuer, Marius Hobbhahn und Anton Leicht.

Der Preis für die beste Finalrede wurde – wie schon bei vorigen Online-Campus-Debatten-Turnieren – per Publikumsentscheid vergeben. In der Online-Abstimmung setzten sich der erste Fraktionsfreie Redner Konstantin Krüger sowie die zweite Oppositionsrednerin Lara Tarbuk durch.

Wie bereits in den Jahren 2019 und 2020 wurde die komplette Finalveranstaltung vom Debattenportal sagwas.net übertragen. Durch das Finale führte Willy Witthaut als Moderator und Präsident der Debatte. Zusätzlich wurden verschiedene Video-Botschaften von der Campus-Debatten-Schirmherrin Sabine Leutheusser-Schnarrenberger, Staatsministerin Annette Widmann-Mauz, Prof. Dr. Michael Göring (Vorstandsvorsitzender ZEIT-Stiftung) sowie das anlässlich der Campus-Debatte Berlin 2021 aufgenommene Grußwort des FDP-Vorsitzenden Christian Lindner eingespielt. Die komplette Veranstaltung ist hier anschaubar.

Jurierendenpreise

Die Auszeichnungen für besondere Jurierleistungen erhielten Konrad Gütschow, Christoph Saß und Dominik Hermle. Als beste Nachwuchsjurorin wurde Friederike Lütkemeier ausgezeichnet.

Die Halbfinals

In den früher am Finaltag stattfindenden Halbfinals konnten sich die beiden Finalteams jeweils aus der Opposition durchsetzen. Das Berliner Team debattierte gegen die Regierung SK Opposition (Sven Jentzsch, Jonas Adámek, Chiara Throner) mit den Fraktionsfreien RednerInnen Viet Nguyen Hoang, Anna Markus und Konstantin Krüger. Die Debatte wurde von Christoph Saß (Hauptjuror), Tim Reitze, Jan-Gunther Gosselke, Marion Seiche und Anton Leicht juriert.

Die Hamburger setzten sich gegen die Regierung Debating Cats Heidelberg (Benedikt Rennekamp, Angélique Herrler, Samuel Gall) durch. Als Fraktionsfreie RednerInnen agierten Tim Schmidtlein, Michel Hofe und Felicitas Strauch. Juriert wurde die Debatte von Julius Steen als Hauptjuror, gemeinsam mit Konrad Gütschow, Dominik Hermle, Samuel Scheuer und Elâ Akay.

Deutsch als Fremdsprache (DaF)

DaF Meister: Yang Zhu (o.l.), Jun Wang (o.r.) und Roman Warnusch (u.) – © Erik Thierolf

Bereits am Vorabend des großen Finals wurde das Finale in der Kategorie Deutsch als Fremdsprache ausgetragen. In diesem standen sich zwei Teams aus Jena gegenüber. Schlußendlich setzte sich das Oppositionsteam DaF Jena Paradies (Roman Warnusch, Jun Wang, Yang Zhu) gegen die Regierung DaF Jena China (Feifan Du, Yiting Hu, Hongrun Yin) durch. Das Thema des DaF Finals lautete: „Sollten wir das bestehende Arbeitslosengeld-System durch eine staatliche Arbeitsgarantie ersetzen“. Als Fraktionsfreie RednerInnen erreichten Braedon Lehman, Viktor Tschernenko (Jena) und Maarja Osi (Aachen) das Finale. Die Debatte wurde von Marius Hobbhahn (Hauptjuror), Tim Reitze, Jan-Gunther Gosselke, Emanuel Neumann, Rebecca Hainich und Sven Bake als Präsident juriert.

Der Preis für die beste Finalrede wurde an Yiting Hu vergeben.

Deutsche Debattiergesellschaft

Ebenfalls am Vorabend veranstaltete die Deutsche Debattiergesellschaft im Rahmen des DDG Gala-Abends eine Alumnidebatte im Masters-Format zum Thema „Verdirbt Debattieren den Charakter„. In dieser trafen Philipp Stiel und Sabrina Effenberger in der Regierung auf die Opposition Moritz Kirchner und Andrea Gau. Als Jury fungierte das Publikum, das schlußendlich Sabrina Effenberger zur Siegerin der Debatte kürte.

Wie jedes Jahr wurde zudem der Nachwuchspreis verliehen. Dieser geht 2021 nach Potsdam an Susanna Wirthgen.

Die Themen:

R1: Infoslide: Staaten vergeben finanzielle Förderung für Forschung meist in sehr kompetitiven Auswahlverfahren, in denen Wissenschaftler:innen ihre Projekte, deren Ziele und erwartete Resultate vorstellen.

Sollte finanzielle Förderung von Wissenschaft durch Staaten an die Person der Wissenschaftler:innen statt an ihr spezifisches Projekt geknüpft sein?

R2: Ist die zunehmende Rolle politischer Bewegungen (z.B. Emmanuel Macron’s En Marche, Sebastian Kurz‘ Neuaufstellung der ÖVP) gegenüber konventionellen Parteimechanismen in europäischen Demokratien schlecht?

R3: Angenommen, es ist technisch möglich: Sollten mit sofortiger, schmerzloser Wirkung alle Menschen und alle Spuren menschlicher Existenz ausgelöscht werden?

R4: Sollte die Schulbildung in Indien größtenteils in reinen Jungen- bzw. Mädchenschulen erfolgen?

R5: Ist das vermehrte Aufkommen von Protagonist:innen mit schwerwiegenden und andauernden Charakterschwächen und daraus resultierendem selbstzerstörerischem oder antisozialem Verhalten (wie z.B. in Rick and Morty, Sherlock, Bojack Horseman) in populären Medien schlecht?

R6: Infoslide: Die Wahl des 20. Deutschen Bundestages am 26.09.2021 geht wie folgt aus: CDU/CSU: 28%, Grüne: 23%, SPD: 17%, FDP: 10%, AfD: 10%, Linke: 7%, Sonstige: 5%. Aus diesem Wahlergebnis ergibt sich die Möglichkeit einer Schwarz-Grünen Koalition aus CDU/CSU und Grünen mit 348/652 Sitzen im Bundestag, sowie einer Ampel-Koalition aus Grünen, SPD und FDP mit 339/652 Sitzen im Bundestag. ( Tortendiagramm: https://imgur.com/wYQJx6O )

Es ist der 27.09.2021. Wäre eine Ampel-Koalition gegenüber einer Schwarz-Grünen Koalition zu bevorzugen?

R7: Sollte der Westen keine wirtschaftlichen Sanktionen mehr verhängen, statt seine aktuelle Sanktionspolitik weiter zu verfolgen?


VF: Infoslide: Primäre und sekundäre Bildung in den USA erfolgt bisher vor Allem in öffentlichen Schulen, deren Finanzierung, Organisation und Lehrpläne bezirksspezifisch durch den Staat erfolgt. Weiterhin gibt es einige wenige Privatschulen. School-Voucher-Programme schaffen jede staatliche Finanzierung von öffentlichen Schulen ab. Stattdessen konkurrieren vom Staat zertifizierte öffentliche und private Schulen auf dem freien Markt. Der Staat stellt Eltern für ihre Kinder regelmäßig School Vouchers, also zweckgebundene Gutscheine über eine bestimmte Summe, zur Finanzierung der Bildung ihrer Kinder auf diesem freien Markt zur Verfügung.

Sollten in den USA School-Voucher-Programme anstelle des bisherigen öffentlichen Schulsystems eingeführt werden?

HF: Infoslide: Der „ECO“ ist eine geplante Währungsunion von 15 westafrikanischen Staaten (Benin, Burkina Faso, Cape Verde, Cote d’Ivoire, Gambia, Ghana, Guinea, Guinea Bissau, Liberia, Mali, Niger, Nigeria, Sierra Leone, Senegal und Togo). https://imgur.com/a/XaMFlZa

Wäre die Einführung des ECO gut?

DaF-F: Infoslide: Im momentanen Arbeitslosengeldsystem erhalten Arbeitslose monatlich Geld vom Staat und sind verpflichtet, sich weiterzubilden und zu versuchen, Arbeit zu finden. Eine staatliche Arbeitsgarantie bedeutet, dass der Staat stattdessen allen Arbeitslosen eine bezahlte Vollzeitarbeitsstelle zur Verfügung stellt. Das kann in Kooperation mit Unternehmen oder durch Arbeit für den Staat sein.

Sollten wir das bestehende Arbeitslosengeld-System durch eine staatliche Arbeitsgarantie ersetzen?

F: Infoslide: Technokratie bezeichnet eine Staatsform, in der wesentliche Elemente der Regierungs- und Verwaltungsarbeit von fachlichen und wissenschaftlichen Expert*innen und nach ebensolchen Kriterien durchgeführt werden. Wahlen bestimmen nur noch abstrakte Ziele, z.B. die Ausrichtung des Staates auf Maximierung individueller Freiheit oder sozialer Gerechtigkeit.

Ist die Technokratie gegenüber unserer momentanen Staatsform zu bevorzugen?

jm.

 

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